45.

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Mira: 

"Das ging ja schnell.", kommentiert mein Bruder und lacht dabei. Seine Freundin, nein, Verlobte ist mit unserer Mutter in der Küche und die beiden scheinen sich sehr gut zu verstehen. Ich freue mich wirklich sehr für sie, denn das ist so viel besser für sie als wenn sie die Negativität meiner Mutter ständig abbekommen müsste. 

Ich nicke und kaue nervös auf meiner Lippe herum, setze mich dann aber etwas gerader hin und sage: "Es hat sich irgendwie so ergeben. Wenn Nick bald weg zieht und wir jetzt schon gesagt haben, dass das was festes zwischen uns ist.."

"Hey, ich versteh's.", sagt mein Bruder und stupst mich leicht an. Er sieht mir meine Unsicherheit an. "Das war auch gar nicht wertend gemeint."

Ich nicke. Sage aber nichts. 

"Mira, komm schon. Sie haben dich schon mal gesehen, das ist nicht das erste Treffen.", sagt mein großer Bruder und er hat Recht. Ich habe Nicks Eltern schon kennengelernt, als wir bei ihnen in der Heimatstadt waren. Und sie waren sehr herzlich. Aber da wurde ich nicht als die Freundin ihres Sohns vorgestellt. 

Bevor ich mich weiter verrückt machen kann, stehe ich auf und richte mein Outfit. Ich trage ein mittellanges, weinrotes Sommerkleid und fühle mich eigentlich ziemlich wohl in dem Kleid.
Ich sehe meinen Bruder fragend an und er fängt an zu lachen.

"Du siehst  gut aus, mach dir keine Sorgen.", er lacht immer noch. 

Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust. "Muss ich dich dran erinnern, dass du 15 Minuten gebraucht hast ins Haus zu kommen, weil du so nervös warst, wie Mama und Papa auf deine kleine Überraschung reagieren werden?"

Er  wirft mit einem Kissen nach mir, aber ich fange es und schmeiße es zurück.

"Okay, ich geh jetzt.", sage ich, "Sehen uns später."

"Viel Spaß!", ruft er mir hinterher, als ich meine Schuhe anziehe. Ich schaue kurz Richtung Küche, aber gehe nicht rein. Es interessiert meine Mutter sicherlich nicht wo ich hingehe und mein großer Bruder kann Amalia aufklären, falls sie nach mir fragt. Papa weiß bescheid, ihm hatte ich am Abend zuvor erzählt was ich heute vor habe.

Gehe jetzt los, schreibe ich Nick.

Keine 10 Sekunden später kommt eine Antwort.

Wir hätten dich echt abholen können, ist noch nicht zu spät

Ich schüttle lächelnd den Kopf, auch wenn er es offensichtlich nicht sehen kann. Ich schreibe ihm zurück, dass sie nur einen unnötigen Umweg machen würden und das Restaurant nur knapp 15 Minuten von meinem zu Hause entfernt ist. 

Er antwortet: Okay, bis gleich dann ❤️

-

Das Timing ist perfekt. Isabelle, Nathan, Tim und Nick parken vor ihren Eltern und kommen von der entgegengesetzten Seite des Gehwegs als ich. Ich laufe ihnen entgegen und lächle sie alle an. Ich umarme sie alle und stelle mich dann neben Isabelle. Zwei Minuten später kommen die Eltern der Jungs und die Eltern Isabelles auf uns zu. Offiziell kenne ich sie alle, deswegen brauchen wir uns nicht vorstellen. Stattdessen begrüßen wir uns und gehen dann in das Restaurant. Nachdem wir uns hinsetzen, sehe ich mich kurz um. Links von mir sitzt Nick, rechts von mir Tim. Ich wollte mich auf Tims Platz setzen, aber er bestand darauf, dass ich einen Platz aufrücken soll. Und als sich seine Eltern gegenüber Tim und mir hinsetzen, verstehe ich wieso. Isabelle sitzt links neben Nick und ihre Eltern den beiden gegenüber. Nathan sitzt am Kopf des Tisches, zwischen Isabelles Mutter und Isabelle. 

Mein Blick landet auf Nick und er lächelt mich an. Dann lehnt er sich etwas zu mir rüber und kommt näher an mein Ohr und sagt: "Sorry, dass es nicht nur meine Eltern und wir beide sind. Haben doch weniger Zeit alle zusammen als gedacht." 

Another SummerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora