45 - Dateu!

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Mittwoch, 18. Dezember 2047

P.o.V Seira

Kritisch betrachtete ich mich noch einmal im Spiegel. Ich trug eine bordeauxrote Leggings und einen langen, schwarzen Hoodie, der mir bis zur Mitte der Oberschenkel ging. Ich schlüpfte in die schwarzen Stiefel, zog meinen Mantel an und griff nach meiner Tasche.
"Ich bin dann mal weg!", schrie ich durchs Dorm.
"Viel Spass bei deinem Date!", schrie es aus der Küche. Eindeutig Eileen.
"Hast du die Kondome dabei?", hörte ich Yona aus dem Wohnzimmer.
"Brauch ich nicht! Hast du dein Hirn dabei?"
"Ne! Das liegt noch irgendwo rum!" Typisch Yona. Bevor ich durch die Eingangstür nach draussen trat, hörte ich hinter mir noch Lynn gespielt panisch schreien: "Alle mal aufpassen! Yona's Gehirn liegt hier irgendwo, bitte nicht drauf treten!" Grinsend schloss ich die Tür. Ich liebte diesen komischen Haufen einfach. Ich wollte schon durch den Garten laufen, als ich den Jungen mit den mittlerweile dunkelroten Haaren erkannte.
"Hey! Ich dachte wir wollten uns an der Bushaltestelle treffen", begrüsste ich ihn. Jungkook lächelte mich verlegen an, als er antwortete: "Ich weiss, aber ich konnte nicht warten." Augenblicklich färbten sich meine Wangen rot und ich versuchte mein Gesicht in dem dicken Schal zu verstecken. Gemeinsam liefen wir die zehn Minuten zu der Haltestelle und steigen schliesslich in den Bus, der uns in die Stadt brachte.
"Wo gehen wir hin?", fragte ich neugierig, als Kookie in eine bestimme Richtung schlenderte.
"Wirst du schon sehen!" Ich verdrehte die Augen.
"Das ist so klischeehaft." Wir brachen beide in Lachen aus. Wie liefen ungefähr eine Viertelstunde durch die Stadt, bis wir bei einem grossen Platz ankamen. Es war der Zentralplatz, wo vor einer Weile unseren Flashmob stattfand. Kritisch begutachtete ich das Geschehen und zupfte schliesslich an Jungkooks Ärmel.
"Bist du sicher, dass du dir das antun willst?", fragte ich und sah ihn unsicher an. Er schien nicht ganz zu begreifen, was ich damit meinte.
"Ich habe das noch nie gemacht und werde mich ziemlich dumm anstellen. Das wirst du ausbaden müssen." Zur Verdeutlichung deutete ich auf die grosse Fläche vor uns.
"Wie? Du warst noch nie Eislaufen?" Ich schüttelte entschieden den Kopf. Wie auch? Auf Hawaii wurde es nie kälter als 24 Grad. Das hiess weder Eis noch Schnee.
"Ach das schaffst du schon. Ich bin ja schliesslich auch noch da." Er grinste mich charmant an und schon floss ich dahin. Der Junge hatte eine abartige Wirkung auf mich.

"Jungkook? Kannst du mir noch mal nachziehen? Ich glaube das ist noch nicht fest genug." Der Junge nickte und kniete sich vor mir auf den Boden. Er zog an den Bändeln des Schlittschuhs und zog ihn ordentlich fest.
"So okay?", fragte er ohne auf zu sehen und ich bejahte. Er zog mir noch den zweiten fester und band ihn gleich zu. Anschliessend sah er zu mir hoch und lächelte mich an. Als er auch nach einer Weile keine Anstalten machte, sich wieder auf die Beine zu stellen und mich stattdessen einfach ansah, wurde ich langsam nervös.
"Wenn du mir jetzt einen Antrag machst, bring ich dich um!", lachte ich, wenn auch etwas gequält. Jungkook stand schnell auf und murmelte etwas unverständliches vor sich hin. Ich tat es ihm nach, hing meinen Mantel an die Garderobe und wankte vorsichtig auf das Loch in der Bande, welches als Eingang fungierte, zu. Vorsichtig setzte ich meinen rechten Fuss aufs Eis, während ich mich an die Umrandung klammerte, um nicht gleich hinzufallen. Jungkook's Lachen ertönte hinter mir und plötzlich stand er neben mir, als wäre es kein Problem.
"Warte ich helfe dir." Er streckte mir seine Hand entgegen und ich sah ihn skeptisch an. Ich hatte die leise Vorahnung, dass das nicht gut enden würde. Dennoch griff ich nach seiner Hand und liess mich von ihm von der Bande weg ziehen. Und genau da war der Fehler. Ich taumelte nach vorne und als Jungkook versuchte mich auf zu fangen, verlor auch er das Gleichgewicht. Im nächsten Moment lag der Junge auf dem Eis und ich auf ihm.
"Ich habe dich gewarnt", rieb ich ihm lachend unter die Nase, während ich ihn ansah. Er grinste mich an und ich verlor mich in seinen Augen.
"Ich sollte wohl öfters auf dich hören." Ich rutschte von ihm runter, damit er aufstehen konnte und meinte: "Das solltest du." Immer noch grinsend stand er auf und streckte mir seine Hand entgegen. Ich ergriff sie und liess mich auf die Beine ziehen. Kaum stand ich wieder einigermassen, klammerte ich mich an seinen Arm.
"Und jetzt will ich lernen wie man Schlittschuh fährt!"

A 100 thoughts - Multifandom FFWhere stories live. Discover now