16.2 Just a Little bit addicted

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Ich wusste, dass es keine langfristige Lösung sein konnte Jin und Seoji provisorisch in ihre Wohnung zu sperren.
Jin musste irgendwann wieder arbeiten und Seoji könnte nicht ewig den Unterricht verpassen, selbst wenn sie es genoss den ganzen Tag mit ihrem Bruder u verbringen, den beiden fielen die Wände auf den Kopf.
Aber es war vorerst das beste, selbst wenn sie nicht wussten was sich zurzeit außerhalb ihrer Mauern abspielte.
Den einzigen Zugang zum Internet, den ich den beiden erlaubte, war Netflix, damit sie nicht komplett kaputtgingen.
Jins Sorge um mich stieg jeden Tag mehr und das spürte ich in der Art, wie er mich beobachtete, wenn ich mit Kopfhörern und meinem Laptop auf seinem Bett saß und an ein paar Songs schraubte.
Sicherlich konnte er sich denken, dass Bilder von uns in Umlauf gekommen waren, seit dem Nachmittag an dem er es eigentlich nur gut gemeint hatte mich zu küssen und mir zu gestehen, dass wir von nun an als Team zusammen standen.

Seit vier Tagen hatten wir aber darüber noch nicht geredet, selbst wenn ich förmlich bei Jin wohnte.
Wie ein Jagdhund lag ich bei ihm auf der Lauer und passte auf, dass keiner der beiden Geschwister die Wohnung verließ.
Ich hatte Yoongi aus seiner Zeit mit seinen Eltern wieder nach Seoul gescheucht und er und Hoseok, so wie Jimin, der seinen Arsch wieder nach Seoul bekommen hatte, liefen Spießruten, nachdem was ich an dem Nachmittag im Cafe erfahren hatte.

Würde Jin herausfinden, dass es weit aus mehr, als nur die Bilder von uns beiden ins Netz geschafft hatten, würde er nie wieder mit dem Gedanken spielen noch mit mir zusammen zu kommen.
Seoji hatte mir verraten, dass es Jin schwer gefallen war, dass ich mich anscheinend immer für Mädchen interessiert hatte und seine Augen leuchteten so unglaublich, als ich ihm versichert hatte, dass ich ihn liebte.
Es würde ihn zerstören, wenn er da die Bilder sah die von mir im Internet die Runde machten, neben denen mit ihm, als wir uns im Cafe geküsst hatten.
Die waren noch harmlos.
Harmlos dagegen war aber nicht, dass die ganze Welt nun wusste wie ich tickte, dass Chase mir etwas genommen hatte, bei dem es an mir gelegen hatte, ob ich es von mir preisgab oder nicht.
Denn die beiden Sasaengs, die Jin und mich verfolgt hatten, waren auf seinem Mist gewachsen.
Hoseoks Kumpel hatte über nicht ganz legale Wege in kürzester Zeit herausgefunden, dass dieses Drecksarschloch von Manager zwei Sasaengs auf mich angesetzt hatte, um etwas über mich herauszufinden, was mich zerstörte.
Was sollte sich da besser als mein Karriereaus machen, als die Tatsache, dass ich über die letzten Jahre sämtliche geheime weibliche Liebschaften hatte und nun knutschend mit einem Jungen in einem Cafe stand.
Denn neben dem Bild mit Jin hatte er auch welche zu fassen bekommen, die mich wild herummachend mit Frauen zeigten und an die er nie hätte kommen dürfen.
Ich wollte gar nicht wissen welche fiesen Mittel, neben verrückten Fans, er sich noch zur Nutze gemacht hatte, um mich so vor aller Welt bloßzustellen.

Jin würde mir nie wieder in die Augen sehen, wenn er diese Bilder von mir zu sehen bekam, weshalb ich ihn egositisch in seiner Wohnung hielt, während meine Freunde dafür sorgten, dass diese Bilderreihe wieder aus dem Internet kam und Jins Gesicht nicht zu sehr in Umlauf kam.
Yoongi hatte noch am selben Tag sturmklingeln bei unserem Chef in LA betrieben und dafür gesorgt, dass Chase von einem der besten Anwälte Amerikas für seinen Mist vor Gericht gezogen wurde.
Zeitgleich versuchte Jimin die Aufmerksamkeit von dem Trubel um mich wegzuziehen in dem er sein und Jongins Aus riskierte und in die Öffentlichkeit setzte, dass er schwul sei.
Als ich ihn darauf anschrieb was das sollte, schickte er mir nur eine Sprachnachricht, dass er sein Versprechen von vor einer ganzen Weile nur eingehalten hatte. Würde ich mich vor Jin outen, würde er sich vor der Welt outen.
Immerhin zog er damit für geschlagene vierundzwanzig Stunden die Aufmerksamkeit von meinem Skandal, bis Chase die nächsten Bilder meiner Liebschaften in Umlauf brachte und mir solch lächerliche Nachrichten schrieb, dass ich doch dafür büßen solle, dass ich für seine Kündigung gesorgt hatte und dass er nicht lockerlassen würde, bis keiner meiner Fans mehr vor mir in den größten Hallen der Welt stehen würde.
Doch wenn er dachte, dass Little Savage homophob angehaucht waren und uns drei nun im Stich lassen würde, da er mich geoutet hatte, da hatte Chase sich getäuscht.
Unsere Fandom stand hinter uns, hinter mir und setzte sich mit dafür ein, dass diese Bilder aus dem Internet kamen, nachdem ich auf raten Mr. Forsken ein feinfühliges und vorsichtiges Statement in die Welt setzte.
Ich machte klar, dass ich lange Zeit über meine Orientierung verwirrt war und mir nicht ganz sicher war für welche Seite ich mich entschloss, mich aber nun entschieden hatte und dazu stehen würde.

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