Schmeckt dir mein Essen plötzlich nicht mehr?"
Die plötzlichen Frage ihres Vaters schreckte Marlena aus ihren Überlegungen. Tatsächlich hatte sie eine ganze Weile lustlos in dem Salat der vor ihr stand herumgestochert.
"Ich dachte nach Jahren der Übung wäre meine Küche inzwischen annehmbar."
"Ist sie auch." bestätigte Marlena und Rang sich ein Lächeln ab. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen schubsen sich eine Gabe des Salat ist der ihr Vater zubereitet hatte in den Mund und kaute darauf herum. Wie seit seinem ersten Tag in dem Tal, das nun Ostmark genannt wurde zog ihr Vater seine Zutaten in seinem eigenen Garten auf.
"Was ist dann mit dir los? Du fängst doch nicht an uns jetzt schon zu vermissen oder?"
"Nein."
"Oh! Unsere einzige Tochter wird uns nicht mal vermissen." sagte Eragon im scherzhaften Tonfall an seine Gefährtin gewandt. Die Elfe versuchte ihre Belustigung dadurch zu verbergen, dass sie die Augen niederschlug.
Marlena war klar, dass sie verloren hatte. Ihre Eltern würden es nicht zulassen, dass sie das was sie bewegte weiterhin allein mit sich selbst ausmachte. Die rätselhaften Worte der Werkatze Solenbum waren der jungen Halbling nicht aus dem Kopf gegangen. Sie kannte Angela und ihren geheimnisvollen Wegbegleiter bereits ihr ganzes Leben. Die merkwürdige Kräuter Frau war zu einer festen Größe in Esterni geworden.
"Was beschäftigt dich Kleines? Gerade warst du noch so ausgelassen."
Marlena kannte ihre Mutter, die nun das Wort an sie gerichtet hatte, gut genug. Ihre Stimme war sanft gewesen aber hatte dennoch klargemacht, dass sie kein weiteres hasch mich dulden würde.
Junge Halbling wollte sich nicht anmerken lassen wie besorgt sie war, denn sie verstand es selber nicht warum die Worte des mythischen Wesens sie so tief getroffen hatten. Im Grunde war es doch nur ein albernes Rätsel.
"Naja, ihr kennt jedoch Solenbum den Werkater von Angela oder?"
"Wer kennt die weise Frau nicht?" sagte Arya und goss sich ein neues Glas Apfelsaft ein.
"Wir erinnern uns auch noch, welchen Einfluss Angela einmal auf dich hatte. Nachdem sie die die Geschichte von den Hirnflöhen erzählt hatte die durch den großen Zeh eindringen nachdem sie sich im Stiefel versteckt haben und sich durch den Körper zum Gehirn vorarbeiten hast du dich drei Monate lang geweigert Schuhe zu tragen und das im Winter."
Marlena stimmte das leise lachen ihres Vaters mit ein und auch die Mundwinkel ihrer Mutter zuckten verräterisch.
" Nun, Solenbum hat mit mir gesprochen und die so eine Art Rätsel mit auf den Weg gegeben."
Zu Marlenas Überraschung wurde ihr Vater plötzlich sehr ernst.
"Was hat er gesagt?"
"Im Grunde nichts wichtiges." versuchte Marlena abzublocken. Sie wollte nicht, dass sich ihre Eltern unnütz Sorgen machten.
"Schatz, bitte erzähl es uns."
Nervös bis sich die junge Halbling auf die Lippe. Auch ihre Mutter hatte nun einen Ton angeschlagen, der zwar immer noch sanft klang aber keinen Widerspruch mehr duldete.
"Er hat gesagt, dass wenn ich auf etwas Altes treffe ich dafür sorgen soll dass es eine Zukunft hat und wenn ich etwas Neues entdecke nicht zu stolz sein soll um um Hilfe zu bitten. Gerade dieser letzte Punkt schien ihm unheimlich wichtig. Er meinte davon würde viel abhängen, nicht nur für mich. Im Grunde ist es nur ein dummes Rätsel. Ich weiß selbst nicht wie so mich das so getroffen hat oder wieso ist euch so wichtig erscheint?"
Im letzten Abschnitt ihres Satzes hatte Marlena so betonte, dass ihre Eltern erkennen konnten, dass sie gerne eine Erklärung hätte.
"Solenbum hat mir auch einmal so rätselhafte Worte mit auf den Weg gegeben und sie haben sich als mehr als wichtig im Kampf gegen Galbatorix erwiesen."
Marlena spürt die wie eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Der Name des dunklen Königs löste immer noch Angst unter den Mitgliedern des Ordens aus wie seine Schreckensherrschaft miterlebt hatten. Ein Umstand, der den jüngeren Reitern nicht entging.
"Was denkt Ihr, wie ich mich jetzt verhalten soll?" fragte die junge Reiterin und wünschte sich mit einem mal Alonvy wäre nicht zur Jagd aufgebrochen. Gerne hätte sie ihre Drachendame jetzt zu Unterstützung bei sich gehabt. Denn sie befürchtete, dass ihre Eltern ihr jetzt die Abreise nicht gestatten würden oder zumindest darauf bestehen würden, dass sie jemand erfahrenes begleitete. "Ihr werdet mir jetzt jemand mit auf die Reise schicken der auf mich aufpassen soll oder?"
Eine Weile breitete sich Schweigen in der kleinen Küche aus. Eragon schien darauf zu warten, dass seine Gefährtin etwas sagte und die Elfe hat ihren Blick ins Leere gleiten lassen. Als sie schließlich antwortete war es nicht mehr als ein Flüstern.
