Lemon - Samstagabend

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Trigger-warnung !!! P18

Mit Popcorn und Cola bewaffnet, ließen sich Marinette und Phillip in ihre Kinositze nieder. Zum Glück handelte es sich um einen Actionfilm, denn irgendwelche schnulzige Liebesdramen hätte Marinette gerade gar nicht gebrauchen können. So zerrüttet wie ihre Gefühlswelt gerade war, hätte ihr es noch mehr zugesetzt. Nach einer längeren Werbung, setzte endlich der Film ein und gebannt verfolgten sie das Geschehen, während sie immer wieder in die Popconschachtel griffen, die sich teilten. Endlich konnte sie die Geschehnisse der letzten Tage hinter sich lassen und abschalten. Zudem hatte Phillip kein Wort über die Situation mit Adrien in der Schule verloren und er schien ihr keine Vorwürfe zu machen. Sie kannte ihn noch nicht gut genug um ihn einschätzen zu können, aber in Moment fühlte sie sich sichtlich wohl und rutschen etwas tiefer in den Sitz. Dabei merkte sie nicht, dass sie von der Seite immer wieder beobachtet wurde und Phillip sich näher zu ihr lehnte.
Nach über der Hälfte des Filmes, spürte Marinette plötzlich eine warme Berührung auf ihren Oberschenkel. Leicht verkrampfte sie sich und sah irritiert zu der dort ruhenden Hand, die ihrer Begleitung gehörte. Er wand sich Marinette zu und strich mit seinen Fingerspitzen leicht auf ihrer Haut, auf und ab, ohne seine Position zu verlassen. „Du duftest so gut“, hauchte er ihr lächelt ins Ohr. „Danke“, flüsterte sie ihm zu und richtete ihren Blick wieder nach vorn auf die Leinwand. Ihr Unbehagen unterdrückte sie erfolgreich. Sie hatte keine Lust mehr, immer nur zu zweifeln. Ständig wollten ihr andere sagen, was gut für sie sei und heute Abend war sie selbst an der Reihe, das zu entscheiden. So ließ sie seine Nähe und Berührung zu, wohlwissend, dass er nicht weiter gehen würde. Schon gar nicht unter den Umständen, in denen sie sich befanden. Es war für sie ein Irrglaube und ganz großes Klischee, dass Teenager zum knutschen ins Kino gingen. Bei dem Gedanken musste Marinette lächeln und erntete amüsiert Blicke ihrer Begleitung, jedoch stellte er keine Fragen.

Nach dem Abspann verließen sie das Kino und gingen in die entgegengesetzt Richtung, aus der sie gekommen waren. „Lass uns was trinken gehen“, lächelte er und ergriff wieder ihre Hand. Einige Straßen weiter, kamen sie zu einer Kneipe, vor der er halt machte und ihr die Tür aufhielt. Ein Getränk könnte nicht schaden, dachte sie sich und so hätten sie die Möglichkeit, sich endlich zu unterhalten.
Sie setzen sich an einen kleinen Tisch und Marinette ließ ihren Blick durch die Kneipe schweifen. Tatsächlich wurde hier auch eine kleine Tanzfläche geboten, auf der bunte Lichter abwechselt leuchteten und die Musik erhellte den Raum. „Ich kenne die Besitzer und sie werden und hier nicht rauswerfen“, erklärte er kurz. Es war nach 22 Uhr und in manche Bars wären sie sicher nicht mehr willkommen gewesen. Eine kleine Frau kam zu ihnen gelaufen, bewaffnet mit einem Zettel und Stift. „Was kann ich euch Gutes tun?“, fragte sie gut gelaunt. „Guten Abend. Wir nehmen eine Flasche Sekt“ Fragend sah Marinette zu Phillip, während die Bedienung seine Bestellung notierte und wieder verschwand. „Hey, wir teilen sie uns. Heute ist Samstag und wir sollten darauf anstoßen, dass unser Date endlich geklappt hat“ Die laute Musik dröhnte durch den Raum, ließ aber noch Gespräche zu, ohne das jemand schreien musste. „Nur eine Flasche“, stimmte sie zu, um nicht die Stimmung zu ruinieren. Wie hätte sie jetzt Nein sagen können? Sie hatte noch nie Alkohol getrunken und außer an Silvester, wo sie einmal dran nippen durfte, hatte sie keine Ahnung wie es sich auf sie auswirken würde. Sorgsam schob sie diese Gedanken beiseite. Schließlich hatte sie heute Abend einen Mann an ihrer Seite, der auf sie Acht geben und sie nicht ins verderben laufen lassen würde. Eilig kam die Bedienung mit einem Tablett angelaufen. Sie reichte ihnen zwei Gläser, welche sie mit Sekt füllte und stellte die Flasche ab. „Einen angenehmen Abend“, zwinkerte sie ihnen zu und verschwand wieder.

