Für...
»Er sieht so gut aus...«, schwärme ich, während mein Kopf in meinen Händen ruht.
Newt neben mir sieht von seiner Schnitzerei auf und legt seine Augen auf den braunhaarigen Jungen.
»Der Frischling?«, hakt er nach und hebt eine Braue.
»Ja, Thomas. Guck doch mal, wie elegant er Chuck bei diesem Dings da hilft.«, plappere ich und setze ein schräges Grinsen auf.
Newt neben mir schüttelt leicht mit dem Kopf und ich bin kurz davor zu fragen, was los ist, als Thomas plötzlich in unsere Richtung kommt.
»Hey Newt, kannst du uns kurz helfen?«
Nur wenige Male landen seine Augen auf meine, was mir einen leichten Stich versetzt.
Newt nickt und legt Messer + Schnitzerei zur Seite.
Dann verschwinden beide wieder und ich bleibe seufzend zurück.
»Gina! Die Küche ruft!«
Erschrocken drehe ich mich um und sehe in das breite Grinsen von Bratpfanne, der bereits eine Schürze und einen Topf in der Hand hält.
»Ja ja...«, seufze ich und verlasse meine Position.
×××
Nachdem die Jungs ganze fünf Töpfe voller Eintopf gegessen habe, nehme auch ich mir den Rest und setze mich an eine freie Stelle.
Ich esse meistens alleine, jedoch heute erscheint plötzlich eine Person neben mir.
Langsam sehe ich nach links und treffe braune Augenpaare, die mir ein leichtes Schmunzeln verraten.
»Tschuldige, dass ich mich zu dir gesetzt habe, aber ich war ganz schön spät dran und du warst so...alleine.«, murmelt Thomas und ich kann mich nicht daran hindern, seine Lippen anzusehen.
»Was?....Ähm...Ach...ach alles gut.«, stottere ich und lächle kurz, bevor er sich einen Löffel in den Mund schiebt.
»Hey Leute.«
Newt taucht vor mir auf und nimmt sich ebenfalls einen Löffel. Seine Augen wandern von mir zu Thomas und ich funkle ihn böse an.
»Was denn?«, fragt er verwirrt und kassiert einen Tritt unter dem Tisch, weshalb er zischend aufstöhnt.
»Gina! Was sollte das denn?«, fragt er leicht geschockt, leicht wütend und reibt sich das Bein.
Langsam schüttle ich mit dem Kopf und beginne schweigend weiter zu essen.
Das war meine Chance, Thomas kennen zu lernen...
×××
»Warte, ich helfe dir...«, ertönt eine leise Stimme hinter mir und im nächsten Moment, nimmt mir Newt das Tuch zum Trocknen aus der Hand.
Schweigend nehme ich mir den Lappen und wasche weiter ab, während ich eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht puste.
»Danke.«, sage ich knapp und sehe ihn kurz an.
Er wirkt irgendwie...verletzt.
»Hey...«
Sanft halte ich seine Hand und stoppe somit die Arbeit, die mich bestimmt noch zwei Stunden kostet.
Newt sieht von meiner Hand in meine Augen und ich muss zugeben...ich habe ihn noch nie so zerbrochen gesehen.
»...Was ist denn los?«, frage ich leise und hebe aufmunternd die Mundwinkel.
Newt verzieht kurz das Gesicht und legt dann das Tuch zur Seite, während er sich an der Ablage abstützt.
»Gina, ich-«
»Gina? Die Läufer sind da und wollte etwas...von dem...Essen....«
Als Thomas sieht, dass Newt hier ist, stockt er und hält schließlich ganz inne.
Aus dem Augenwinkel nehme ich war, wie mein bester Freund die Hand zu einer Faust ballt.
»Sorry...Störe ich?«
»Nein...alles okay, ich wollte gerade gehen.«, knurrt Newt und verschwindet aus der Küche, weswegen ich alleine mit Thomas bleibe.
Eigentlich wollte ich das ja, aber jetzt will ich einfach für Newt da sein...
Ich frage ihn einfach später...
»Danke Thomas. Ich bringe gleich zwei Schüsseln raus.«
Der braunhaarige Junge nickt und verschwindet wieder, weshalb ich die zwei zurück gestellten Schüsseln hole und damit die Küche verlasse.
Minho und Ben kommen gerade mit einem breiten Lächeln auf mich zu, was meine Stimme wieder etwas hebt.
»Hallo schöne Dame...«, säuselt Minho und schließt kurz seine Arme um mich.
Das ist so ein Ding zwischen uns... Wir sind nicht zusammen, nur beste Freunde, wie... Newt und ich.
»Na Lebensretter. Was gefunden?«
Seufzend setzen sie sich an den Tisch und beginnen in der Suppe zu löffeln.
»Nope...Wieder nichts.«
Es überrascht mich nicht mehr und ich habe mir schon lange angewöhnt, danach die Schultern hängen zu lassen.
Ja, ich gewöhne mich ja schon langsam an alles.
Ein blonder Schopf zieht seine Aufmerksamkeit auf mich und ich lege die Augen auf Newt, wie er gerade im Wald verschwindet.
Stirnrunzelnd verlasse ich die Läufer und gehe auf Verfolgungsjagd.
Knackende geben unter meinen Füßen die Stöcke nach, während meine Augen immer hin und her wandern.
Newt hockt auf dem Boden und schaufelt Erde in den Eimer, als er mich bemerkt.
»Verfolgst du mich etwa?«
Obwohl sein Blick gesenkt ist, merke ich das leichte Lächeln in seiner Stimme und mir fällt ein Stein vom Herzen.
»Ja...Ich wollte fragen, warum du so schnell weggegangen bist, nachdem Thomas...«
Ich beende den Satz nicht, da Newt sich wieder verspannt.
»Liegt es etwas an ihm?«, frage ich verwirrt.
Angepisst wirft er den Eimer in den Dreck und springt auf die Füße.
»Gina, ich-«
Doch wieder kann er nicht zu Ende sprechen, da plötzlich ein Schrei die Luft zerschneidet und in mir alles gefriert.
Im nächsten Moment prescht Thomas durch das Unterholz in unsere Richtung, dicht gefolgt von Ben...nur stimmt etwas nicht.
»Hilfe!«, schreit Thomas wieder und ich zucke erneut zusammen.
Ben sieht komisch aus...und dann trifft es mich wie ein Schlag.
Meine Augen schnellen zu Newt, der ebenfalls erschrocken zu mir sieht.
»Er wurde gestochen.«, sagen wir im selben Moment, bevor Newt den Eimer nimmt und Ben volle Kanne eins überbrät, als er bei uns vorbeikommt.
Stöhnend geht er zu Boden und gurkelt widerlich, weshalb ich schnell los renne und Thomas auf helfe.
»Newt, komm!«, schreie ich und im nächsten Moment rennen wir los.
Schreien, stolpern und rennen weiter, da Ben wieder die Verfolgung aufgenommen hat.
Irgendwann erreichen wir die Lichtung und alle Blick sind auf uns gerichtet.
Von weitem erkenne ich Minho und Gally, die Beide auf uns zugerannt kommen.
Gally hält Ben auf, während Minho mich schützend hinter sich zieht.
Newt erscheint neben mir und legt besorgt die Stirn in Falten, während er seine Hand auf meine Schulter legt.
»Alles okay?«
Zitternd kann ich nur auf Bens Körper starren und wie Alby ihm langsam das Shirt hochzieht. Eine grün-blaue Wunde ist tief in seinem Fleisch und ich unterdrücke mir ein Würgen.
»Komm...ich bringe dich weg...«, murmelt Newt und nickt Minho kurz zu, bevor er seine Arme um meine Schultern legt und mich wegzieht.
Zwar kann ich meinen Dank noch nicht aussprechen, aber ich greife nach seiner freien Hand und drücke sie.
×××
Am Abend konnte ich beobachten, wie sie Ben ins Labyrinth gesteckt haben, bevor die monströsen Steinwände uns von ihm getrennt haben.
Ich fühle schlecht.
Ja klar, es war nicht meine Schuld, aber wenn ich daran denke, wie oft ich mit ihm geredet habe und er war immer so nett...
»Hey...«
Thomas erscheint neben mir und sieht mich aufmunternd an.
»Alles okay?«
»Ja.«, erwidere ich nur und verschränke die Arme vor der Brust.
Die Gedanken über ihn sind wie weggeblasen.
Die Truppe vor den Wänden löst sich auf und ich erkenne Newt, wie er in unsere Richtung sieht.
»Entschuldige mich.«, sage ich monoton und laufe Newt entgegen.
»Gina? Alles-«
Doch weiter kommt er nicht, da ich meine Arme um ihn schlinge und mich an ihn drücke.
»Danke.«, nuschle ich in sein Shirt und löse mich dann wieder.
Newt mustert mein ganzes Gesicht und bleibt schließlich an meinen Lippen hängen, bevor sein Blick wieder in meine Augen gerät.
Danach passiert etwas seltsames...
Newt schießt vor und legt seine Hände an meine Wangen, während er seine Lippen auf meine legt und mir somit die Luft raubt.
Keuchend lösen wir uns, während in meinem Bauch immer noch Schmetterlinge fliegen.
»D-Das tut mir leid.«, stottert er und geht sofort einen Schritt zurück.
»Mist...dass wollte ich nicht, aber du...ich...«
Er stockt und bricht schließlich ganz ab.
Meine Mundwinkel wandern in die Höhe und ich schließe die Lücke zwischen uns, indem ich mich erneut an ihn presse.
Diesmal ist der Kuss fester und mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln.
Ich weiß nicht, was es ist, aber ich will mehr davon.
Wieder lösen wir uns, doch lassen unsere Stirn gegeneinander fallen, während Newt mir tief in die Augen sieht.
»Du weißt nicht, wie lange ich das schon machen wollte...«, murmelt er.
In meinem Kopf geht ein Licht auf und ich verziehe die Lippen zu einem Lächeln.
»Deswegen warst du immer so mies drauf, wenn Thomas da war.«
»Ich bin es immer noch.«, hängt Newt hinten dran, doch seine Mundwinkel ziehen sich in die Höhe, weshalb ich ihn nicht ernst nehmen kann.
»Keine Angst...Ich habe gerade jemand anderen im Auge.«, flüstere ich und drücke meine Lippen wieder auf seine.
»Muss ich dich jetzt "vergebene Prinzessin" nennen?«
Verwirrt löse ich mich von Newt und wir sehen zu Minho, der mit verschränkten Armen, aber einem fetten Grinsen neben uns steht.
»Ja, ja das musst du, da sie mir gehört.«, sagt Newt und ich grinse ihn an, was er doppelt so viel erwidert.
Ich hatte also die ganze Zeit den Falschen im Auge...
𝙉𝙚𝙭𝙩 : 𝘾𝙖𝙢𝙚𝙧𝙤𝙣 𝘽𝙧𝙤𝙙𝙚𝙪𝙧
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𝐢𝐦𝐚𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬
Fanfiction"what we imagine in our minds becomes our world." credit; thelakeisfullofblood (alter schreibstil, cringe faktor unendlich) © 2018 - 2021
