⬡ Chapter 66 ⬢

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Jungkook PoV

Mit aufgerissenen Augen betrachtete ich das Schaubild vor mir, Minsik fiel plötzlich quer zu Boden und die Klinge, die sich eben noch quälend langsam in meinen Körper gebohrt hatte, fiel auf einmal zu Boden.
,,Was um alles in der Welt?!", kam es irritiert von mir, als ich die Blutlache um Minsik's Körper sah.

Doch als ich aufschaute, stockte mir der Atem und der Schock war nicht in Worte zu fassen. Dort stand Taehyung mit einer Pistole in der Hand.
,,Taehyung! Du...", fing ich an, doch bemerkte direkt die Tränen in seinen Augen, weshalb ich zu ihm rannte und ihn schnell in meine Arme nahm.

,,Taehyung, wieso? Ich wollte niemals, dass du so etwas tun musst...", flüsterte ich ihm zu. Er drückte sich an meinen Oberkörper, begann seine Tränen wegzuwischen.
,,Ich habe es getan, weil ich dich liebe", entwich es ihm mit gehobener Stimme, weshalb mein Herz einen Sprung machte.

,,Ich weiß, ich bin egoistisch. Ich habe gehandelt, ohne vorher nachzudenken, fast schon reflexartig", fuhr er leise fort, ich strich ihm beruhigend über den Rücken, bis seine Schluchzer irgendwann verstummten.
,,Ist er... tot?", fragte er mich dann, ich warf einen Blick auf den am Boden liegenden Minsik und nickte dann.

Doch genau in dem Moment, als er etwas erwidern wollte, wurde auf einmal die Tür aufgebrochen und mehrere Polizisten stürmten das Haus. Taehyung wirkte irritiert, doch ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn jetzt würde wirklich alles sein Ende finden.
Sie betrachteten erst uns beide, doch fanden dann den toten Minsik auf und fragten, was hier passiert sei.

,,Er ist wahnsinnig geworden und war auf uns losgegangen, mit der Absicht zu töten, weshalb er einen Kampf mit ihm hatte und gestorben wäre, wenn ich nicht auf ihn geschossen hätte", meldete sich auf einmal Taehyung zu Wort, weshalb ich ihn irritiert anschaute.

Ich wollte ihn in Schutz nehmen, ich wollte alles auf mich nehmen und hinter Gitter verschwinden, Taehyung's Leben verlassen und hoffen, dass er mich vergessen würde. Doch Taehyung war da offenbar anderer Meinung, er wollte nicht, dass ich lügen würde, das sagte mir der Blick, mit dem er mich musterte.

,,Uns wurde der Hinweis gegeben, dass sich hier der Killer, der seit einiger Zeit sein Unwesen hier treiben würde, aufhalten würde", kam es von einem der Beamten und ich wollte gerade meinen Mund öffnen und mich stellen, doch Taehyung kam mir wieder einmal zuvor.

,,Ja, das stimmt. Bei dem Killer handelt es sich um diesen Typ. Er ist wahnsinnig geworden und hatte dann auch versucht uns umzubringen, doch wir haben aus Notwehr gehandelt", antwortete er dem Polizisten, der mich dann musterte.
,,Können Sie uns Informationen über diesen Mann geben?", fragte er an uns beide gerichtet, doch Taehyung konnte dazu nichts sagen.

Ich beschloss Taehyung's Lüge mitzuspielen, nur für ihn.
Den Kopf nickend begann ich zu reden, "Sein Name lautet Lee Minsik und er hatte sich all die Jahre als mein Vater ausgegeben", fing ich an zu erzählen, erntete dafür konfuse Blicke des Beamten, ehe ich fortfuhr.

,,Er hatte meine Eltern aus Eifersucht umgebracht und mich großgezogen, in dem Glauben gelassen, dass er mein Vater sei. Immer häufiger kam es zu Misshandlungen und seine krankhafte Art ging irgendwann so weit, dass er angefangen hatte Menschen umzubringen. Letzten Endes kam ich aber hinter das Geheimnis, weshalb er mich umbringen wollte und Taehyung gleich mit", log ich geschickt, wobei einiges hiervon auch der Wahrheit entsprach.

Er begann zu nicken und leitete das an seine Kollegen weiter. Das Sanitätsteam betrat das Haus, einige trugen die Leiche von Minsik weg, andere kümmerten sich um meine Wunden und zwei andere halfen dem noch immer zitternden Taehyung.

Ich war mir sicher, dass er darüber hinwegkommen würde, doch das würde bestimmt noch einige Zeit dauern.
Ich zischte schmerzhaft auf, als sie begannen meinen Brustbereich abzutasten. Doch ich war gezwungen mein Oberteil auszuziehen und erst ab da wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr dieser Mann mich eigentlich zerstört hatte.

Mein Körper war übersät mit Narben, vor allem mein Rücken wies einige unschöne Wunden auf, die alle von Minsik's Bestrafungen stammten, wann auch immer ich nicht auf ihm gehört hatte.
,,War das alles dieser Mann?", wurde ich gefragt, doch ich konnte derzeit nicht darüber sprechen, weshalb ich bloß stumm nickte.

Mein Blick glitt zu Taehyung, der gerade alleine gelassen wurde und wieder zu mir schaute, sich so also unsere Blicke trafen. Während mein Körper gerade verarztet wurde, schauten wir uns bloß in die Augen und ich konnte nicht anders als zu lächeln, denn dieser Mensch machte mich glücklich.

Als die Sanitäre mir dann sagten, dass sie soweit fertig waren, ging ich sofort zu Taehyung und nahm ihn in meine Arme. ,,Wieso hast du gelogen?", fragte ich ihn so leise, dass niemand außer er das hören würde.
,,Du bist kein schlechter Mensch wofür sollte man dich verurteilen?", wollte er dann von mir wissen, doch er war noch nicht fertig.

,,Du kannst für nichts etwas, er ist die schlechte Person, die den Tod verdient hat. Du nicht und ich wollte nicht wieder das Gefühl haben, dass du mich wieder verlässt", beendete er seinen Satz mit einem traurigen Unterton.

Ich seufzte einmal und begann zu lächeln, spielte ein wenig mit seinen Haaren.
,,Ach man, Taehyung. Eigentlich würde ich es verdienen, wenn man mich hinter Gitter steckt, so viele Menschen, die wegen mir sterben mussten", widersprach ich ihm, allerdings schüttelte er protestierend und energisch seinen Kopf.

,,Nein, hast du nicht. Das war Manipulation", ich bemerkte langsam, dass ich diese Diskussion nicht gewinnen konnte, weshalb ich es einfach dabei beließ und stattdessen anfing zu lächeln.
,,Nun ist alles vorbei", flüsterte ich leise vor mich hin. ,,Ich kann endlich anfangen zu leben, mich selbst zu finden", fuhr ich leise murmelnd fort.

,,Du wirst jetzt in der Lage sein, die schönen Dinge im Leben zu genießen", fügte er glücklich hinzu. Ich stellte mich ihm gegenüber hin und grinste ihn dann an. ,,Da hast du recht und ich werde mit dir anfangen", sagte ich ihm, ehe ich meine Lippen wieder behutsam auf seine legte und endlich in der Lage war, Folgendes auszusprechen:
,,Ich liebe dich"

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Killer Bunny メ VkookWhere stories live. Discover now