Kapitel 51

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,,Setz dich." sagte Marie, als wir in der Küche standen. Peter verschwand ins Wohnzimmer. ,,Hast du Angst?" ,,Was?" ,,Hast du Angst?" wiederholte sie eindringlich. ,,Ich wüsste nicht, wovor." Ich wusste, ich hatte verloren. Sie wussten Bescheid und eigentlich war es sinnlos, das alles weiter zu leugnen. Nur irgendwie wollte ich das nicht ganz wahrhaben. ,,Was hast du zu verlieren, wenn du mir die Wahrheit sagst?" Mein Leben, dachte ich, blieb aber stumm. ,,Also gut. Malvin, richtig? Er geht seit ein paar Wochen in deine Klasse, hab ich recht? Er erpresst dich. Womit?" Ich schluckte. Ich wusste es selbst nicht so genau. Ich ging alles von hinten nach vorne durch. Er schob mir immer wieder die Schuld in die Schuhe. Er wollte, dass ich für ihn und seine Freunde die Hausaufgaben machte. Er hat mich eingesperrt, um mir zu zeigen was passiert, wenn ich mich nicht daran hielt. Er konnte mich nicht leiden, schon bevor ich ihn mit den Drogen erwischt hatte. Aber waren die Drogen wirklich der ausschlaggebene Punkt? ,,Was verlangt er von dir?!" Ich seufzte. Es war vorbei. ,,Er will, dass ich die Hausaufgaben für ihn erledige." gab ich schließlich zu. ,,Mehr nicht?" Verständnislos sah sie mich an, direkt in meine Augen, als könne sie so direkt in meinen Kopf sehen. ,,Wenn ich es nicht tue oder ihn verpetze tut er mir was an." Ich fühlte mich unwohl, jetzt, wo es raus war. ,,Und was zum Beispiel?" ,,Er hat mich letzte Woche in der Schule eingesperrt, vor zwei Wochen hat er mich verprügelt. Er meinte, er hätte die Mittel, mich umzubringen, ohne dass es jemand mitbekommt." Ich sah die ganze Zeit auf die Tischplatte, um jeglichen Blicken auszuweichen. Ich traute mich nicht, hochzuschauen. ,,Danke dass du es mir gesagt hast." sagte Marie und ging.

The story of my lifeWhere stories live. Discover now