Die Helden im Flugzeug

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Percy's PoV:

Als wir den Schalter passiert hatten und endlich, endlich durch den Gang ins Flugzeug gingen, wurden die meisten von uns unruhig. Ich konnte gut nachvollziehen, warum, immerhin betraten wir hier gerade Zeus' Herrschaftsgebiet. Ich blickte mich nervös nach allen Seiten um. Man kann ja zu jeder Zeit aus der Luft
geblitzt werden.

Wir verteilten uns auf die Sitzplätze, wobei es einige Probleme gab, da Hazel der Meinung war, sie müsste am Fenster sitzen. Für sie war alles neu und sie wollte unbedingt die Welt von oben sehen.
Allerdings hatte Nico den Fensterplatz erwischt, was echt mies war, weil er Sonne nicht wirklich mochte. Die Stewardess bestand darauf, alle auf ihre zugewiesenen Plätze zu befördern. Echt, ich hab keine Ahnung, was mit der nicht stimmt, immerhin war das Flugzeug rammelvoll und alle drängelten rum.

So kam es, dass ich zwischen Reyna und Jason gesetzt wurde, die entweder stritten oder sich ignorierten. Die Stimmung war nicht die beste. Hinter mir saß ein kleines Mädchen, dass es lustig fand, sich vorzubeugen, laut zu kreischen und mir mehrere Ohrenschnipser zu verpassen. Ihren Eltern schien das egal zu sein.

Irgendwann, nach ca. einer Stunde, musste ich auf Toilette. Jason, der am Gang saß, war eingeschlafen, und ich versuchte, vorsichtig über ihn zu steigen. Dabei stieß ich leider sein Glas mit Orangensaft um, dass er sich bestellt hatte. Die Flüssigkeit tropfte sofort auf seine Hose, und ich schlich mich schnell davon. Später behaupte ich einfach, er wäre mit dem Kopf nach vorn gerutscht und hätte es ganz ausversehen umgeschubst...

Ich weiß wirklich nicht, wer auf diese grandiose Idee gekommen ist, in einem riesigen Passagier Flugzeug nur ein Klo einzubauen. Dieses war gerade besetzt, und ich wartete mindestens zwanzig Minuten, bevor ich aufgab und an die Tür klopfte.

“Ja?“, kam es gequält von drinnen. “Hazel?“ fragte ich erstaunt. Doch die
Überraschung hielt nicht lange, denn mir fiel wieder ein, wie sie auf der Argo 2 gelitten hatte. “Ich gehe“, sagte ich großzügig und verzog mich wieder. Allerdings musste ich immer noch.

Ich sag es mal so, und das ist noch nett ausgedrückt: als ich zurückkam, war die Hölle los. Ihr müsst das euch so vorstellen wie eine Massenpanik. Und natürlich waren wir dafür verantwortlich.

Fast alle Passagiere waren von ihren Plätzen aufgesprungen und kreischten durcheinander. Die Erwachsenen zerrten ihre Kinder durch den Gang. Die gestressten Stewardess versuchten, Ordnung rein zu bringen.

Und jetzt zum eigentlichen Problem: das Feuer. Jetzt ratet mal, wer daran schuld war. Ja, richtig - Leo stand neben seinem Sitz und versuchte hektisch, dass Feuer zu löschen, was auf seinem Platz ausgebrochen war.
Kalypso stand daneben und kreischte.  Piper und Jason beteten zu den Göttern. Annabeth stand wie versteinert da und schien zu überlegen. Die anderen rannten panisch herum und schimpften Leo aus. Ich merkte sofort, dass ich hier gebraucht wurde.

Ich stürmte zu Leo und beschwor eine Ladung Wasser hervor. Der Schwall stürzte auf das Feuer und verwandelte es in dampfenden Rauch. Wie auf Knopfdruck wurde es still im Flugzeug und alle starrten mich an. Eine Stewardess schrie und kreischte: “Ich hab's doch gewusst! Die sind nicht normal!!“ Dann rannte sie durch den Gang ins Cockpit.

Ich schaute mich um. Die Passagiere fingen an, durcheinander zu reden und sich zu mir durch zu drängeln. Ein junger Mann hatte sein Handy herausgeholt und filmte sich mit uns im Hintergrund. “Hii Leute, ich bin hier gerade auf dem Weg nach Hawaii und irgendwelche komischen Typen haben eine Explosion ausgelöst! Aber sonst geht's mir guuuut! Bye.“

Das Flugzeug geriet ins Wanken. “Dad!“, schrie Jason empört. Frank verwandelte sich in ein Wiesel und flüchtete ans andere Ende des Gangs unter einen Sitz. Hazel kam um die Ecke und setzte an: “Was wackelt hi-
Gaaaaah!“ Sie schaute geschockt und blieb wie angewurzelt stehen, bis das Flugzeug weiter durchgerüttelt wurde und sie beinahe umfiel.

“Dad!“, brüllte Jason noch mal, während es aus den Lautsprechern schallte: “Es gibt keinen Grund zur Sorge. Es sind nur ein paar... Turbulenzen aufgekommen. Bitte setzen Sie sich hin. Bestellen Sie sich doch einen leckeren, warmen Kaffee für nur 6.99$ oder ein Käse-Sandwich für...“

Ich hörte nicht weiter zu. Ich setzte mich nicht hin. Ich starrte die anderen einfach nur fassungslos an. Jason kniete inzwischen auf dem Boden und fehlte seinen Dad um Gnade an, die anderen folgten seinem Beispiel. Zeus der alten Dramaqueen gefiel das bestimmt. Aber das gönnte ich ihm nicht.

“Schluss jetzt, Leute! Es hat doch aufgehört!“ Meine Freunde standen ohne Widerrede auf, außer Jason, der mit voller Hingabe betete. “Jason!!!“
“Ja?“, fragte er. “Das Wackeln hat aufgehört! Du kannst aufstehen!“
“Äh...klar“, sagte er und stand auf.

Wir schauten uns Leo's Platz an. Die Stewardess schienen nichts zu merken, aber die Sicht der Sterblichen ist ja oft getrübt. Der Sitz war ausgekokelt, aber Leo setzte sich trotzdem wieder hin.

Auch wir anderen nahmen unsere Plätze ein. Zum Glück passierte auf dem restlichen Flug nichts besonderes, und wir kamen in der Nacht auf Hawaii an. Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen, warfen uns die Stewardess seltsame und genervte Blicke zu. Aber das war immer noch besser als von Monstern angegriffen zu werden.

PJ/Hdo Oneshots Where stories live. Discover now