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》𝐏𝐨𝐯 𝐉𝐮𝐧𝐠𝐤𝐨𝐨𝐤《


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Mit einer beschleunigten Atmung, einem durcheinander gesprudelten Verstand und einem zu schnell pochenden Herzen, schleuderte ich die für mich viel zu alte Klotür vor mir auf, sodass sie regelrecht stramm, enorm laut und grob gegen die Nächstliegende Wand mit einem lauten Knall knallte, da ich offensichtlich mit meiner Muskelkraft zu sehr übertrieb, da dieser Gegenstand im Grunde genommen mir nichts angetan hatte, auch wenn ich mir zwanghaft vorstellte, dass dieser Gegenstand dem ich schadete, die Blondhaarige Person war, die mich in so einen eigenartigen Zustand verfrachtet hatte, deswegen verständlicherweise die meisten Augen der Schüler, die noch nicht in ihren Unterricht verschwanden auf mir lagen, doch dies war mir in diesem Moment völlig irrelevant.

Alles was um mich geschah, war für mich nicht wichtig, nicht wichtig genug um meine Aufmerksamkeit für die Menschen oder Gegenstände zu investieren, viel mehr konzentrierte ich mich auf mich selbst und wie ich mich auf irgendeiner weise beruhigen konnte, was mir mehr als nur schwer viel. Was in mir vorging, war viel mehr, als nur eine Achterbahnfahrt, es war alles so enorm viel, alles auf einmal, als wurde mir ein Schlag voller gemischter Gefühle in mein Gesicht verpasst, so grob, dass es mich komplett aus meiner Fassung brachte. So viel Wut stieg in mir auf, auf mich selbst, meiner Leichtsinnigkeit und dem blondhaarigen Typen namens Taehyung, sich so schnell auf etwas eingelassen zu haben, dass sich darauf mein Gesicht in eine ungesunde rote Farbe eintunkte und dabei mir angestrengte verärgerte Schweißperlen an meiner Kopfhaut und Hals herunter liefen, gleichzeitig herrschten in mir die Könige der Verzweiflung, die in mir die größte Rolle von allen Gefühlen spielten.

Ich war verzweifelt, warum ich dies alles so enorm zuließ, mich so leicht herumkriegen ließ und dabei in mir immer mehr Fragen auftauchten, die mich innerlich zum platzen brachten. Ich konnte mich nicht selbst belügen, da ich ganz genau wusste, dass ich bei der vorherigen Situation aufkommende verbotene Gefühle in mir spürte, die mehr als nur wirklich streng verboten waren. Ich empfand so viel verführenden Reiz, so viel Berausch; es war auf einer Seite so falsch, sehr anpassend fehlerhaft, doch trotzdem fühlte es sich so unglaublich schön an. Es war so unglaublich verwirrend für mich selbst, da ich dieses Gefühl auf irgendeiner weise noch einmal spüren wollte, auch wenn ich mich dafür zu tiefst verabscheute und abgrundtief hasste, doch ich wusste, dass ich mir diese Gedanken nur überdenken konnte und es keinem erzählen konnte, da mir bewusst war, wie verwirrt die Menschen von mir wären, wenn ich ihnen erklärte, dass ich verwirrende Gefühle für einen Jungen erbaute, obwohl ich leider biologisch noch ein Mädchen war, doch trotzdem dies nichts an meinen Gefühlen als männlich zu sein änderte. Am meisten wäre mein geliebter Bruder Jimin verwirrt, da ich mir diese Gefühle selbst noch nicht einmal erklären konnte. Ich war ein Junge, zur dem war ich mir mehr als nur sehr sicher. Ich wusste schon immer, dass ich in meinem Körper falsch war und hörte nicht auf alle, die mich versuchten in ihre Religionen und Kulturen zu ziehen, da ich im tiefen Inneren ganz genau wusste, dass ich dieser Masse nicht angehörte.

Ich war anders, zu anders für die zu streng gestrickten Menschen und ich hatte früher so unfassbare Angst vor Verurteilungen, vor dem Hass, den mir die Menschen in mich schmissen. Menschen beleidigten mich, drängten mich in die einsame Dunkelheit und niemand schenkte mir ein kleines Häufchen von Verständnis, es gab niemanden der mich ansatzweise verstand. Meist wenn ich Menschen versuchte klarzumachen, durch welche grausame Zeit ich ging, hatte ich das Gefühl, dass sie versuchten mich zu verstehen, doch mir wurde deutlicher klar, dass dies niemand sich vorstellen und verstehen konnte. Es war so ein langer Weg, so viel Überwindung und es kostete mich so viel Willen und Kraft durch so etwas zu gelangen. Menschen hatten nicht die ansatzweise Ahnung, durch was ich gehen musste, ihre Vorstellungskraft war sogar viel zu klein dafür, um diese Sachen zu verstehen. Es war eine grausame Zeit durch die ich ging, eine Zeit, in der ich mein Selbstbewusstsein aufbaute, mich selbst fand, mich versuchte zu lieben und mich immer mehr stärkte. Ich war schon immer ein Mann, ein Mann mit Würden und Stärken, emphatisch und gefühlvoll, auch wenn in mir ein kleiner Riss lebte, der niemals verheilte. Es war ein Riss mit den Eigenschaften einer einsamen, empfindlichen Sensibilität, die ein großer Teil meiner selbst war. Sie schwächte mich öfters, auch wenn man dies äußerlich nie wahrnahm, da ich eine unfassbar starke Maske trug und meist Menschen von mir das Starke und Selbstbewusste sahen, doch ich hatte auch innerlich einen weichen Kern. Ich war äußerlich furchtlos, stabil und selbstbewusst, doch innerlich zerbrechlich, gefühlvoll und einsam. Es war ein Kern, an den niemand so leicht  greifen konnte, da ich die Jahre über mich so stark mental aufbaute, dass dieser Kern sich in mir immer mehr vertiefte, als sei er unerreichbar, doch ausgerechnet jetzt, verspürte ich so viel Schmerz, Verzweiflung und Zerbrechlichkeit in mir und mir wurde langsam klar, dass höchstwahrscheinlich Taehyung meinen höchst zerbrechlichen, empfindlichsten Kern genau ins Schwarze getroffen hatte.

