2. Kapitel

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"Oh. Ähm. Hi.", stotterte ich. Sie lächelte. Ich weiß nicht, was es war, aber ihr Lächeln faszinierte mich. Es war eins dieser Lächeln, die traurige Leute in einem glücklichen Moment machten. Und ich war froh darüber, sie glücklich zu machen. "Wie heißt du?", fragte ich.

"Liz.", schrieb sie auf das Blatt, "und du bist Anton, nicht wahr?"

"Ja", sagte ich und nickte.

Dann schauten wir uns nur noch an. Jeder andere hätte jetzt gefragt, "Bist du stumm?" oder "Wie alt bist du?", aber das Einzige, was mir einfiel war: "Warum fotografierst du alles?", und es schien die richtige Frage zu sein. "Weil ich Angst davor habe, etwas aus meinem Leben zu vergessen. Ich will später mal am Kamin sitzen können und mich an die schönen Dinge in meinem Leben erinnern können, und ich will wissen was nicht mich verletzt hat. Damit ich nicht dieselben Fehler nochmal mache. Weil ich", an dieser picknenden Pärchen und ein Klick. Stopp mal kurz. Ein Klick? Ich schaute auf und sah Liz "Hey, Liz! Schön dich zu sehen!" Sie grinste. Dann nahm sie meine Hand und zog mich zu einer der etlichen Picknickdecken. "Na, Liz wen hast du den da mitgebracht?", fragte eine Frau, die Liz' Mutter zu sein schien. "Wie heißt du denn?", fragte ein Mann, der wohl Liz' Vater war. "Ich heiße Anton.", antwortete ich verlegen. Liz hatte sich schon hingesetzt und tippte auf den Platz neben sich. Auch ich setzte mich auf die Decke. "Ich bin Bernd und das ist Bianca", erzählte der Mann, "wir sind Liz' Eltern." "Das habe ich mir schon gedacht.", erwiderte ich. "Nimm dir doch etwas!", sagte Bianca und gab mir ein Wurstbrötchen. "Oh. Danke." Ich biss in das Brötchen hinein. Eine Weile lang aßen wir alle, dann sah ich den Zettel von Liz. "Schmeckt's?", stand darauf. "Ja", beantwortete ich ihre Frage, "sehr gut." "Danke!", sagte Liz' Mutter anstelle von Liz. Als jeder sein Brötchen gegessen hatte, fragte mich Liz ob wir zum See gehen wollten. Ich bejahte. "Macht ihr zwei das nur. Wir räumen hier alles auf.", sagte Bernd. "Vielen Dank. Es war wirklich sehr lecker.", verabschiedete ich mich. Zu Liz sagte ich: "Ich muss noch meine Badesachen holen, ich wollte eigentlich nur Lesen gehen. Kommst du mit?" Sie antwortete mit einem Nicken und einem Lächeln. "Ciao!", rief ich ihren Eltern nochmal zu. Sie packte ihre Tasche wir gingen schweigend nebeneinander zu mir nach Hause. Dort angekommen sagte ich: "Warte kurz, ich bin gleich wieder da!", rannte in mein Zimmer und packte schnell meine Sachen zusammen. Ich wollte Zoe nicht zu lange stehen lassen. Als ich nach höchstens fünf Minuten wieder in den Flur kam, hatte sie schon ein "Gespräch" mit Arkadi angefangen. Jedenfalls sprach mein Bruder, und Liz machte irgendwelche Bewegungen mit ihren Armen. "Ähm. Gehen wir dann mal los?", fragte ich sie. Sie grinste und nickte. Lächelnd winkte Arkadi. Arkadi winkte zurück und grinste auch. Ich stand nur stumm daneben und fühlte ein Stechen im Herzen. Ich würde ja gerne sagen können, dass es Eifersucht war, aber dafür müsste ich ja in Liz  verliebt sein. Und das war ich definitiv nicht.                        

                          *********

Am See stellten angekommen, verdrückte ich mich erstmal in die Büsche und zog meine Badehose an. Als ich wieder herauskam, war Liz schon im Wasser. Sie hob sich aus dem Wasser, winkte mir, und schaffte es, dabei noch wunderschön auszusehen. Ihre langen, blonden Locken klebten an ihrem Körper und auf ihrem Körper glänzte das Wasser. Kurz: Sie sah perfekt aus. Was hatten eigentlich nur alle gegen sie?! Ich ging zu ihr und eine Weile standen wir einfach mal wieder schweigend nebeneinander. Und plötzlich lag ich im Wasser. Liz sprang lachend hinterher. "Na warte!", rief ich und stürzte mich auf sie. Die zwei alten Leute am Strand schauten uns komisch an. Ansonsten war niemand da, der uns beobachten könnte.  Schnell drückte ich Liz unter Wasser. Als ich sie wieder losließ, sprang sie aus dem Wasser und landete auf mir. Ich konnte glücklicherweise standhalten, aber unsere Gesichter kamen sich immer näher und näher. "Manchmal wünschte ich, du könntest mit mir reden.", ich sollte wirklich mal lernen, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. Aber Liz lächelte nur traurig.

Und dann drückte sie mich solange unter Wasser, bis sie dachte, ich würde ertrinken.

                          *********

"Arkadi?", fragte ich, als wir abends in unseren Betten lagen. "Ja?", erwiderte er. "Ich habe eine Frage. Nein, ich habe zwei." Arkadi setzte sich auf. "Ja?" Auch ich setzte mich auf. "Was war das, das Liz heute im Flur            gemacht hat?" "Gebärdensprache." "Und... okay, die Frage ist jetzt doof, aber... Kann man sich innerhalb eines Tages ineinander verlieben?" "Nein." "Achso." "Du willst, dass sie sich auch in dich verliebt, nicht wahr?" "Wie? Ähm. Nein! Ich wollte nur wissen, ob ich in sie verliebt bin." "Anton?" "Ja?" "Natürlich bist du das! Du bist so... Bring mal Ordnung in dein Leben!" "Blödmann.", murmelte ich.

Was Arkadi aber einfach ignorierte.

Because I Love You So PAUSIERTWhere stories live. Discover now