42.

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Nick:

Es ist kurz vor Mitternacht und wir haben uns jetzt erst alle im Haus aufgeteilt. Nachdem wir von Miras Haus zurück gekommen sind, saßen wir noch ganz lange zusammen im Wohnzimmer. Isabelles Eltern kamen dazu, weswegen wir noch länger dort saßen.
Jetzt scrolle ich noch durch meine Social Media Accounts als mein Handy klingelt. Es ist Mira.
Ich gehe ran, aber kann nichts sagen, denn sie kommt mit zuvor.

"Ich will dich nicht zurückhalten.", ist alles was sie sagt.

"Was?", frage ich, denn ihre Aussage verwirrt mich.

Sie antwortet sofort, sie klingt etwas aufgebracht. "Ich will dich nicht zurückhalten, wenn du nach L.A. ziehst. Du wirst mich nicht bei dir haben. Physisch zumindest. Sag's mir lieber jetzt als wenn du weg bist."

Ich setze mich auf und halte mein Handy fester. Was ist los? Es hört sich aber nicht so an, als könne man das über das Telefon regeln.

"Mira, hey. Ich habe dir gesagt, dass ich mit dir zusammen sein will. Ich wusste, dass wir wegziehen, als ich das gesagt habe. Okay?", es kommt keine Antwort von ihr, aber das Telefonat läuft noch. "Kannst du mich gleich draußen treffen?"

"Wo?", fragt sie nur.

"Egal, irgendwo wo wir reden können.", ich überlege kurz und erinnere mich an einen Platz, "Ich schicke dir gleich eine Adresse. Fahr vorsichtig. Wir sehen uns gleich."

Damit lege ich auf, nehme meine Schuhe und die Autoschlüssel und gehe leise die Treppen runter. Die anderen sind auch in ihren Räumen, sodass sie mich nicht sehen. Vor der Haustür ziehe ich meine Schuhe an und denke nach. Mira klang sogar fast panisch. Ich bin mir fast sicher, dass es nicht nur um uns geht.

Auf der kurzen Fahrt zum Park, zu dem Isabelle uns mal gebracht hatte, damit wir einen ruhigen Abend verbringen konnten, schalte ich das Radio nicht an. Bin eher mit meinen Gedanken alleine. Ich parke das Auto und steige aus. Der Park ist recht klein, ein Weg führt um eine recht große Rasenfläche und ganz am Ende stehen Schaukeln und ein kleines Klettergerüst. Ich bleibe an der Mauer, die den Parkplatz vom Park trennt, stehen und warte. Es dauert nur 5 Minuten bis Mira ankommt. Sie steigt aus und sieht mich sofort und kommt schnellen Schrittes auf mich zu, in Jogginghose und Hoodie, und fällt in meine Arme. Sie umarmt mich fest, vergräbt ihr Gesicht an meinem Hals. Ich umarme sie instinktiv zurück und streiche ihr über den Rücken.

Ein paar Minuten stehen wir wortlos dort, Mira in meinen Armen. Schließlich ist sie diejenige, die einen Schritt zurück geht. Sie schaut mich an und dank der Laterne an der ich geparkt habe, erkenne ich wie ihre Augenbrauen zusammen gezogen sind.

"Ich hab' mich vorhin mit meinem Papa hingesetzt und ich habe ihm erzählt, dass du mein Freund bist. Er sagte nur, dass er da nichts zu sagen kann, außer dich vielleicht nochmal alleine zum Essen einladen. Im Gespräch habe ich dann auch erzählt, dass ihr weg zieht, aber mein Papa meinte solange ich mir sicher bin, dass es das ist was ich will, wird das schon klappen.", Mira fängt an zu reden und dann gibt es bis zu diesem Moment keine Pause.

" Ich bin derselben Meinung.", sage ich nur und strecke meine Hand aus, um ihre zu fassen.

Mira nickt und mit dem kleinsten Lächeln antwortet sie:" Ich auch. Er hat mich gefragt, ob es denn das ist, was ich will. Und instinktiv habe ich ja gesagt."

Und ich grinse sie daraufhin sofort an. Sie lacht leise, aber ihr ist anzusehen, dass das nicht alles ist. Wenn das alles gewesen wäre, hätte sie mich vorhin nicht so angerufen wie sie es getan hat.

Also frage ich nach:"Aber?"

Mira schließt für einen Moment ihre Augen und seufzt. Dann schaut sie mich nicht an, während sie weiterredet. Stattdessen sieht sie auf den Boden.
"Mama hat das Gespräch überhört. Sie meinte, dass ich dich nur zurück halten würde. Weil du eben nach LA ziehst und das weil du eben in einer berühmten Band bist.", ich vermute, dass das nicht alles war was gesagt wurde, aber ich frage nicht nach. "Und es hat sich in mein Hirn gefressen, dass sie vielleicht Recht hat. Sie klang so überzeugt davon."

Another SummerWhere stories live. Discover now