Tomboy

Britney feat. Elton John feat. Carrie

Hallihallo,
Ich weiß gar nicht so richtig was ich sagen soll und ich weiß auch gar nicht, ob das hier noch irgendjemand liest, aber SORRY für die lange Sommerpause.
Wer Einschlafprobleme hat, dem ist das folgende (seeeehr lange) Kapitel wirklich zu empfehlen... Ich selbst bin beim Korrektur lesen schon zweimal eingeschlafen ;)

„Eeva mit zwei E", ruft Nils, kaum dass er mich sieht und schnippt seine Kippe weg. „Da bist du ja. Ich warte hier schon die ganze Zeit auf dich, damit du mir endlich meine Würde wiedergibst."

„Ich weiß nicht, wovon du redest. Die muss dir schon vorher abhanden gekommen sein", rufe ich zurück, kann zu meinem Leidwesen allerdings nicht verhindern, dass ich rot anlaufe.

„Macht sie das immer so?", wendet er sich an Tomasz, sobald wir bei ihm angekommen sind. „Klaut armen, Obdach suchenden, unschuldigen Jungen aus der Stadt erst das Messer und verkauft dann deren Ärsche an den einzigen Schwulen im Dorf?"

„Für gewöhnlich nicht", antwortet Tomasz knapp ohne eine Miene zu verziehen und sieht mich an. „Kennt ihr euch?"

Ich nicke. „Das ist nur der Enkel von Lore."

„Nur der Enkel?", mischt Nils sich ein. „Was heißt hier nur? Ich bin so viel mehr. Du hast mir bisher nur nicht die Chance gegeben, es zu beweisen."

„Na, dann ist deine Chance jetzt ja vielleicht gekommen." Mein bester Freund macht Anstalten zu gehen.

„Tomasz!" Ich halte ihn am T-Shirt fest und sehe ihn eindringlich an. „Bleib doch noch."

Aber Tomasz bleibt nicht. Er geht und überlässt mich einfach diesem ... diesem Nils.

„Da waren es nur noch zwei." Nils grinst mich vielsagend an und hält mir die Haustür auf.

„Hat deine Oma die letzte Nacht gut überstanden?", frage ich in die aufkommende Stille, während wir in die erste Etage laufen.

„Sie schläft ihren Rausch noch aus; hat meine Anwesenheit zwischenzeitlich aber registriert. Also ...?"

„Was also?"

„Also ... was fangen wir mit dem restlichen Tag an, und wie gedenkst du die Sache mit Max wieder gut zu machen?"

„Was gibt es denn da wieder gut zu machen? Ich wette, Max hat sich intensiv um dich gekümmert und war dir ein sehr, sehr guter Gastgeber."

„Wenn du damit meinst, dass er ausgiebig die Vorzüge meines Körpers begutachtet hat und –"

„Welche Vorzüge?", unterbreche ich ihn neugierig, obwohl ich genau diese ja letzte Nacht auch schon ausgiebig begutachtet hatte.

„ – und mir zum Frühstück schon einen Cocktail gemixt hat, der es ordentlich in sich hatte", ignoriert er meine Frage. „Dann hast du durchaus recht."

„So will er dich nur gefügig machen und anwerben."

„Anwerben? Wofür?"

„Für seinen Club hier unten im Haus. Das macht er mit jedem halbwegs hübschen Kerl so."

„Aha." Nils setzt ein triumphierendes Lächeln auf. „Jetzt weiß ich endlich, weshalb die Bar hier erst einundzwanzig Uhr öffnet und WHAM! heißt ... und dass du mich für einen hübschen Kerl hältst."

„Ich sagte halbwegs hübsch." Er soll sich bloß nicht soviel einbilden. „Und die Bar macht erst so spät auf, weil Max in seinem anderen Leben Steuerberater ist."

„Wie auch immer." Anstatt bei seiner Tür stehen zu bleiben, läuft Nils einfach weiter, als ob es das Normalste der Welt sei, dass wir unsere Zeit gemeinsam verbringen.