Sicherheit

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Bella sah überfordert in die Menge. Das alles wirkte wie in einem Kinofilm. Sie konnte kaum etwas verstehen, da alle Reporter gleichzeitig Fragen stellten. Aber Price schien das zu kennen und beantwortete seelenruhig alle Fragen. Max stand wie eine Mauer neben ihr.

Er wirkte angespannt, auch wenn er versuchte dies zu überspielen. Seine ganze Haltung verriet ihn. Er hatte die Augen zusammengekniffen und musterte die Reporter vor sich. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.

Bella versuchte selber ruhig zu bleiben. Sie musste ja nichts sagen. Sie hörte Price und den Reportern gar nicht zu. Ihre Aufmerksamkeit lag ganz bei Max.

„Was ist denn los?"

Max sah verwundert zu ihr rüber.

„Nichts, ich mach nur meine Arbeit, Bella."

Bella runzelte die Stirn.

„Max, es ist alles okay. Es wird schon keiner auf mich losgehen."

Kaum sichtbar für andere, zuckte Max zusammen.

„Das kannst du nicht wissen, Goldkehlchen. Ich hasse diesen Teil. Du bist hier völlig ungeschützt. Wir wissen nicht, wer hier alles steht."

Sie flüsterten nur. Sanft packte Bella Max's Hand und drückte sie.

„Ich bin nicht ungeschützt, Max. Du bist da!"

Während sie das sagte, durchströmte Bella eine innere Ruhe. Max war für sie gleichbedeutend mit Sicherheit. Die letzten Wochen waren sie zu einer Einheit geworden und für Bella war es kaum vorstellbar, wie sie vorher ohne ihn hatte auskommen können.

Doch Max schien es nur noch unruhiger zu machen. Unglücklich sah er sie kurz an und ließ dann seinen Blick wieder schweifen.

„Ms. Cole? Ms. Cole, ich gratuliere Ihnen zu ihrem ersten Auftritt. Was unsere Leser brennend interessiert. Wo kommen sie her? Wie sind sie aufgewachsen? Was bewegt sie diese Texte zu schreiben? Sind sie liiert?"

Überfordert verkrampfte sich Bella. Wieso wollten sie sowas wissen? Was sollte sie antworten? Wie versteinert stand Bella einfach nur da und sah in die Menge. Die Kameras wurden wieder gezückt und ein Blitzlichtgewitter blendete sie.

Sie wollte nicht über sich und die Vergangenheit reden.

Hilfesuchend sah sie zu Max und dann zu Price. Price zuckte mit den Achseln und deutete ihr zu antworten. Max schien jedoch zu begreifen, dass Bella kurz davor war hysterisch zu werden. Das alles wollte sie nicht. Sie wollte nichts über sich erzählen!

„Für heute reicht es, meine Damen und Herren. Wie Sie sich vorstellen können, war es heute ein aufregender Tag und Ms. Cole hatte genug damit zu tun, all diese neue Eindrücke zu verarbeiten. Wir werden demnächst gerne für ein Interview zu Verfügung stehen und jetzt entschuldigen Sie uns. Mr. Price steht Ihnen bestimmt noch gerne für weiter Fragen zu Verfügung!"

Max Stimme klang eisig und ohne auf die weiteren Fragen der Reporter einzugehen, lenkte Max Bella durch die Gruppe.

„Du hast deine Kompetenzen überschritten Bennett! Das wird ein Nachspiel haben."

Max drehte sich noch einmal zu Price um, der ihn giftig ansah. Max beugte sich steif nach vorne zu ihm hin. Mit den Rücken schirmte er die Reporter ab. Bella sah mit großen Augen zwischen den beiden hin und her.

„Das hätte ich nicht tun müssen, wenn du deinen Job gemacht hättest Price. Du hast sie eiskalt auflaufen lassen. Passiert sowas noch einmal, lernst du mich kennen."

Max sprach leise, aber selbst Bella erkannte die Warnung in Max's Worten. Da Price anscheinend aber auch keine Szene vor der Presse wollte, sah er sie beide nur noch mal giftig an und lächelte dann gekünstelt für die Presse.

