Kapitel 5:

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Am nächsten Abend  fing die Aufregung an. Am 29. Dezember würden wir heiraten und nun war es schon der 26ste. Ich war glücklich und zugleich wahnsinnig nervös. So sehr ich mich auch auf die Familie mit Steve freute, so sehr hatte ich auch Angst davor. Angst, dass ich ihn oder das Kind verlieren könnte. Er würde ab diesem Moment der einzige für mich sein. Mein Herz besitzen und ich wäre seine Ehefrau. "Mein Schatz, wo bist du?", rief er im selben Moment laut durchs Haus. Offensichtlich war er gerade aus der Arbeit gekommen. Eilig lief ich die Treppe hinunter um ihm in die Arme zu fallen, doch wie vom Schlag getroffen hielt ich auf halben Weg zu ihm inne. Aus einer Wunde über seinem Auge lief ein dünner Streifen Blut über seine Braue und dann über seine Wange hinab. "Was?", mehr brachte ich nicht hervor. Er sah schrecklich aus, seine Klamotten waren dreckig und er war anscheinend übel zugerichtet worden. An den Armen hatte er Blutergüsse und seine Hose war zerfetzt. "Ist schon gut, ich will nur schnell duschen gehen.", seine Stimme klang etwas brüchig und so ging ich nun ganz langsam zu ihm und gab ihn einen Kuss. Seine Lippen schmeckten nach Blut und Erde. Heftig küsste er mich ebenfalls und ging hinunter auf die Knie, dann zog er mich mit sich und warf mich halb um, während er die Kleider öffnete und mich nahm. Er war sanft aber doch wusste er was er wollte und nahm was ich ihm davon gab. Am Ende fiel er neben mir zu Boden und nickte mir zu. "Mit dem Baby alles okay?" Ich schmunzelte und nickte. Keuchend kämpfte er sich wieder hoch und bot mir seine Hand an. "Komm mit jetzt gehst du erstmal baden.", nickte ich ihm zu während er mich hoch zog. Sich sein T-Shirt über den Kopf streifend lief er nach oben, immer hinter mir her. Im Bad angekommen ließ ich heißes Wasser ein und goss etwas Rosenöl hinzu. Die Nase rümpfend trat Steve herein und sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Was soll den dieser Geruch. Willst du mir etwa auch noch meine Nase kaputt machen?!" "Nein, aber es wird dir gegen mögliche Entzündungen behilflich sein. Also sei still und steig in das Wasser.", blaffte ich ihn liebevoll and und widerstrebend gehorchte er. "Glaubst du die gehen bis zur Hochzeit wieder weg?", fragend deutete ich auf seine Blutergüsse. Er begutachtete sie nun genauer und legte denn Kopf schief und zuckte mit den Achseln. "Ach egal.", damit nahm ich einen Schwamm und machte ihn nass. Über seiner Schulter drückte ich ihn aus und beobachtete, wie die leicht fettige Soße über  seine Brust hinab lief. Auf den dreckigen Stellen entstanden saubere Streifen. Fast unmerklich zuckte er zusammen als ich über seine Körper strich. Doch ich ignorierte es und machte einfach weiter. Inzwischen hatte auch seine Wunde aufgehört zu bluten und während er sich tiefer ins Wasser gleiten ließ und seine Muskeln entspannte.  Dennoch lief ich hinunter in die Küche und bereitete etwas für diese Wunde vor. Als ich wieder hoch kam blickte er mich unter hoch gehobener Augenbraue an. Sagen traute er sich allerdings nichts und akzeptierte es, dass ich einen Waschlappen in die Schale tauchte und begann die Wunde zu reinigen und sein Gesicht etwas von Blut und Schmutz zu befreien. Noch während ich damit beschäftigt war lief wieder ein kleiner roter Rinnsal über seine Braue. Sofort nahm ich etwas von dem Honig-Wasser-Gemisch, welches ich in der Schale angemischt hatte und tröpfelte es genau in seine Wunde. Nun konnte er sich seinen Kommentar doch nicht mehr verkneifen: "Honig?! Dein Ernst, ich verstehe ja vieles nicht was du tust, aber ich akzeptiere es. Aber Honig, was willst du damit?" Ich fing unwillkürlich an zu lachen und brauchte ein paar Momenten, mit vernichtenden Blicken von Steve, um mich wieder zu beruhigen und überhaupt genug Luft in meiner Lunge zu haben um zu antworten. "Antibakterielle, antimykotische und  antioxidative Wirkung. Schonmal was davon gehört?" er schüttelte den Kopf "Dachte ich mir. Es tötet die Bakterien ab und verhindert somit ebenfalls eine Entzündung oder gar eine Blutvergiftung bei einer offenen Wunde." Er war verwundert. "Woher weißt du das alles?" Seine in diesem Moment blau leuchtenden Augen sahen mit echtem Interesse zu mir auf. Doch mein Herz wurde plötzlich kalt, Tränen traten in meine Augen. Tränen bargen plötzlich meine Trauer und meine Erinnerung in vielen Punkten war das ein und dasselbe für mich doch genau in diesem Moment wurde ich von Erinnerungen übermannt und eine tiefe Angst breitete sich zugleich in mir aus. "Meine Mutter, sie hat früher wohl öfter von so etwas gesprochen." Sofort begriff er was in mir los war. Doch die Angst konnte er nicht erkennen. Seine Hand glitt auf meinem Arm hinauf bis zu meiner Schulter: "Du konntest nichts dafür, was damals passiert ist. Du hattest keine andere Möglichkeit, du warst einfach jung. Dein Kopf hat damals noch nicht gedacht wie jetzt und auch wenn du sagst, dass du sie gehasst hast, sie lebt in dir weiter, der Teil von ihr, den du geliebt hast. Dieser Teil spiegelt sich in deinem Wissen wieder, in deinen Taten und Handlungen. Du magst Angst haben nur noch den Hass auf sie fühlen zu können, aber was du in jeder Sekunde deines Lebens zeigst, ist nicht der Hass sondern die Liebe welche du für sie empfunden hasst und welche dich niemals verlassen wird. Vergessen magst du sie wollen aber ein Teil von dir wird sie trotzdem immer bleiben." Wortlos stellte ich die Schüssel ab und stand auf. Kurz hielt Steve mich noch fest, doch dann begriff er, dass es besser wäre mir einen Moment der Ruhe zu gönnen und so lief ich ins Schlafzimmer, murmelte mich in der Decke ein. Tränen rannen nun über meine Wange hinab und hörten nicht mehr auf. Die Angst um ihn zerfraß mich mit einem Mal. Ich wollte plötzlich nicht mehr, dass er weiter machte. Ich wollte, dass er Five-0 verließ. Ich wollte ihn nicht für mich allein, ich wollte ihn nur in Sicherheit wissen. Doch sagen dürfte ich das ihm nie. Ich musste es also irgendwie schaffen ihn auf einem anderen Weg aus dem Team zu bekommen. Mein Entschluss stand fest. Steve würde noch vor der Geburt das Team verlassen. Vor der Hochzeit würde ich es nicht mehr schaffen, aber vor der Geburt in circa vier Monaten würde es mir gelingen. Ich kann es meinem Kind einfach nicht antun seinen Vater zu verlieren.



Na dass ich mal eine Wendung. Ich frage mich gerade selbst was ohne Steve beim Team passieren würde.


Hawaii Five-0 He risced everything just for meWhere stories live. Discover now