Kapitel 19

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Am Montag hatten wir, wie von Frau Miller angekündigt, statt Sport Schwimmen. Ich erfand eine Ausrede und setzte mich unumgezogen auf eine Bank neben dem Schwimmbecken. Langsam trudelte der Rest der Klasse ein und ich erstarrte, als ich Jannis sah, der grinsend auf mich zu lief. Er hatte wegen seiner Verletzung noch den Verband um den Arm und durfte auch nicht mitmachen, dennoch hatte er es sich nicht nehmen lassen, trotzdem sein Shirt auszuziehen.

"Oh mein Gott", hauchte ich und starrte auf seine Muskeln.

"Du darfst ruhig Jannis sagen.", meinte er und sein Grinsen vertiefte sich. Shit! Er hatte mich gehört! Errötend wandte ich meinen Blick auf meine Hände.

"Jannis!", rief Frau Schulte, als dieser sich neben mich auf die Bank fallen gelassen hatte. "Du solltest dich doch nicht umziehen, du kannst doch nicht mitmachen!"

"Schon... Aber mir ist so warm", antwortete Jannis lieb tuend und seufzte gespielt. Die Mädchen, die sich in unserer Nähe aufhielten und ihre Brust raus streckten, kicherten. Widerlich. Wie froh ich doch war, dass die meisten Mädchen in meiner Klasse vernünftig waren, anders als diese Schlampen.

Frau Schulte seufzte genervt. "Wenn du unbedingt willst."

Als sie sich abgewandt hatte, grinste Jannis zu den Schlampen und zuckte kurz mit seinen Brust Muskeln, was sie aufgeregter kichern ließ. Genervt drehte ich ihm den Rücken zu und sah zu Amanda, die auf mich zu kam.

"Hey", sagte sie und umarmte mich kurz. Wir redeten kurz über unwichtiges Zeug, dann rief Frau Schulte die Klasse zusammen.

"Okay, alle vier Bahnen ein schwimmen!"
***

"Wie ich Schulschwimmen hasse", seufzte Amanda und schwang sich ihre Tasche über die Schulter. Ich lachte kurz und wir liefen nach Hause.

"Es ist ja auch scheiße", stimmte ich ihr zu und harkte mich bei ihr unter.

"Okay, was war los?", kam sie auf den Punkt. Verwirrt sah ich sie an. "Ach, tu nicht so, ich bin deine beste Freundin, ich sehe, das irgendetwas los ist, außerdem hat Jannis dich am Donnerstag aus der Schule entführt, da muss doch was passiert sein und..."

"Okay, okay, okay...", unterbrach ich sie. "Also am Donnerstag hat er mich auf ein Pink Konzert mitgenommen..."

"Was?! Oh.Mein.Gott.", mit riesigen Augen starrte sie mich an.

"Ja...", tat ich es Schultern zuckend ab.

"Wie 'Ja..'?! Willst du mich verarschen?! Du warst auf einem Pink Konzert! Du musst ihm echt was bedeuten!"

"Weißt du, dass er danach eine Frau erschossen hat, macht die Geste irgendwie nichtig!", fauchte ich.

"Was?! Oh.Mein.Gott."

"Du wiederholst dich", seufzte ich und wandte meinen Blick auf den Boden. Dann erzählte ich ihr alles, wie er mich zu KFC entführt hatte, wie wir dann zur Konzert Halle gefahren waren, uns dort geküsst hatten und dann im Pink Konzert waren. Wie wir rauskamen und er die Frau erschossen hatte.

"Ach du meine Scheiße", stieß sie am Ende meines Vortrags aus.

Ich lachte leise auf. "Das kannst du laut sagen."

"Ach du meine Scheiße!", wiederholte sie lauter und grinste mich an.

"Du bist schon dämlich", lachte ich und schlug ihr spielerisch gegen den Oberarm.

"Ey", empörte sie sich gespielt und stieg in mein Lachen ein.

"Hey, Sam!", rief jemand hinter mir. Ich drehte mich um und mein Lachen erstarb.

"Was willst du?", fauchte ich Jannis an.

"Ich will mit dir reden, mehr nicht", sagte er beschwichtigend und packte mich am Arm.

"Lass mich los!", schrie ich und schlug nach seiner Hand. "Du musst dir keine Hoffnungen machen, dass ich je wieder mit dir rede, nachdem du diese Frau getötet hast!"

"Deshalb hast du mich auch geküsst?", konterte er scharf und fing sich sofort eine von mir. Ich hörte, wie Amanda scharf Luft einsog.

"Amanda, geh jetzt", befahl Jannis.

"Nein! Sie bleibt!", zischte ich und versuchte mich zu befreien, aber sein Griff war zu stark. "DU gehst jetzt!"

"Amanda! Geh!", rief Jannis. Verunsichert sah Amanda von ihm zu mir.

Jannis seufzte. "Arthur!"

Ein blonder Junge erschien und zog Amanda, die darauf hin schrie, weg.

"Bist du bescheuert?!", ich schlug ihm mit meiner freien Hand so heftig es ging auf die Brust. "Lass mich gehen!"

"Ich will nur kurz mit dir reden", rief er und versuchte mich ruhig zu halten, ich gab ihm das Gefühl, dass ich aufgegeben hätte und ließ mich mitziehen, doch als er abgelenkt war, trat ich ihm vors Knie, sodass er mich los ließ und rannte los. Doch, wie sollte es auch anders sein, natürlich holte er mich ein und drückte mich mit seinem gesundem Arm gegen eine Wand.

"Lass es mich dir doch erklären!"

"Schön! Wenn du das unbedingt willst", murrte ich und sah ihn finster an.

Er guckte kurz misstrauisch, dann begann er zu reden. "Also diese Frau, ist...", er machte eine kurze Pause. "...war die Frau von dem Boss einer Gang voller Drogen Dealer. Derek und ich sind in einer anderen, wir sind verfeindet und..."

"Willst du mich verarschen? Das ist genau das Bad Boy Klischee das man in jeder verkackten Geschichte lesen kann!", unterbrach ich ihn wütend.

Er seufzte. "Trotzdem ist es wahr... Auf jeden Fall glaubt mein Boss, dass der andere Kerl ohne seine Frau verwundbarer sei, also sollte ich sie umlegen..."

"Und? Hats geklappt?", fragte ich mit falschem Interesse.

"Wir wissen es noch nicht.", meinte er nur.

"Okay, wars das?"

"Verstehst du mich also?"

"Egal was du labberst, ändert nichts daran, dass du Drogen Dealer und ein Mörder bist! Und mit so Leuten will ich absolut nichts zu tun haben!", sagte ich und versuchte wieder ihn wegzudrücken. Enttäuscht ließ er von mir ab und ich stapfte nach Hause.
Ich wollte mich bei allen die Voten bedanken, das bedeutet mir echt viel :)
Uns oh mein Gott, 10 Tausend Reads? Ihr verarscht mich doch *-* Vielleicht klingt dass für manche, die mehr als 500 Tausend Reads haben, wenig, aber für mich sind 10 Tausend gefühlt 1 Million *-* Danke *-*

The Bad Boy TwinsWhere stories live. Discover now