Tausend Fragen

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'Pf, was denkt sich dieser kleine Hosenscheißer eigentlich dabei, einfach an meinem Tisch aufzukreuzen und den Macker machen zu müssen, wenn ich den in die Hände bekomme!'
Hart hüpften die Seiten vom Bass, irgendwie passend zum Gesang des Blonden. Der Klang konnte kaum ausklingen, wieder und wieder wurden sie angezupft, noch ein bisschen stärker, sie würden reißen, wie auch sein Geduldsfaden. Ein Schritt vor, das mit Klebeband geflickte Kabel, kurz vor dem Zerfall, wieder einen zur Seite, fast in den Bierflaschen ausgeruscht welche man eben noch trank, der Boden, Geräusche Sumpf ähnlich.

Noch immer hatte Tom kein Wort mit Edd gewechselt, zu betrunken um den Weg zur Schule zu finden, wie gut dass wenn der Vater ebenfalls betrunken war, es egal war, egal ob Bett, oder Unterricht, keinen juckt etwas. Das war es was Tom wollte, nichts, aber dennoch etwas, Ruhe, Musik, Entscheidungskraft. Langsam taumelte er zum Fenster, schaute auf den Baum mit leckeren Kirschen, einfach eine nehmen, essen, genießen, um sechs Uhr morgens. Einen Schritt nach vorne, einen zu viel, der Fuß hing im Kabel, das Klebeband gab nach, das Kabel riß, Toms Augen wurden größer, für manches war er noch zu nüchtern. Egal wie viele sagen, hohe Fenster seien schön, so war es ab dem Tage Toms Albtraum, er flog strack aus dem Fenster in den Baum der so langsam versuchte das Haus als seins zu beanspruchen. Ein Schlag hier, einer dort, bis der Griff fest war.
"Na Shit!"
Schon jetzt wusste Tom dass sein frisch Tattoowierter Arm demnächst aus blauen Flecken bestehen würde, die letzte Kruste wurde von Ästen Schmerzvoll entfernt, es fing wieder an zu bluten.
Die Wut stieg immer höher, doch dann, Stimmen... Mehrere, kaum traten diese aus der aecke hervor waren Toms Adern kurz vor dem platzen. Eben noch sang er Afraid, jetzt war es Realität.

'When I wake up, I'm afraid somebody else might take my place.'

Relativ schnell lag Tom wieder in seinem Bett, der Alkohol drang mehr ins Blut, alles war ihm egal, was er überhaupt alles zu sich genommen hatte war ihm ein Rätsel.

"Ihr sagtet doch ihm gänge es gut, er sieht aus als hätte er vier Kilo LSD und zehn Liter alk vertilgt hätte."

Edd und Matt zogen in purer Synchronität ihre Schultern hoch, Edd begann jedoch den Satz. "Dass es so ihm steht dachte ich nicht, wirklich. Für gewöhnlich trinkt er etwas, spielt Bass, regt sich ab, versäumt wichtige Arbeiten und kommt wieder, das ist ungewöhnlich."
Matt lief währenddessen durch das Zimmer, wie ein Detektiv, Spuren suchen. "Ist Absinth nicht hochprozentig?"

Der super Detektiv wurde überhört, die zwei in rot und grün, waren zu sehr mit Tom beschäftigt. Der Norwege hatte in seinem Ranzen eine Menge Verbände, man hätte beinahe meinen können, er wäre Arzt, provisorisch klatschte er eine Schicht davon auf das Tattoo, zwar war es nicht das was man sollte, aber besser als nichts.
"FaSs mich niCht an du SpiNneR! BevoR du nicht meiNE SprAcHe kannst, brauchst Du keiNen Doktor spieLen!"
"Wenn Du nicht gerade eine Prostata Untersuchung von dem gutem Doktor willst, würde ich lieber an deiner Stelle den Mund halten."
...
Noch nie hatte Tom keine passende Antwort parat, er war still.
Edd bekam ein grinsen ins Gesicht.
"Wow, krasse Leistung neuer! Das hatte noch keiner zuvor geschafft, darauf kannst du dir einen einreden."

Der kleine grinste zurück, bei einer solchen Größe sah es fast nach Anstrengung aus, der Norwege war eindeutig der kleinste, Edd war ein Stückchen größer, Matt einen halben Kopf größer und Tom mit noch einem halben Kopf größer der somit größte.

"Sollten wir nicht so langsam zur Schule gehen Guys?"
"Matt hat recht, wir sollten gehen." Der kleine rote zeigte dabei hinten auf die Tür nach draußen, zumindest sollte dort eigentlich eine sein, doch es war nur der Rahmen dort.

