Chapter nine

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Am späten Nachmittag kam ich wieder zu Hause an, meine Eltern waren nicht mehr da.
Total platt ließ ich mich auf der Couch nieder.
Ich war bis zum bitteren Ende dabei. Ich sah, wie sie ihm die Geräte abgestellt hatten. Ich hielt Callie so fest in den Armen wie ich konnte. Ich versuchte die starke Freundin zu sein.
Es gelang mir auch.
Aber diese Stärke hat mich so platt gemacht, dass ich erstmal klar kommen musste.
Gerade hatte ich mich hingesetzt, da klopfte es auch schon wie wild an der Tür.
Total erschöpft schlurfte ich zur Tür und öffnete sie.
Vor mir stand ein verzweifelter Benny, der sich an mir vorbei drängelte und ins Wohnzimmer ging.

,,Ich hab gerade nicht den Kopf dafür, Benny", murmelte ich erschöpft und müde.
,,Ist mir egal", antwortete er:,, Ich schon".

,,Also was auch immer da zwischen dir und Jace läuft, ich möchte, dass es aufhört", begann er.
Unbeeindruckt schaute ich ihn an und meinte:,, Und jetzt? Da läuft nichts zwischen uns. Aber auch nicht zwischen dir und mir. Vergiss nicht was passierte".
,,Aber du wolltest mir doch eine zweite Chance geben".
,,Ja wollte ich. Aber ich glaube nicht, dass ich dir das verzeihen kann. Ich war für dich da. Ich hielt dich im Arm, als kein anderer da war. Und das war der Dank dafür. Ich hab mich für dich aufgegeben. Und du hast es ausgenutzt, dass ich so treu und naiv war".
Benny kam auf mich zu, schaute mir in die Augen, nahm mit seinen großen Händen mein kleines Gesicht in die Hand und flüsterte:,, Riley, ich liebe dich".
Und ohne zu zögern kam er mit seinem Gesicht zügig mir entgegen und drückte dann seine sanften Lippen auf meine. Erst wollte ich mich wehren, doch als seine Lippen meine berührten, war ich wie verzaubert. Was fehlten mir seine Lippen. Was fehlte mir seine Berührung. Was fehlte mir seine Nähe und Liebe, seine Zärtlichkeit.
Nach einiger Zeit erwiderte ich seinen Kuss und drückte meine Hände gegen seine Brust, wo sie sich rein krallten.
Er stand inzwischen komplett vor mir, so dass ich mich auf die Zehnspitzen stellen musste um an ihn ran zu kommen. Doch er packte mich an meiner Hüfte und hob mich hoch.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals, strich durch seine Haare und zog sanft an ihnen.
Er stützte meinen Hintern mit seinem kräftigen linken Arm und ging mit mir Stufe für Stufe die Treppe hoch.
Mit seinem rechten Arm stützte er meinen Rücken.

Für einen Moment wollte ich einfach alles vergessen, was passierte. Ich wollte darüber gar nicht nachdenken.
Total außer Kontrolle geraten zerriss ich sein enges Top und streichte über seine großen Muskeln.

Als wir oben waren, trug er mich sanft in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Dann zog er das kaputte Top aus und legte sich mit nackten Oberkörper über mich.
Gierig griffen meine Hände nach seinem heißen und muskulösen Körper und ich zog ihn zu mir ran. Erst blickte ich ihm in die Augen, dann legte ich meine Hände in seinen Nacken und zog ihn runter zu mir.
Schnell presste ich meine Lippen auf seine und strich über seinen starken Rücken. Dann hob er mich hoch und zog mir sanft das Shirt aus. Er betrachtete meinen Körper, der aus der Puste war, aber immer noch nicht fertig.
Mit meinen kleinen Händen glitt ich seine starken Arme hoch, während er mich betrachtete.
Dann öffnete er meine Hose, zog sie aus und beugte sich über mich.
,,Ich hab dich so vermisst, Riley", flüsterte er mir ins Ohr. Dann ging er hoch um mir ins Gesicht zu schauen. Auch ich suchte seinen Blick.
Eigentlich wusste ich nicht, wie ich das auffassen sollte, doch seine Stimme in meinen Ohren tat so unglaublich gut.
Ich wollte, dass er nicht mehr aufhört zu reden.
Doch dann schubste ich ihn runter von mir, um mich auf ihn setzen zu können. Als ich auf ihm saß, nahm ich seine Handgelenke und führte seine Hände über meinen Körper. Ich sah, wie verrückt ihn das machte, dann beugte ich mich nach vorne und küsste ihn wieder und wieder.
Währenddessen wanderten seine Hände immer weiter über meinen Körper und erforschte ihn, wie beim ersten Mal.

Der Sex, den wir hatten, war der beste an den ich mich erinnern konnte. Ich fühlte mich zum ersten mal wieder lebendig. Gut. Geliebt. Gestärkt.
Ich lag auf der Seite und starrte aus dem Fenster. Benny kam aus dem Badezimmer wieder und schmiegte sich an meinen Rücken.
Ein letztes Mal flüsterte er:,, Ich liebe dich wirklich über alles. Lass es mich dir beweisen".
Dabei drückte er mich ganz fest an seinen Warmen Körper und küsste mich am Kopf.
Ich drehte mich zu ihm und schaute in seine wundervollen wachen Augen. Er hielt mich im Arm, als hätte er Angst, dass er mich verlieren würde.
,,Du bist meine erste große Liebe. Wie kann ich da nein sagen?", flüsterte ich, während ich ihm weiterhin in die Augen schaute.
Dabei fiel mir auf, dass seine Augen anfingen zu funkeln und schnell rannte eine Träne über sein Gesicht.
Erleichtert lächelte er, während weitere Tränen liefen und er murmelte:,, Danke. Ich liebe dich so sehr. Gemeinsam kriegen wir doch alles wieder hin. Haben wir auch sonst immer".
,, Erwarte aber nicht, dass es leicht wird  du hast immerhin das wichtigste für mich gebrochen, Vertrauen. Das musst du dir erst wieder erkämpfen".
Beschämt schaute Benny nach unten und nickte.
,,Ich wollte dich nie verletzen Riley. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich dafür schäme. Ich war nie so ein Mensch und wollte nie so einer werden. Ich werde dir zeigen, dass ich immer noch der bin, in den du dich verliebt hast".
Verunsichert schaute ich ihm in die Augen, doch um eine erfolgreiche Beziehung zu führen, musste man manchmal auch einfach Risiken eingehen. Auch wenn man nicht wusste  was einen erwarten würde. Manchmal musste man so einen Schritt gehen, um im Leben voran zu kommen und daran zu wachsen.
Ich lächelte ihm zu und küsste ihn.

In deinen ArmenWhere stories live. Discover now