29. Kapitel

120 14 8
                                    

(Ich schreibe dieses Kapitel aus Rosenherz' Sicht, da das Geschehen im MondClan während Nachtblüte weg ist wichtig ist. Es geht jetzt da weiter, als Eichenstern sich mit Finsterklaue trifft. Viel Spaß☺)

Rosenherz schaute ihrer Schwester nach, die gerade hinter Eichenstern das Lager verließ. ,,Passt auf euch auf", sagte sie noch und lief dann zurück zum Kriegerbau, wo Fuchspelz schon mit einem Eichhörnchen auf sie wartete. ,,Danke", schnurrte Rosenherz und ließ sich neben ihm nieder. ,,Denkst du, Eichenstern wird erwähnen, dass wir Kirsche gefangen haben?", fragte Fuchspelz sie. Rosenherz wusste darauf keine Antwort. ,,Vielleicht", sagte sie also nur und machte sich über das Eichhörnchen her. ,,Du, Rosenherz, ich wollte dich noch was fragen", sprach Fuchspelz weiter. ,,Was?", miaute Rosenherz und wischte sich mit der Zunge noch Reste vom Eichhörnchen vom Maul. Fuchspelz holte Luft: ,,Willst du meine Gefährtin werden?" Rosenherz, die sich gerade daran gemacht hatte, ihre Pfote zu putzen, hielt in der Bewegung inne. Dann ließ sie sie langsam sinken. Diese Frage traf sie unerwartet. ,,Wirklich?"
,,Ja, wirklich"
Rosenherz schnurrte: ,,Nichts lieber als das! Ich muss unbedingt Nachtblüte davon erzählen! Also, wenn sie dann wieder da ist."

