Teil 2

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Hier ist auch schon der zweite Teil. Feedback ist willkommen und viel Spaß beim lesen. 

Cansu x

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Ich konnte es nicht fasse, aber er stand tatsächlich vor mir. Es war eine Weile her, als ich ihn zuletzt gesehen hatte. Er sah immer noch so aus wie früher. Nur die falten in seinem Gesicht verdeutlichten, dass einige Jahre vergangen waren. Onkel Steven war ein alter Freund von meinem Vater. Beide hatten sich während des Studiums kennengelernt und hatten sich auf Anhieb sehr gut verstanden, sodass sich aus der zweier Truppe eine vierer Truppe mit Ehefrauen gebildet hatte. 

Ich kenne Onkel Steven seit meiner Geburt. Er ist wie ein richtiger Onkel, hat mich immer unterstützt, war wie ein Ersatzvater. Ich liebte ihn. 

Natürlich war mir bewusst, dass Onkel Steven hier arbeitete. Mir war auch bewusst, dass er eine neue Position im Unternehmen hatte und deshalb auch eine neue Stelle offen war. Da ich nun nach meinem Studium nur als Praktikant arbeiten konnte und mir schnell klar wurde, dass Praktika nicht als Berufserfahrung zählten, hatte mir Onkel Steven die Chance auf eine befristete Stelle bei Forbrich, dem Online Lifestyle Magazin gegeben. Schließlich musste ich noch beweisen.

Dass wir uns aber kannte, musste unter uns bleiben. Sonst würde jeder denken, dass ich unfähig und untalentiert war und nur durch Kontakt diese Stelle bekommen hatte, wobei letztes auch stimmte.

Als Onkel Steven sagte, dass er mich meinem neuen Arbeitskollegen vorstellen möchte, erinnerte ich mich daran, dass wir nicht alleine im Raum waren.

Ich wandte mich der anderen Person zu. Ein zwei Meter großer Mann – zumindest ging ich davon aus, so groß wie der war – bepackt bestimmt ungefähr in hundert Kilo Muskelmasse. Er trug ein weißes Hemd, die obersten Knöpfe waren offen, die Ärmel waren hochgekrempelt. Seine schwarze Hose war mit passenden Lackschuhen kombiniert. Die schwarze Krawatte hing lose an seinem Hals. Ich sah weiter nach oben zu seinem Gesicht, nachdem ich mich von seiner Statue versuchte abzulenken Seine dunklen Haare fielen ihm vor die Stirn, seine Haut hatte einen leichten dunklen Ton, als sei er in der Sonne gewesen. Seine braunen Augen waren ganz leicht zu Schlitzen gemacht und ich könnte schwören, das waren keine Pupillen sondern Murmeln. Leuchtende Murmeln.

Trotzdem spürte ich etwas dunkles, als ich in seine Augen sah. Der Typ vor mir sah genervt aus. Etwa wegen mir? Bestimmt nicht. Ich meine, er kannte mich nicht mal. Er war sicher wegen etwas anderem genervt. Das kannte ich nur zu gut von meinem Vater und Onkel Steven.

Ich lächelte den unbekannten Mann an und streckte die Hand. „Freut mich sie kennenzulernen. Ich bin Layla Alba."

Er müsste zwar meinen Namen eben mitbekommen haben, aber aus Höflichkeit stellte man sich ja immer noch einmal vor.

Er griff nicht sofort nach meiner Hand sondern zögerte für einige Sekunden. Seine Mimik hatte sich kaum geändert. Immer noch hatte er meine Hand nicht geschüttelt, als ich kurz davor war, sie wieder runterzunehmen.

Neben mir räusperte sich Onkel Steven und als wäre der Mann vor mir aus einer Art Starre gelöst, nahm er meine Hand, schüttelte sie kurz und ließ sie wieder los.

Eines war klar. Er war doch wegen mir genervt. So unhöflich kann man nicht gegenüber neuen Mitarbeitern sein. Was hatte Onkel Steven gesagt? Er sei ab sofort mein neuer Arbeitskollege. Ich freute mich schon ... nicht.

„Übrigens wird Alexander auch dein Vorgesetzter sein, Layla. Er übernimmt die Leitung des Ressorts. Nebenbei aber ist er auch für alle anderen Ressorts verantwortlich."

Onkel Stevens Worte schlugen mir die Sprache weg. Dieser Mann, dieser ... Alexander, war also mein Vorgesetzter. Na, wie schön. Ich konnte ihn jetzt schon nicht leiden und das, obwohl wir uns noch nicht kannten. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, sich mir gegenüber vorzustellen. Aber wo fand man auch freundliche Vorgesetzte? Die meisten waren das Grauen, genau wie Voldemort. Ich hatte bereits schlechte Erfahrungen diesbezüglich gemacht. Ok, der Vergleich ist vielleicht kindisch und übertrieben, aber im unübertriebenen Sinne passte er.

Men Love Devil ChicksWhere stories live. Discover now