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Tre

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Heaven

New York, Manhattan

„Ich kann es nicht glauben, dass du es wirklich geschafft hast, dich von Georg davon zu schleichen", brüllte meine Freundin mir über die Musik hinweg ins Ohr. Ich musste lachen und zuckte mit den Schultern.

„In den letzten Jahren habe ich das perfektioniert", grinste ich und deutete auf meine Perücke. Heute trug ich eine mit roten, langen Haaren. Eine Brille tat ihr Übriges dazu und zack, erkannte mich niemand mehr. Selbst meine Freundin hat mich zwei Mal angesehen, um mich zu erkennen.

Wir hatten gerade die Prüfungen fürs erste Semester geschrieben und wenn das kein Grund zum Feiern war, wusste ich auch nicht.

„Ich hol uns noch eine Runde." Ich deutete zur Bar und sie nickte.

Ich quetschte mich durch die Menschen zur Bar und lehnte mich nach vorne. Ich gab es offen zu, ich nutzte gern die weiblichen Vorzüge und bekam so immer das, was ich wollte. Auch wenn es nur Tequila Shots waren. Während ich wartete, ließ ich meinen Blick an der Bar entlangwandern.

In der Ecke lehnten vier Typen und ein Mädchen, vielleicht so alt wie ich. Sie unterhielten sich lautstark als einer der Kerle zu mir sah. Schnell schaute ich weg, da ich mich ertappt fühlte und ich ehrlich gesagt auch Angst hatte, dass sie mich erkannt haben könnten. Selbst in dem schummrigen Licht. Umso glücklicher war ich, als ich meine Shots bekam. Ich warf zehn Dollar auf den Tresen und schob mich wieder zurück zu meiner Freundin.

„Auf die Prüfungen!", kreischte sie und ich musste lachen.


„Auf uns!", gab ich zurück und wir stürzten den Tequila hinunter.

Der Bass wummerte in meinen Ohren und langsam begann ich auch zu schwitzen. Herr im Himmel, wie lange hatte ich das schon nicht mehr gemacht? Naja, zumindest nicht mehr die letzten zwei Monate. Da waren wir damit beschäftigt gewesen zu lernen. Tag und Nacht und das hatte sich hoffentlich auch gelohnt. Wir tanzten und ließen uns mit der Menge mitziehen.

Irgendwann tippte mir meine Freundin auf die Schulter und nickte zum Ausgang. Sie deutete auf die Uhr und formte ein Lenkrad. Ach stimmt, sie wollte morgen Vormittag zu ihrer Familie fahren, hier in der Nähe. Ich nickte und drückte sie.

„Viel Spaß morgen und wir sehen uns in einer Woche", lächelte ich und sie nickte.

„Bis dann und bleib nicht mehr zu lang", grinste sie und ich schüttelte den Kopf.

Ich sah ihr nach und machte mich nochmal auf den Weg zur Bar. Ein letzter Shot noch, dann würde ich auch fahren. Naja gut ... mit dem Taxi. Ich winkte den Barkeeper zu mir und bestellte. Während ich wartete, lehnte sich ein Typ neben mir an die Bar.

„Hey schöne Frau."

Kotz, war der schlecht. Aber so höflich wie ich erzogen wurde, lächelte ich ihn an.

„Hi", gab ich zurück und sah auf das Holz vor mir.

„Bist du alleine hier?", fragte er, und ich verdrehte innerlich die Augen.

„Ja, aber ich gehe gleich."

„Das ist aber schade, also kann ich dich nicht zum Tanzen auffordern?", fragte er.

„Nein, ich ... ah, da kommt er ja!" Ich nahm meinen Shot entgegen, bezahlte und leerte das Glas mit einem Zug.

„Darf ich dich nach draußen begleiten?" fragte er, und ich bereute es, dass ich Georg nicht mitgenommen hatte. Der hätte mir solche Typen vom Hals gehalten.

„Nein, danke. Es ist nicht weit." Damit drehte ich mich um und schob mich durch die Menschenmenge zum Ausgang. Ich war froh, als ich endlich aus dem heißen Club kam und die frische Nachtluft mir um die Nase blies.

Royal SatisfactionWhere stories live. Discover now