Er hatte eines meiner Schwächen gefunden, und dies bereitete mir so eine unglaublich große Angst, dass ich augenblicklich anfing zu zittern. Ich hasste meine Schwächen, auch wenn jeder Mensch sie hatte, doch dies lag wahrscheinlich an meiner Vergangenheit. Ich hatte mich von meiner Familie noch nie geliebt gefühlt, von Freunden war noch nicht mal die Rede und dies hinterließ große schwarze Spuren in meinem Leben. Ich hatte ein Löwenherz, dies war mir schon immer bewusst, doch zu oft nutzen Menschen meine Schwächen aus, behandelten mich wie Dreck, doch auch wenn es mir egal war, was die Menschen über mich dachten, brachte irgendetwas in mir so viel Unsicherheit und Angst vor der Verabscheuung mir gegenüber hervor, dass es mich lediglich noch mehr verunsicherte. Ich wollte nicht, dass jemand mich schwächer fühlen lassen konnte, sich niemand über mich stellte, doch nun hatte ich einen hartnäckigen Gegner, jemanden der sich gegen und über mich stellte, doch dies musste ich schnellst wie möglich verhindern. Taehyung hatte diesen Schritt gewagt und wie ich ihn gut einschätzen konnte, wird es für ihn sicherlich nicht nur bei einem einzigen Schritt stehen bleiben, sondern immer weiter gehen und lediglich alle meine Grenzen überschreiten. Nun hieß es kämpfen, um den Sieg kämpfen und ich war dazu fähig alles dafür zutuen um zu gewinnen, dies trieb meinen Ehrgeiz immer stärker an. Ich werde nicht aufgeben, dieses Wort befand sich nicht in meinem Wortschatz, doch wahrscheinlich benutzte Taehyung genauso wenig dieses Wort wie ich und machte aufrichtig weiter, bis er sein Ziel erreicht hatte, mich komplett in seinen Händen zu haben, auch wenn ich ihm jegliche Hindernisse auf seinem Weg stellte. Der Krieg hat schon lange begonnen, er hatte schon begonnen, als wir uns gegenseitig zum ersten Mal unsere Augen scherten, uns gegenseitig in die Augen des jeweils anderen verloren und uns dabei verdammt tief unter unsere Fassaden blickten. Dieser Krieg bestand aus einer geheimnisvollen, dunklen, verführerischen Magie, die nur wir beide kontrollierten und verstanden, egal wie absurd es klang. Dieser Krieg, war etwas besonderes, verführend, gefährlich und gleichzeitig noch so verdammt falsch, doch niemand von uns konnte dem nicht widerstehen, fast wie bei der Geschichte von der Frau Eva, die den kostbaren, geschmackvollen Apfel ohne die Versuchung zu probieren, nicht widerstehen konnte. Es wirkte fast schon so, als wäre dieser Krieg auf einem bewundernswerten Schachbrett eingeteilt, während Taehyung die dunkle, schwarze Seite des Brettes annahm und ich die weiße wählte. Doch trotzdem gab es noch Regeln, an denen wir uns normalerweise hielten, doch was passierte, wenn sie jemand brach? Es entstanden dadurch große Konsequenzen, die Taehyung momentan schon längst in Kauf nahm, doch er weiter dreckig spielte, als sei nichts der gleichen passiert.

Er hatte seine Karten, genauso wie ich meine, doch was mich am meisten an den Fakt störte war, dass ich die meisten Karten unterschätzte und nicht herauslesen konnte, während er mit Leichtigkeit mich immer wieder durchschaute.

Für andere, war es vielleicht eine lächerliche Auseinandersetzung, an der sich zwei Menschen nicht leiden konnten und dabei sie in eine krankhafte Versuchung der Verführung gelangten, doch für mich war dies so viel mehr, als nur dieses einfache Argument. Doch ich strebte mich nicht, sondern forderte ihn heraus, mit meinem vollsten Stolz und Ehrgeiz.

Möge den Krieg beginnen, Kim Taehyung.

 ━━ 𝐡𝐢𝐝𝐝𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫  ⚧                   【隱藏性別】「 jjk.&kth. 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt