Halt die Ohren steif

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Hallo Leute,
Erst einmal... OMG das ist Kapitel 50! Ich kann es nicht fassen, dass ist der Wahnsinn. 🙈😄

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

P.S. Freue mich auf eure Kommentare und Votes. 💕

„Sie warten auf dich", sagt Ann, als sie wieder in die Küche kommt. Ich nicke ihr dankend zu.
„Hier hast du meine Nummer. Ruf mich an, wenn du in Hamburg bist", sagt Maren sanft, legt mir eine Hand auf die Schulter und hält mir mit der anderen einen Zettel mit ihrer Nummer hin.
„Danke, Maren", hauche ich und umarme sie kurz. Sie erwidert die Umarmung.
„Ach Kleiner. Halt die Ohren steif", murmelt sie und löst sich dann von mir.

Ich setze zum gehen an, doch Ann und Linus stellen sich mir in den Weg. Sie zieht mich lächelnd in die Arme und Linus schlingt seine kleinen Arme um meine Beine.
„Wir werden dich vermissen, Tim." Nach einigen Augenblicken lösen sich die beiden von mir. Ich nicke ihnen zu und laufe dann zur Tür. Vor ihr bleibe ich stehen und drehe mich noch einmal um.

„Sie zerstören das Leben ihres Sohnes, Mister O'Connor. Immer und immer wieder. Irgendwann wird er daran zerbrechen. Das wollte ich nur einmal gesagt haben", sage ich und schaue Fionn für einen Moment an. Dieser beißt wütend seinen Kiefer zusammen und springt auf. Bevor er jedoch noch etwas machen kann, laufe ich aus dem Haus und das kurze Stück bis zur Bahn.

„Schön Sie zu sehen. Wo soll es denn hingehen?", begrüßt mich der Pilot und schüttelt mir die Hand.
„Nach Hause." Der Pilot nickt und führt mich ins Flugzeug. "Ich möchte keine Bedienung haben." Er nickt und gibt seinen beiden Kollegen ein Zeichen. Ich lasse mich in einen der Sessel sinken, schnalle mich an und schließe die Augen.

Miles ist nicht einmal hinter her gekommen. Er hat nicht mal versucht, dass was er verhauen hat, wieder gerade zu biegen. Bedeute ich ihm wirklich so verdammt wenig? Ich spüre wie mir wieder Tränen in die Augen steigen. Fest beiße ich die Zähne zusammen, um nicht wieder schluchzen zu müssen.

Wir steigen in die Luft und ich muss an das erste Mal fliegen, vor knapp einer Woche, denken. Miles hatte mir Mut zugesprochen. Doch nun ist er nicht bei mir und nimmt meine Hand. Ich ziehe meine Beine an mich heran und lege meinen Kopf auf diese ab.

Der Flug fühlt sich so unglaublich lang an und dass die Decke, in die ich mich gekuschelt habe, nach Miles riecht, macht es nicht besser. Irgendwann kommt Fernando zu mir und erklärt, dass wir gleich da seien. Ich nicke und schließe dann wieder die Augen.

Nach einer weiteren halben Stunde stehe ich vor dem kleinen Flughafen und laufe in Richtung Stadt. Tief atme ich durch und lenke mich durch Musik ab, damit ich nicht die ganze Zeit über Miles nach zu denken.

In der Stadt ist es voll und viele Leute laufen hektisch herum. Es ist das totale Gegenteil zu den letzten Tagen doch irgendwie ist es auch angenehm.

Schneller als gedacht stehe ich vor Melodies Wohnung. Ich drücke auf die Klingel und ihre Stimme erklingt wenig später.
"Hallo?"
"Machst du auf Melodie?" Durch die Sprechanlage erklingt ein freudiger Schrei und ein Summen erklingt. Ich drücke die Tür auf, trete in das Treppenhaus und laufe nach oben zu ihrer Wohnung. Sie steht schon lächelnd im Türrahmen und hält ihre Arme auf.

Ich falle in ihre Arme und kann nicht mehr an mich halten. Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
"Tim, was ist passiert?", fragt sie etwas überfordert nach und zieht mich in die Wohnung, um die Tür zu schließen.
"Miles", schluchze ich leise.
"Was ist passiert?", fragt sie nach und ich kann ihre Wut spüren. Leicht schüttle ich den Kopf. Ich schaffe das nicht. Jetzt auf jeden Fall noch nicht.

"Willst du eine heiße Schokolade?" Leicht nicke ich. "Dann setz dich schonmal ins Wohnzimmer und ich mach eben schnell die Schokolade." Wieder nicke ich, löse mich von Melodie und gehe langsam ins Wohnzimmer. Dort lasse ich mich auf das Sofa fallen, ziehe meine Schuhe aus und kuschle mich in die Decke ein. Immer noch laufen mir Tränen über die Wange, doch ich habe mich wieder ein wenig beruhigt. Einmal atme ich tief durch und hole dann mein Handy heraus.

Mit leicht zittrigen Händen tippe ich die Nummer von Maren ein und drücke dann auf den grünen Knopf.
"Hallo?", erklingt nach einigem Tuten Marens Stimme.
"Hallo Maren, ich wollte nur einmal sagen, dass ich in Hamburg bin", murmle ich und beginne an der Decke herum zu friemeln.
"Tim, schön das du anrufst", erwidert Maren sanft. Im Hintergrund höre ich wie ein Stuhl nach hinten geschoben wird. "Miles bleib hier! Geh nicht weg!", sagt Maren streng. "Miles? Miles! Sag mal, wie alt bist du nochmal?" Ein lautes seufzen ihrer Seits erklingt. "Es tut mir leid, Tim."
Ich bin mir nicht ganz sicher, was sie genau damit meint.
"Es ist nicht deine Schuld, Maren. Es ist nicht deine Schuld."
"Du bist so gut, Tim, so gut", höre ich sie hauchen.

Melodie betritt in den Raum und schaut mich fragend an, als sieht sieht, dass ich telefoniere.
"Ich muss Schluss machen, Maren", sage ich, verabschiede mich und lege dann auf. Leise seufze ich auf. "Das war Maren, die Mutter von... Miles", murmle ich und senke den Blick.
"Miles Mutter?", fragt sie sichtlich verwirrt nach. Leicht nicke ich.
"Sie ist so herzensgut und nett... Sie war so anders als Miles und..." Wieder fange ihren zu schluchzen. Wieso denke ich überhaupt über so etwas nach? Wieso denke ich an Miles.

Ihm bedeute ich doch nichts...

Over AgainWhere stories live. Discover now