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Ein weiteres Mal betrachtete ich meine Narben. Narben, die sich über meine ganze Haut zogen. Die meinen Schmerz widerspiegelten. Die mich sehen ließen, wie sehr ich mich hasste. Die von Tag zu Tag mehr wurden. Die zeigten wie sehr ich es eigentlich beenden wollte. Ich wollte nur sterben.

Sie wurden mehr, viel tiefer, mehr Blut floss aus ihnen, mein Selbsthass wurde größer. Ich wollte all das beenden. In einen langen Traum verfallen von dem ich nie wieder aufstehen würde.

Ich saß auf den Boden und versuchte mich mit aller Kraft davon abzuhalten mir weiter zu schaden. Es hörte einfach nicht auf zu schreien. „Tu es!" „Er fühlt dir gegenüber sowieso nichts!"  „ Du bist Müll!"

Ein Schnitt, zwei Schnitte

Selbst Jisung will dich nicht

Dritter Schnitt

Haha keiner braucht dich

Vierter Schnitt

Dachtest du, dass er deine Gefühle irgendwie erwidern würde?

Ja

Könntest du es wiederholen, warst mir zu undeutlich

„Ja verdammt nochmal, ja" Ich hielt meine Hand an meiner Brust und gab einen schmerzvollen Laut von mir.

Meine Augen waren gefüllt, meine Tränen wollten ausbrechen, doch dies ließ ich nicht zu.Ich vergoß viele Tränen für ihn,wirklich viele. Ich schlief ein mit Tränen und stand auf mit Tränen. Ich war ein Wrack.

Mach es

„Nein"

Mach es

„Ich will nicht"

Mach es einfach!

„Nein"

Dann verreck weiter

„Ich will aber nicht"

Dann tue es, tue das,was wir für richtig halten.

Meine Hände umschlossen zitternd das kalte Metalle. Ich hielt das Metall an mein Arm, jedoch zögerte ich.

Mach es

Ich schloss meine Augen, eine ungeheure Gänsehaue überlief mich, das kalte Metall traf meine Haut und an meinem Arm machte sich ein qualvoller Schmerz breit, doch ich blieb leise. Ich sagte nichts, ich fühlte nichts und wollte auch nichts. Ich wollte rein gar nichts.

Dieser Schnitt war viel tiefer als alle anderen, er war über meinen ganzen Arm gezogen. Ich sah zu wie das Blut entlang meines Armes auf den Boden tropfte. Ich ließ es fließen. Ein weiteres Mal hatte ich knapp meine Ader verfehlt. Ich war wirklich zu nichts fähig. Zu nichts.

Ich verdiente jeden einzelnen Schnitt

ραιη ↬ ¢нαηgנιηWhere stories live. Discover now