„Natürlich beantworte ich Ihnen noch ihre Fragen. Ms. Cole wird Ihnen bald zur Verfügung stehen."

Max wartete nicht mehr ab, was Price zu sagen hatte und führte Bella durch die Menge. Er und die Körper der anderen beiden schirmten sie ab und mit Müh und Not, kamen sie durch die Menge zum Auto.

Im Auto angekommen, fing Bella unkontrolliert an zu zittern. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wie hatte sie nur blindlings in diese Situation kaufen können? Ihr hätte doch klar sein müssen, dass das passiert! Wieso hatte Price nicht vorher mit ihr geredet, sie gewarnt?

„Bella, schhhhh, es ist okay. Alles ist okay. Du hast es geschafft."

Er jetzt bemerkte Bella, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen. Schluchzend warf sie sich an Max's Brust. Sanft streichelte er ihr über den Rücken, sein Kinn lag auf ihrem Schopf.

Nach kurzer Zeit versiegten die Tränen und Bella löste sich von Max. Liebevoll legte Max beide Hände um ihr Gesicht und küsste die restlichen Tränen von ihrer Wange.

„Alles wird gut, mein Goldkehlchen. Du warst wunderbar und das ist das einzige was zählt. Lass dir diesen wunderbaren Moment nicht nehmen, durch diese Sache."

„Ich weiß nicht ob ich das kann, Max. Die Leute, die Fragen, ich,... ich habe nicht darüber nachgedacht was das bedeutet. Was mache ich wenn sie rauskriegen,..."

Gepeinigt schloss Bella die Augen. Der Aufritt war nur noch zweitrangig. Für kurze Zeit hatte sie tatsächlich alles vergessen. Für kurze Zeit, war sie eine normale Frau gewesen. Doch die Fragen der Reporter hatten sie in die traurige Realität zurück geholt. Sie würde niemals eine normale Frau sein.

Wütend presste Max die Lippen aufeinander und runzelte die Stirn.

„Bella, das werden sie nicht. Irgendwann einmal,... irgendwann einmal könnten Sie dahinter kommen. Reporter können sehr bissig sein. Bella,... Joshua,... er kennt sich damit sehr gut aus. Er hat Mia und Kim geholfen, wenn es um die Presse ging. Vielleicht kann er dir auch in deinem Fall helfen. Wenn du willst,..."

„Geht das denn? Ich meine Price, er ist doch eigentlich,..."

Max legte ihr die Hand auf den Mund und sah sie mitfühlend an.

„Bella, wenn du das willst, wird es so sein. Price lass mal meine Sorge sein. Der kriegt noch was von mir zu hören. Er hat dich nicht vorbereitet. Es wäre sein Job gewesen, dir zu sagen, was da auf dich zukommt."

In Bella keimte Hoffnung auf. Joshua! Vielleicht konnte er ihr helfen?

„Aber Bella, wenn Joshua dir,... uns dabei helfen soll, muss er alles wissen."

Bella zuckte zusammen aber nickte.

„Er kann dir nur helfen, wenn du keine Geheimnisse hast. Er muss auf alles vorbereitet sein, es darf für ihn keine bösen Überraschungen geben."

Bella sah auf seine Brust und kämpfte innerlich mit sich selbst und ihrer Scham. Aber sie wusste, Max hatte recht.

„So soll es sein."

Sie flüsterte nur, denn es behagte ihr nicht, darüber zu sprechen.
Max zog Bella in seine Arme und küsste sanft ihre Wange.

„Wir schaffen das! Bella, es ist vorbei. Carter wird dir nie wieder zu nahe kommen, dafür werde ich höchstpersönlich sorgen."

Bella schmiegte sich an Max's Brust und schniefte. Seine Arme lagen schützend um sie. Sie glaubte ihm. Max war ihre Burg. Sie spürte wie sie ruhiger wurde.

Irgendwie würde sie es schaffen,...

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Hey meine süßen ❤️ sorry für die Länge Pause. Aber ich musste einfach zu viel arbeiten! Ich hoffe die Woche komme ich ein wenig mehr dazu🙈💋und ich hoffe das Kapitel gefällt euch ❤️ habt eine schöne Woche 😘

Hold me (Band 1)Where stories live. Discover now