Doch sie kam nicht. Der Himmel wurde immer dunkler und ein leichter Regen fiel. Schimpfend stapfte Luchspfote ins Lager und beschwerte sich lauthals, dass es ungerecht seie, dass das Kampftraining nur wegen diesem blöden Gewitter unterbrochen werden musste. Fuchspelz trat neben sie. ,,Rosenherz? Ist etwas?"
Die rote Kätzin wirbelte zu ihm herum. ,,Ja, ich mache mir Sorgen um die Patrouille. Sie ist immer noch nicht da." Doch genau in dem Moment, als sie das sagte, trat Eichenstern mit der Patrouille im Gefolge aus dem Dornentunnel. ,,Nachtblüte, du musst dir das anhö... . Wo ist Nachtblüte? Eichenstern?", Rosenherz wandte sich verzweifelt an den Anführer, der nach Nachtblütes Meinung auch ihr Vater war. Sehr lustig. ,,Wo ist Nachtblüte?", wiederholte sich Rosenherz. Eichenstern sah sie verdutzt an. ,,Ich dachte, sie wäre schon im Lager."
,,Ist sie aber nicht!", schrie Rosenherz schob fast und schüttelte sich Regentropfen von ihren Schnurrhaaren. Plötzlich hörte sie in ihrem Kopf einen Schrei: Rosenherz! Hilfe! Vor ihrem Inneren Auge sah Rosenherz Wasser, entsetzlich viel Wasser. ,,Nachtblüte!", schrie sie und keuchend schlug sie die Augen auf. Sie lag auf dem schlammigen Boden, um sie herum standen Katzen und schauten besorgt auf sie hinab. ,,Was ist...?", fing sie an, doch ihr Gefährte unterbrach sie: ,,Du hast seltsame Geräusche gemacht, als ob du unter Wasser wärst, dann hast du ,Nachtblüte' geschrien und bist umgefallen." Benommen rappelte sich Rosenherz auf. ,,Wir müssen Nachtblüte helfen. Jetzt!", fuhr sie die Umher stehenden an. Feuerfunke legte den Schwanz um sie und führte sie zum Heilerbau. Wieso glaubten ihr sie Katzen nicht? Im Heilerbau legte sich Rosenherz zitternd in ein Nest, während Feuerfunke mit Schwanenpfote sprach. Die weiße Kätzin nickte, schnappte sich Mohnsamen und beugte sich über Rosenherz. Doch anstatt die Mohnsamen in den Mund der roten Kätzin zu schieben, steckte sie sie in die Nestpolsterung oberhalb Rosenherz' Kopf. ,,Tu, als ob du schlafen würdest", flüsterte sie Rosenherz zu und die Kätzin gehorchte. Schwanenpfote sprach noch kurz mit Feuerfunke, dann verschwand der Kater. Sofort kam Schwanenpfote an Rosenherz' Nest gestürmt. ,,Feuerfunke hat erzählt, dass du eine Art Vision hattest. Stimmt es? Hast du Nachtblüte gesehen?" Rosenherz setzte sich aufrecht hin. ,,So in der Art. Also Nachtblüte und ich...", sie stoppte. Sollte sie der jungen Katze das Geheimnis anvertrauen? Ja, antwortete sie sich selbst. Sie war einmal ihre Schülerin, ihr konnte sie vertrauen. ,,Wir können uns on Gedanken unterhalten. Wir können fühlen was die andere fühlt und manchmal sind wir auch die andere. Das hört sich mäusehirnig an, ich weiß. Aber es stimmt." Kein Schnurren, kein Zucken der Schnurrhaare kam von Schwanenpfote. Sie schaute Rosenherz ernst an. Sie glaubte ihr! Rosenherz hätte jubeln können vor Freude. ,,Fühle in dich hinein. Fühle was Nachtblüte fühlt. Das kann sie retten", redete Schwanenpfote eindringlich auf Rosenherz ein. Diese schloss die Augen und konzentrierte sich. Plötzlich fühlte sie Wasser um sich, wie ein kaltes großes Gewicht überall um sich herum. Ihr Fell fühlte sich kalt und nass an, obwohl sie im warmen Heilerbau saß. Manchmal konnte sie nach Luft schnappen, doch Nachtblütes Bewegungen wurden immer schwächer. ,,Sie ertrinkt!", schrie Rosenherz panisch. ,,Ich kümmere mich darum, du musst dich ausruhen!", befahl Schwanenpfote. Rosenherz nickte. Sie wusste, dass sie nicht groß helfen konnte, wenn sie so erschöpft war. Gerade wollte sie sich schlafen legen, als Efeujunges in den Heilerbau kam. ,,Wo ist Nachtblüte?", fragte die kleine Kätzin mit zittriger Stimme. ,,Ich weiß es nicht", antwortete Rosenherz wahrheitsgemäß. Dann musste sie gähnen und der Schlaf übermannte sie.

