24. "Zayn sei lieb, sie stirbt vielleicht"

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24. "Zayn sei lieb, sie stirbt vielleicht"

Wiedermal ein Tag voller Möglichkeiten. Mein heutiger Tag sollte darin bestehen, den Unterricht zu überleben und danach möglichst niemandem zu begegnen. Leider läuft es selten wie geplant. Pünktlich um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker. Nein Scherz, kurz vor 7 Uhr platzte Niall in mein Zimmer mit den Worten: „Guten Morgen Sonnenschein.“ Man muss wirklich kein Genie sein um zu wissen, dass Toby Niall gebeten hat ein Auge auf mich zu werfen. Deswegen wunderte es mich auch nicht als Niall mich überdurchschnittlich gut gelaunt aus dem Bett zog. Wie bereits mehrmals erwähnt, bin ich alles andere als ein Morgenmensch. Morgens ist einfach eine schlechte Tageszeit um mich zu nerven. Na gut es ist immer schlecht mich zu nerven, aber morgens ist das alles noch mal viel schlimmer.

Leider war heute wieder einer dieser Tage an denen man am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen bleiben möchte. Ich hatte fürchterliche Halsschmerzen, mein Magen rebellierte, mein Kopf drohte zu platzen und als wäre dies nicht schlimm genug, produzierte meine Nase heute eine ungewohnt hohe Menge von.. Ich weiß gar nicht wie man sowas sagt, ohne dass es sich widerlich anhört. Sagen wir einfach ich hatte schnupfen. Genau. Zudem hatte ich ein ungewohnten drang meinen Mageninhalt zu entleeren. Fazit: ich habe mich wohl erkältet, oder ich werde sterben. Ich tippe auf letzteres.

„Geht es dir gut? Du siehst blass aus“, erwähnte Niall, als ich mich auf den Weg ins Badezimmer machen wollte. „Mh alles bestens“, gab ich nur zurück, wobei sich meine Stimme wie die eines Kettenrauchers anhörte. Definitiv wird dieser Tag kein schöner Tag. Nach meinem morgendlichen Badezimmer Besuch, zog ich mir noch schnell etwas Warmes an, da ich kurz vorm Erfrieren stand und machte mich mit Niall auf den Weg zu den Unterrichtsgebäuden. Das einzig schöne an diesem Morgen war  wahrscheinlich, dass Lorry wieder einmal die Nacht mit jemand anderem verbracht hat und ich sie somit nicht ertragen musste.

„Du siehst aus als müsstest du ins Bett, Riley“, kam es besorgt von Niall, als wir uns auf unsere Plätze setzten. Glücklicher Weise hatten wir den ersten Block Englisch mit einer Frau in den Wechseljahren und einer fragwürdigen Sucht nach Kaubonbons. Ungelogen, diese Frau steckte sich gefühlt jede zweite Minute einen dieser Kaubonbons in den Mund. Leider ist Englisch eines dieser Fächer, das in Kurse geteilt wird, deswegen saßen Harry und Zayn ebenfalls in unserem Kurs. Und auch Harry.. Harold viel auf, dass ich heute nicht sonderlich gut aussah. Natürlich fällt es auf, wenn eine Schönheit wie ich plötzlich aussieht wie ein Penner ohne Perspektiven. Schön das ich wieder einmal beweise, wie Bodenständig ich doch bin.

„Mensch Riley geh zur Krankenschwester und lass dich Krank melden“, versuchte mich Niall zu überzeugen. Mittlerweile waren genau 45 Minuten vorbei und somit standen mir weitere 45 Minuten miserabler Englischunterricht bevor. Langsam gab ich Niall aber recht, ich fühlte mich schrecklich und meine Mageninhalt wollte sich ebenfalls verabschieden.

Nach weiteren 5 Minuten gab ich mich dann geschlagen und meldete mich tatsächlich. „Was gibt es?“, wollte die ‚gutgelaunte‘ Lehrerin wissen. Wer hät’s gedacht, ich wusste ihren Namen leider ebenfalls nicht. „Ich würde gerne zur Krankenschwester“, gab ich von mir und hoffte, dass meine Stimme nicht den Geist aufgibt. Es wäre ein Verlust für die Menschheit wenn so eine wunderschöne Stimme nie wieder gehört werden könnte. „Was wollen sie den bei der Krankenschwester?“ „Mich natürlich mit ihr über den neusten Schultratsch unterhalten, was denn sonst?“, gab ich sarkastisch wieder. Dumme Idee. „RAUS!“, schrie sie nur. Nun gut mein Ziel habe ich somit erreicht. Niall flüsterte mir noch zu, dass ich ihm schreiben solle, was die Krankenschwester sagt.

Also packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf die Suche nach dem Krankenzimmer. Glücklicher Weise musste ich gar nicht lange suchen. Eine ältere Dame, vermutlich Ende 40 oder Anfang 50 mit braun gefärbten Haaren, empfing mich freundlich und stellte fest, was ich schon längst wusste: Ich war erkältet. Sie pumpte mich mit Schmerzmittel voll und befreite mich für den Rest der Woche vom Unterricht. Das nenne ich Jackpot.

Rebellion |z.m.|Where stories live. Discover now