"Nein!" nun blickte sie ihre Tochter an. "Wir haben dich gut ausgebildet, Liebes. Ich denke, dass es ein Armutszeugnis für uns als Eltern wäre wenn wir den nicht vertrauen würden. Natürlich wollen wir auf dich aufpassen aber wir können dich nicht vom Leben beschützen."
Eragon nickte und rückte um den Tisch herum näher an seine Tochter heran. Marlena hatte selten so viel Ernst in den Augen ihres Vaters gesehen.
"Verspricht uns nur eines Marlena: nimm das was Solenbum gesagt hat Ernst! Werkatzen sind fast ebenso geheimnisvolle Wesen wie es die Drachen sind. Sie beginnen keine Unterhaltung ohne einen guten Grund zu haben und wenn Sie solche Vorhersagen machen handelt es sich dabei eben nicht nur um ein dummes Rätsel. Was genau dir Angelas Begleiter sagen wollte kann auch ich dir nicht beantworten. Was den Umgang mit dem angeht was er zu dir gesagt hat berate ich dir zu folgendem: Bewahre das was er dir gesagt hat sicher in deinem Gedächtnis auf und halte deine Augen offen. Ich vermute, dass dir der Sinn von Solenbums Worten erst klar werden wird, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist doch dann werden sie sehr wichtig sein."
"Besonders was den letzten Teil betrifft." fügte Arya an und Marlena spürte die sich die Hand ihrer Mutter auf ihre eigene legte. "Denke immer daran: Du musst weder deinem Vater, noch ihr oder sonst irgend jemandem in der Welt etwas beweisen. Wir wissen, dass du stark bist und einen klugen Kopf hast. Mit diesen beiden Talenten und der Unterstützung einer Drachendame wirst du dich aus den meisten Situationen befreien können. Lass nicht zu dass diese Talente durch Angst oder Stolz getrübt werden."
Einmal mehr an diesem Morgen bildete sich ein dicker Kloß im Marlenas Hals ein dicker Kloß und aus Furcht darüber, dass ihre Stimme versagen könnte nickten sie schlicht.
Eine halbe Stunde später war es dann schließlich soweit. Ein letztes Mal überprüfte Marlena ob die Gepäck sicher am Sattel befestigt war und ob ihre Sitzgelegenheit fest an den Rücken ihrer Drachendame gegurtet war.
Dieser letzten Vorbereitungen traf die junge Halbling im Schatten der mächtigen steinernen Drachen, die der erster Reiter der Zwerge zu Ehren des neuen Ordens am Eingang zur Ostmark platziert hatte.
"Du hast die Gurte jetzt schon drei mal überprüft." - maulte Alonvy. - "Sie sitzen fest und werden es auch noch tun wenn du es noch fünf weitere Male überprüfst." -
Bei der jungen Drachendame und ihrer Reiterin standen nur Marlenas Eltern. So hatte es sich die junge Halbling gewünscht. Sie wollte sich ehrlich und herzlich von ihren Eltern verabschieden und sich nicht an irgendwelche Höflichkeitsregeln halten müssen die bei einem offiziellen Abschiedsfest unumgänglich gewesen wären.
"- Ist ja schon gut." - gab Marlena ein wenig ungnädiger als sonst zurück.
Alonvy stieß nur ein sanftes Summen aus, dass die junge Reiterin als überraschend beruhigend empfand. Sie löste sich von den Gurten und ging zu ihren Eltern hinüber.
Bevor einer der beiden etwas sagen konnte ergriff sie das Wort:
"Euch ist hoffentlich klar, dass ich mich so oft war euch über den Spiegel melden werde, das sich zu einem fürchterlichen Ärgernisses für euch werden, und euch davon abhalten werde auch nur die einfachsten täglichen Verrichtungen zu erfüllen."
Die beiden erfahrenen Drachenreiter mussten unwillkürlich lachen. Im Grunde hat ihre Tochter damit genau das ausgesprochen was ihnen noch auf der Seele lag. Nun war im Grunde alles gesagt. Zunächst umarmte Eragon seine Tochter und dann schloss auch Arya ihr bisher einziges Kind fest in die Arme.
- "Mögen alle Sterne des Himmels über dich wachen." - flüsterte sie ihrem Kind zu.
Kurz darauf man Marlena und Alonvy in den Wolken. Etwas wehmütig blickte die junge Halbling zurück in Richtung Ostmark.
- "Es ist doch merkwürdig oder?"-ließ sich die Drachendame schließlich vernehmen als sie sich nach Osten wandten. - "Du würdest am liebsten einfach umdrehen oder?" -
- "Leugnen wäre wohl zwecklos oder?" -
- "Vollkommen mein kleiner Halbling aber bedenke bitte: Es gibt keine Macht die dich daran hindert zurückzukehren. Wir verlassen nicht unsere gewohnte Welt für immer sondern wir stützen uns in unser erstes großes Abenteuer. Es gibt doch noch so viel zu sehen!" -
Unwillkürlich wertete die Begeisterung der weißen Drachendame auf ihre junge Reiterin ab. Alonvy hatte völlig recht. Eine ganze Welt lag vor ihnen die entdeckt werden wollte. Zunächst, so hatten es die Reisegefährtinnen beschlossen, wollten sie in das bekannte Alagaesia reisen. Bald würden die Völkerspiele beginnen, die die Urgals eingeführt hatten. Marlena und Alonvy hatten fest vor an diesen Ereignisse teilzunehmen.

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Eragon Buch 7 - Im Wandel der Zeiten
FanfictionEragons Tochter bricht auf um die wundersame Welt von Alagaesia zu erkunden. Diese Geschichte Gehört nicht mir. Sie Gehört dem Account Traeumer von FF.de. Ich habe die Erlaubniss diese Geschichte, in seinem Namen, hier auf Wattpad zu Veröffentliche...