Am nächsten Morgen schnurrte jemand Rosenherz ins Ohr: ,,Aufstehen, Rosenherz. Es ist schon hell. Geht es dir wieder besser?" Rosenherz hob den Kopf und erblickte ihren Gefährten, der voller Sorge auf sie hinab sah. ,,Ja, mir geht es schon viel besser. Habt ihr Nachtblüte gefunden?" Fuchspelz sah sie nicht an. ,,Nein. Wir haben den ganzen Bach nach ihr abgesucht, aber sie war nicht zu finden." Verzweifelt sackte Rosenherz in sich zusammen. ,,Ich wollte dich holen, weil wir mit Amselfeder und Rindenblatt auf Jagdpatrouille sind. Das lenkt dich vielleicht ab."
,,Ja", stimmte Rosenherz zu. Etwas Ablenkung konnte sie gut gebrauchen. Sie rappelte sich auf und lief neben ihrem Gefährten auf die Lichtung. Die Wiese war nass und das frühe Sonnenlicht tauchte sie in ein strahlendes Gold. Ein paar Tropfen fielen nich vereinzelt von Bäumen, wie goldene sehr kleine Sterne, die vom Baum fielen. Der Himmel war blau, nur vereinzelt waren dort kleine weiße Tupfer als Wolken zu erkennen. Am Lagereingang wartete schon der Rest der Patrouille. ,,Lass uns gehen", meinte Rosenherz und brach mit der Patrouille auf. Sie waren gerade in der Nähe des Eichhornbaums, als Rosenherz eines dieser roten Tiere witterte. Dann sah sie es auch. Das Eichhörnchen sammelte gerade ein paar Nüsse auf. Sofort verfiel Rosenherz ins Jagdkauern, ihr Schwanz zuckte unruhig hin und her. Sie befahl ihm, still zu halten und setzte ihre Pfoten sorgsam nacheinander auf dem blätterübersäten Boden auf. Rosenherz duckte sich und dann sprang sie. Leider hatte sie die Entfernung falsch abgeschätzt, also landete sie direkt vor dem Eichhörnchen, das erschrocken weg lief. Direkt in Amselfeders Pfoten. Diese tötete das kleine Tier mit einem gezielten Biss. ,,Gute Taktik!", wurde sie von Amselfeder gelobt. ,,Also, ehrlich gesagt...", begann Rosenherz, doch sie wurde von einem Schrei unterbrochen. Erschrocken wechselte sie einen Blick mit Amselfeder, dann stürmten beide Kätzinnen los. Das Eichhörnchen ließen sie liegen. Es war Rindenblatt, den sie fanden, als sie durch die Büsche brachen. Über ihm stand Finsterklaue, seine Zähne entsetzlich nahe an der Kehle des braunen Katers. ,,Schließt du dich dem FinsterClan an?", knurrte Finsterklaue. Da sprang Rosenherz los und landete genau auf dem schwarzen Kater. Dieser ließ sich erschrocken zu Boden ziehen. Das nutze Rindenblatt, der aufsprang und zu Amselfeder rannte. Leider hielt der Moment der Überraschung nur kurz und ehe es sich Rosenherz versah, lag sie unten, Finsterklaue oben. Der Kater hatte seine Zähne an ihre Kehle gelegt und war bereit, jederzeit zuzubeißen. Rosenherz schloss die Augen. Plötzlich wurde das Gewicht von ihr runter gehoben und sie hörte eine vertraute Stimme rufen: ,,Lass meine Gefährtin in Ruhe, du fuchsherziges Kaninchenhirn!" Fuchspelz kämpfte fauchend mit dem schwarzen Kater. Dieser ließ aber nach einer Zeit ab und verschwand. Allerdings rief er noch: ,,Mach dir keine großen Hoffnungen. Euer Clan wird bald weniger Krieger haben!" ,,Das glaube ich ihm nicht", meinte Fuchspelz verächtlich.

Doch leider machte Finsterklaue seine Drohung war. Es kamen immer weniger Katzen von den Patrouillen zurück und der Clan wurde immer verzweifelter. In der Vollmondnacht waren nur wenige Freiwillige bei der Patrouille. Doch Luchspfote ließ es sich natürlich nicht nehmen, mit zu gehen. Ihre Begründung war: ,,Wenn ich diesen Kater sehe mache ich Krähenfraß aus ihm. Ich habe keine Angst vor Finsterklaue!" Ihr Bruder war natürlich auch mit von Partie. Nachtjunges wollte unbedingt auch mit, doch er durfte natürlich nicht. Seepfote blieb auch im Lager. Vereinzelt zogen Wolkenfetzten über den Himmel und Rosenherz betrachtete den großen, vollen Mond, der wie ein zu großer Stern am Himmel hing. ,,Nachtblüte, wo bist du nur?", fragte Rosenherz, bevor sie sich mit ihrem Clan auf den Weg machte.


(Soll ich häufiger mal ein Kapitel aus Rosenherz' Sicht machen? Schreibt's in die Kommis😂💖😻

Nachtblüte - Warrior Catsحيث تعيش القصص. اكتشف الآن