Ein Engel für S.H.I.E.L.D.?

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Im schnellen Schritt kam ich an der Isolation an. Ich stockte, denn ich konnte nicht glauben, was ich da sah. „Sca, wen hast du da aufgegabelt?" fragte ich meine Freundin. „Ich habe sie bei einer Mission in einem verlassenen Ort entdeckt. Sie verhält sich komisch, ich vermute, dass sie kein normales Kind ist." informierte sie mich. Nachdenklich musterte ich das kleine Mädchen, welches total eingeschüchtert auf dem Boden einer Zelle saß. „Hey, ich bin Quake, wie heißt du?" fragte ich einfühlsam und kniete mich auf den Boden. Das Mädchen kaute nervös auf ihren Nägeln und biss dabei ständig auf ihrer Haut herum, die jedoch geschwind wieder heilte. „Du kannst doch bestimmt sprechen. Also wenn du mir sagst, wer du bist, dann hole ich dich hier raus." sagte ich und sah ihr in die Augen. „Ich heiße Rachel." antwortete sie schüchtern. „Hi Rachel." sagte Scarlett dann auch und kniete sich neben mich. „Heilt sich deine Haut schon immer so schnell?" fragte ich das Mädchen, welches daraufhin mit dem Kopf schüttelte. „Wie lange denn schon?". Sie zuckte mit den Schultern. Das Mädchen war unglaublich süß, weshalb ich mein Versprechen hielt und es aus der Zelle ließ. „Wir müssen herausfinden, was ihre Fähigkeiten sind." flüsterte ich Scarlett zu, die zustimmend nickte. „Hast du Hunger, Rachel?". Das Mädchen nickte. Also machten wir uns auf den Weg in die Küche, wo ich ihr zwei Toasts machte. „Hast du Eltern?" fragte ich und setzte mich neben sie. „Ja." antwortete sie schüchtern. „Weißt du denn, wo sie sind?" fragte ich. „Männer haben sie mitgenommen. Meine Mama hat gesagt, dass ich mich schnell verstecken soll und dass sie mich dann suchen kommt, aber dann kam sie nicht. Weißt du wo meine Eltern sind?" fragte sie verzweifelt und ließ das Toast wieder zurück auf den Teller sinken. „Soll ich dir mal etwas zeigen?" fragte ich das Mädchen, um es abzulenken. Angesprochene nickte dann. „Ich bin auch anders. Genauso wie du. Schau mich an.". Mit ein wenig Anstrengung lenkte ich all die Kraft meines Körper in meinen Kopf, sodass sich meine Pupillen Gold färbten. „Ich kann auch noch viel mehr, aber das darf ich hier nicht machen.". Ernüchtert sah Rachel auf ihr Toast und schwieg.
„Du verheimlichst mir doch etwas." stellte ich fest. Schon die ganze Zeit reagierte sie, als wäre alles nur eine Fassade. „Du kannst es mir sagen, bei mir ist es sicher." versicherte ich ihr. Schnell griff sie nach meinen Wangen. Ein warmes Gefühl ging von diesen Stellen aus und fuhr durch meinen gesamten Körper. Im Dunkel erschien plötzlich eine Kreatur, welche zu hell aufleuchtete, um es zu erkennen. „Wer bist du?" fragte ich in die hallende Dunkelheit, doch ich bekam keine Antwort. Ein Gefühl von Vertrautheit durchfuhr jede Zelle meines Kopfes und ließ mich entspannen. Was machte sie mit mir? Manipulierte sie mich? War sie gar nicht so unschuldig, wie sie es sagte?
Bevor ich diesen Gedankengang zu Ende denken konnte, erwachte ich aus der Trance.
„Was war das, Rachel?" fragte ich irritiert und eingeschüchtert. „Jemand hat mich geschickt." antwortete sie mit einer hellen Stimme. „Wer hat dich geschickt?". „Unser Herrscher." antwortete sie. „Wer ist euer Herrscher und was bist du?" fragte ich gebannt. „Das darf ich nicht sagen, aber ich kann euch beschützen, wenn ihr mir ein zuhause bietet." antwortete Rachel. Verwirrt musterte ich die 5-jährige, die plötzlich sprach, als wäre sie erwachsen. Ein leises knirschen ertönte hinter dem Mädchen. Ich beobachtete weiße, unbeschädigte Federn, die sich in der Form von Flügel anordneten. „Ich bin ein Engel." sagte sie gefasst. „Das hier ist nur eine Hülle. Mein wahres Gesicht ist nicht einmal annähernd so hübsch wie dieses hier." sagte sie. „Stop!" schrie ich und stand prompt auf. „Lass dieses Mädchen frei!". „Ich sperre sie nicht ein, keine Angst.". „Ist mir egal! Such' Dir jemand anderes, aber lass das Mädchen frei." wiederholte ich. „Das geht nicht." antwortete sie und verschwand plötzlich ins nichts. Wie in Trance sah ich vor mich hin.
Was zum Teufel war das? Wird sie wiederkommen?