Langsam gingen die vier Richtung Tür, doch Edd war das ganze nicht geheuer, noch einmal drehte er sich um und schaute auf die Leiche im Bett zurück. "Wir können ihn doch nicht alleine lassen..."
Vielleicht hatte er recht, doch Tom war nun wirklich alt genug um alleine seinen Rausch auszuschlafen. Daran erinnerte ihn dann Matt noch ein letztes Mal. "Komm schon Eddy, er schläft doch sowieso." - "Wenn du willst kann ich nach der Schule kurz nach ihm sehen, schließlich habe ich mich noch für keinen wahlkurs entschieden und gehe zwei Stunden früher." Wieder einmal bewies es Matt und Edd wie nett ihr neuer Kompane doch war, was Tom gegen ihn hatte, verstand niemand so recht.

Ein letztes Mal worf Edd einen Blick hinter sich, friedlich.

Beep Beep Beep

Wieder wurde ihm der Schlaf einfach nicht gegönnt, mit viel Anstrengung nahm er sein Smartphone in die Hand, blinzelte mehrmals bis er es endlich geschafft hatte die Helligkeit nach unten zu Schrauben. Es waren eine Menge Nachrichten, wann er das letzte mal überhaupt das Handy in der Hand hatte, war ein reines Mysterium.
Desinteressiert laß er seine Nachrichten durch. Ein paar von Amino, Facebook on mass, natürlich wieder Kik und Insta, zu guter letzt, WhatsApp.

Edd:

8.06

*Na?

12.06
*Hey wie geht's?
Tom?

13.06
*Hey Tom, tut mir leid was passiert ist, ich weiß, neues ist nicht so deins, ich hätte vielleicht meinen Mund halten sollen, doch du bist oft so einsam, ein drittes Rad wenn Matt und ich mitten in einer Konversation sind. Bitte sei mir nicht sauer.

14.06
*Wenn du wach bist, melde dich bitte.

Einerseits war es Toms Aufgabe als Edds Freund, ihm seine Sorgen zu nehmen und zu antworten, doch er wollte nicht, er war ein schrecklicher Freund, zum aller ersten Mal fühlte er sich schlecht, er hatte Edd Unrecht getan und ihm das Gefühl gegeben, er hätte alles falsch gemacht. Edd wollte ihm nur gut, einen Freund, zum Unternehmen und Spaß haben, nicht alleine saufen, sondern zu zweit.

Plötzlich kamen Schritte näher, Tom verkroch sich noch ein Stückchen mehr in die Decke, man wusste nie wer als nächstes um die Ecke kriechen würde. Zu all dem Pech war es leider nicht der Sensenmann, viel schlimmer, der kleine Norwege, selbst sein aussehen war schon dem Teufel ähnlich, er hatte goldbraunes Haar welches im Nacken lang kringelig Abstand und auf dem Kopf zwei wie Hörner geformte Spitzen nach oben ragten, dazu rot und schwarz gekleidet, wie konnte man nur so jemanden trauen?

"Hallo kleine Prinzessin, schon wach? Ich hoffe ich treffe dich nicht ungeschminkt an."
Alleine für den Spruch hatte sich der Zwerg noch eine Backpfeife verdient, die Liste wurde immer länger.

"Was zur Hölle willst du hier?! Wie bist du reingekommen?! Verschwinde!" - "Nop, Edward sagte ich solle nach dir schauen, so tat ich, oder tue ich, sein Vertrauen breche ich nur ungern." Langsam ließ er sich neben Toms Füße gleiten, tippte wie wild auf sein Handy. "Ich breche dir gleich jegliche Gliedmaßen, wenn du nicht sofort deinen fetten Arsch von meinem Bett bewegst." Grimmig verzog der blaue sich wieder in seiner Festung an Decke und tritt wie ein wildes Pferd nach ihm aus.
"So behandelt man aber keine Gäste Tom." - "Halt deine Fresse!" - "Nein." - "VERSCHWINDE!" - "Nop."
Der Geduldsfaden wurde immer kürzer.
"Was willst du von mir, du..."

Stille.

"Gib mir doch eine Chance."

"Und wie?!"

"Wieso fragst du nicht nach meinem Namen? Wäre ein Anfang mit einander auszukommen."

Tom gab ein Grollen von sich und fing an seine Stirn zu massieren, hatte er denn eine Wahl? Edd würde ihn hassen würde er nein sagen. Zwar wollte er Entscheidungskraft, aber nicht solche.

" Gut!.. Wie ist dein Name? "

...

"Tord."

War Never Ends (Eddsworld TomTord) (finished) Where stories live. Discover now