"Jisoo ist..." Jin sah seiner Kollegin verdutzt nach.
Ich dagegen lächelte friedlich und noch immer überrascht darüber, dass Jin das Mädchen kannte, was ich von einer guten Freundin aus suchen sollte.
"Jisoo ist lesbisch" sprach ich den Satz für meinen neben mir fertig und nickte.
Jin schüttelte den Kopf und schmunzelte.
"Damit hätte ich nie gerechnet." bemerkte er. "So wie sie immer von dir und deinem aussehen geredet hat. Da hätte ich das echt nie erwartet."
Ich lachte und lehnte mich zurück.
Man sollte den Einband eines Buches nie nach seinem Inhalt beurteilen.Die Geschichte von Lalisa und Jisoo war nicht ohne und ich selber hätte der aufgedrehten Thailänderin, die mit ihrer Familie nach Korea gezogen ist, nie zugetraut was sie hinter sich hatte, bevor sie an ihren Erfolg in New York kam.
Lalisa und Jisoo hatten sich in der Schule kennengelernt und erst nicht wirklich etwas miteinander zu tun gehabt.
Über Jahre hatte sich mehr daraus entwickelt.
Lalisa hatte das ganze versucht vor ihren konservativen und erfolgorientierten Eltern zu verstecken, aber irgendwann hatten sie ihre Tochter mit einem anderen Mädchen erwischt.
Das ganze artete dann ziemlich übel aus.
Lalisas Eltern haben ihr gedroht sie in eine Besserungsanstalt zu schicken und sie nicht mehr als ihre Tochter anzuerkennen, sollte sie dies mit Jisoo weiter laufen lassen.
Sie stimmte sich gegen die Anstalt, behielt die Beziehung mit ihrer Freundin jedoch im Geheimen bei.
Das ganze startete wieder fatal nach hinten los und Jisoo wurde von Lalisas Vater bedroht und das nicht grade ohne.
Was passiert ist, das hatte Lalisa mir nie anvertraut, es war nur klar, dass es nicht ohne gewesen sein musste, da Jisoo kurz danach die Beziehung mit Lalisa in den Sand gesetzt hatte und ihre Eltern sie dann mit sich nach Amerika gezwungen hatten, ohne dass sie Jisoo danach wieder sah oder sie sich verabschieden konnten.
Ab da wurde Lalisa auf Erfolg getrimmt.
Bekam Gesangs- und Tanzunterricht und ging an die Broadway Academia of Arts, bis sie ihren Sprung geschafft hatte und nun am Musicalhimmel Amerikas stand.
Jisoo hatte sie in dieser Zeit aber nie vergessen."Man kann die wenigsten Menschen auf das zurücksetzten, wie sie sich geben, Jin."
Meinte ich und spielte mit meiner Kaffeetasse, als ich Gedanken verloren durch das Cafe blickte.
Eigentlich dachte ich bis zu diesem Moment, als Lalisa mir alles über ihre Geschichte erzählt und mich am Telefon gebeten hatte ihre alte Freundin zu suchen, dass die Geschichte um Jin und mich schon tragisch war.
Aber schlimmer ging es immer.
Auch wenn man Lalisa dies nie angemerkt hatte.
Wir waren uns in unserem Charakter auch wirklich ähnlich und rasselten wohl deshalb mal auf einer Party mächtig aneinander, denn genauso wie ich, versuchte auch sie mit allen mitteln und verzweifelt zu verweigern, dass sie nicht auf das Geschlecht stand, auf das sie stehen sollte.
Wie ich vertrieb sie sich diese Gedanken, in dem sie mit Männern die Nacht verbrachte, bei denen sie sich nie wieder meldete.
Aber wir hatten irgendwie gemerkt, dass da etwas mit uns nicht stimmte und so wurden wir Freunde.
Eine wirklich komische Gelegenheit um eine Freundschaft zu finden, aber es war erleichternd mit jemanden zu jeden, der fast ein Ebenbild von mir war, aber eine krassere Geschichte zu teilen hatte, als ich."Wie genau haben sich Jisoo und deine Bekannte kennengelernt?" wollte Jin von mir wissen und holte mich aus meinen Gedanken.
Nach einem Seufzen und kurzen Überlegen, wie ich meine Worte zurechtlegte, erzählte ich ihm von Jisoos und Lalisas Geschichte.
Jin riss die Augen auf und schüttelte den Kopf als ich fertig war und hielt sich den Kopf.
"Das ist Übel." bemerkte er.
Ich nickte.
"Und es ist ein Wunder, dass du Jisoo kennst. Die Wahrscheinlichkeit ist so unglaublich gering." konnte ich mir nicht verkneifen.
Jin setzte erneut an um etwas zu sagen, aber Jisoo kam mit verweinten Augen wieder zu uns an den Tisch und wischte sich die Tränen weg.
"Danke Namjoon." murmelte sie fix und fertig mit den Nerven, aber mit einem großen und wirklich dankbaren Lächeln auf den Lippen.
"Kein Problem, Jisoo." gab ich zurück und erwiderte ihr Lächeln.
"Ich fliege über Weihnachten zu ihr nach New York." verriet Jisoo und wieder schossen ihr neue Freudentränen aus den Augen.
"Dann komm aber auch mal wieder. Ich will hier nicht ohne dich Arbeiten." kommentierte Jin neben mir gelassen und entspannt, als hätte er nicht grade Jisoos Vergangenheit erfahren.
"Das werde ich mir noch überlegen, dafür dass du mir verheimlicht hast, dass dein bester Freund ein Weltstar ist." scherzte sie und beugte sich vor um den neben mir durch die Haare zu wuscheln.
"Würdest du es gut finden, wenn ich der ganzen Welt preisgegeben hätte, dass wir Freunde waren?"
Richtete Jin sich nun an mich.
"Ich weiß, dass du das nie gemacht hättest und auch nicht hast. So aufmersamksgeil bis du nicht Jinnie."
Okay.
Das Jinnie hätte ich vielleicht stecken lassen können.
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Again
FanfictionAbertausende verschiedenste Schicksale befanden sich in den Steh- und Sitzebenen zu meinen Fußen und alle warteten sie auf den Moment, wenn auf unserer Bühne das Licht anging und unsere Leben zumindest für die nächsten zwei Stunden in Einklang gerie...