Plötzlich ging die Tür auf. „Alles in Ordnung?" fragte mich Steves besorgte Stimme. Ich nickte. „Ich habe dich schreien hören, was ist passiert?" fragte er und setzte sich neben mich. „Lange Geschichte." antwortete ich und sah ihn dann an. „Scarlett hat auf ihrer Mission ein Mädchen gefunden, ich wusste, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Dann habe ich ihr Vertrauen gewonnen und plötzlich stellte sich heraus, dass sie ein Engel ist.". „Wieso so sicher? Ich habe noch nichts in diese Richtung von Inhuman gehört." fragte Steve. „Ich weiß es einfach. Ich hatte schonmal Kontakt mit einem dieser Kreaturen. Sie sind gutmütig, doch sie nutzen deine Gutmütigkeit auch aus. Sie sind gefühlskalt und folgen jedem Befehl, der von oben kommt. Es kann sogar passieren, dass ihnen befohlen wird, sich gegen Verbündete zu verschwören. So jagen sie dich, bis du tot bist. Sie sind unberechenbar. Jedoch sind sie gute Waffen, wenn du weißt, dass sie für immer auf deiner Seite stehen, doch das ist nie garantiert." erzählte ich. Es war einige Jahre her, als ich mit einem Engel Kontakt hatte. Er hieß Mike und plötzlich, in einer Schlacht, schloss er sich dem Feind an. So mussten wir ihn, mit allem was wir hatten und das war zu dieser Zeit leider nicht viel, bekämpfen. Im Endeffekt hatten wir es dann doch geschafft und so wurden wir ihn los. „Wer ist denn ihr Herrscher?" hakte Steve nach. „Ich weiß es nicht. Das weiß keiner. Nicht einmal sie selbst, sie kennen bloß seine Stimme, wenn er zu ihnen spricht. Man sagt, dass er keine Gestalt hat. Er erscheint nur als Silhouette, sodass er unentdeckt bleibt.". „Treibt er sich auf der Erde herum?". „Ich vermute nicht, sonst würde hier Ausnahmezustand herrschen. Er ist mächtig. Wenn er auf die Erdatmosphäre trifft, steht das Wetter und die Natur Kopf. Stürme, Regen und Gewitter treten auf. An sonst kalten Orten kann es zum Beispiel warm werden. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten wir das schon lange mitbekommen." erklärte ich. „Stimmt. Ich habe nichts dergleichen gehört." sagte Steve. Ein rauer Windstoß zog durch den Raum, ehe ich leise Schritte hörte. „Ich habe gesagt, du sollst das Mädchen in Ruhe lassen." sagte ich, als ich den Engel sah. „Sie ist meine Hülle und ihr müsst gut auf sie aufpassen, wenn ich mal weg muss.". „Was heißt, wenn du mal weg musst?" fragte ich ungläubig. Steve stand wie versteinert neben mir und sah verwirrt drein. „Wenn ich mal zu meinem Herrscher zurück muss, kann ich meine Hülle nicht mitnehmen.". „Du willst uns hier also ein 5-jähriges Mädchen anhängen?" fragte ich ungläubig. „Ach so, Steve, das ist der Engel.". „Ist mir schon klar." antwortete angesprochener abwesend. „Alles was sie euch am Anfang erzählt hat, ist wahr. Ich kann darüber entscheiden, wessen Bewusstsein die Oberhand hat und die hab ich ihr überlassen, als ihr sie in eine Zelle gesperrt habt. Sie ist ein Waisenkind. Man hat ihre Eltern entführt und getötet, sie braucht jetzt jemanden, an den sie sich richten kann. Eine Bezugsperson. Das wirst du sein, Inhuman. Du bist die einzige, die die Macht hat, sie zu beschützen.". „Willst du mir damit sagen, dass ich ihre Mutter spielen soll? Dafür hab ich doch gar keine Zeit!" brummte ich. „Die wirst du dir ab jetzt wohl nehmen müssen. Aber es gibt hier ja noch andere Personen, die auf sie aufpassen können." sagte sie und sah auffällig zu Steve, der seinen Kopf senkte. „Wir sehen uns." ergänzte sie. Rachel wankte augenblicklich hin und her, bis sie sich fing. „Ist alles in Ordnung, Rachel?" fragte ich das kleine Mädchen, welches dann schüchtern nickte. „Dann ist ja gut.".
„Stark, in mein Büro und das ganze zügig." befahl ich und nahm das Mädchen an die Hand. „Wir gehen jetzt in mein Büro, da zeige ich dir jemanden, der ganz ganz nett ist." sagte ich zu Rachel und sie folgte Steve und mir ins Büro. Davor wartete auch schon Tony. „Schneller als gedacht." stichelte ich und erließ ihm den Vortritt. „Das ist Rachel. Lange Geschichte. Jedenfalls ist sie ein Waisenkind und wir müssen auf sie Acht nehmen.". „Wieso wir? Dafür gibt es doch Heime?" keifte er leise, sodass Rachel ihn nicht hörte. „Ich weiß, es ist wichtig. Glaub mir einfach. Hast du zufällig ein Kinderzimmer hier?" fragte ich. „Ja, auf der Etage von den hohen Agents. Eins unter uns." antwortete er. „Möchtest du Rachel zeigen, wo ihr neues Zimmer ist?" fragte ich ihn etwas lauter, sodass die 5-jährige hellhörig wurde. „Na dann, auf geht's. Ich bin Tony." sagte der Mann und hockte sich zu Rachel herunter. „Und wer bist du?". „Ich bin Rachel.". „Na schön, Rachel, dann komm' mal mit." sagte er nett und verließ mit ihr an der Hand mein Büro.
„Ich wusste gar nicht, dass er so kinderlieb sein kann." dachte ich laut. „Du weißt so einiges nicht." antwortete dann Steve.

Conflicts (Captain America FF)Where stories live. Discover now