„Auf einen schönen Abend“, lächelte er und hielt ihr sein Glas entgegen. Freudig stieß Marinette mit ihm an und trank von dem süßen Getränk. Sie spürte die Flüssigkeit warm ihren Hals hinunter laufen, welches ein leichtes brennen im Hals hinterließ. Phillip erzählte ihr viel von seinen Plänen.
Sobald der Abschluss hinter ihnen liegen würde, wollte er nach Amerika, ein Musikstudium antreten. Er träumte davon ein berühmter Musiker zu werden und wollte irgendwann um die Welt reisen. „Meine Mutter starb, als ich noch klein war“, erzählte er. „Das tut mir leid“ Mitleidig sah sie ihn an. Sie nahm einen Schluck von ihren zweiten vollgefüllten Glas Sekt und setzt es wieder ab. „Schon gut. Sie fehlt, ohne Frage, aber ich habe es akzeptiert und sehe jeden Tag nach vorne“ Ein Wärme stieg in Marinette auf und sie spürte ihre glühenden Wangen. Der Alkohol begann sich langsam um ihre Sinne zu legen. „Was ist mit dir? Wie geht es für dich nach der Schule weiter?“, fragte er. „Ich möchte mich um ein Designer-Studium bewerben. Eigentlich würde ich gerne in Paris bleiben.  Aber in New York und London gibt es auch großartige Akademien“ Sie trank ihr Glas aus, setzte es ab, als ihr Phillip nachschenkte.  „Was heißt eigentlich?“, wollte er nun wissen und sah sie wieder an. Kurz überlegte Marinette. Ihr schwirrender Kopf ließ sie nicht vernünftig denken und gerade wurde es ihr auch egal, ob er sie falsch verstehen könnte. „Würdest du jeden Tag der Person über den Weg laufen, für die dein Herz schlägt, würdest du auch lieber hier weg wollen“ Sie rollte mit den Augen. Hatte sie es jetzt wirklich so nebenbei ausgesprochen? Und das bei einem Date? Gott, wie konnte Alkohol nur so leichtsinnig machen. „So? Dein Herz schlägt für jemanden“, neugierig rutschte er näher an sie. „Vergiss das einfach“, bat sie. Peinlich berührt, nahm sie ihr Glas und trank es zügig aus. Bitte keine Fragen, betete sie innerlich und tat besonders beschäftigt mit ihren Sektglas zutun zu haben. Phillip konnte sich ein kichern nicht verkneifen. Den restlichen Sekt teilte er auf beide Gläser auf. „Ist es dieser eifersüchtige Junge aus der Schule?“, wollte er jetzt wissen und reichte Marinette ihr Glas. Das hatte ihr noch gefehlt. Sie wollte doch unter keinen Umständen, dass der Zwischenfall in der Schule zum Thema wird und nun hatte sie unbewusst selbst darauf angespielt. „Es ist kompliziert und ich versuche grade damit abzuschließen“, sagte sie schnell mit fester Stimme und trank ihr Glas aus. Die kühle Flüssigkeit brannte in ihrem Hals nach und erhitzte ihren Körper.

„Lass uns los“ Marinette griff nach ihrer dünnen Jacke, als die Bedienung bei Phillip kassierte und sie die Kneipe verließen. Wie eine Wand traf sie die kühle Nachtluft und ließ ihre Sicht gefährlich verschwimmen. Schreckhaft stütze sie sich an Phillip ab, als sie ihre wackeligen Beine spürte. Ihr Körper pochte heiß und sie fühlte sich noch nie so unfähig zu laufen. „Wird es gehen?“, schmunzelte Phillip und legte seinen Arm um ihre Taille, um ihr beim Laufen Halt zu geben. Sie liefen in die Richtung der Bäckerei. Immer wieder schloss Marinette mehrere Sekunden ihre Augen und hoffte vergeblich es würde ihr eine klare Sicht verschaffen. Tatsächlich war es nicht gelogen, wenn man sagte, man würde doppelt sehen. Sie war nicht mehr Herr ihrer Sinne und verlor die Kontrolle über ihren Körper, als sie sich von ihrer Begleitung durch die Straßen führen lies. Erschöpft von der Anstrengung blieb sie stehen, als sie über die grüne Wiese an der Seine gingen. „Kurze Pause“, bat sie ihn und ließ sich ins Gras nieder. Sie hörte sein leises Lachen, hatte aber keine Kraft, darauf ein zu gehen. Er hockte sich vor ihr, als sie sich zurück ins Grün fallen ließ und tief durchatmete. Ihr Kopf drehte sich unenthaltsam.
„So hatte ich es mir nicht ganz vorgestellt“, kicherte er, rutschte näher zu ihr und stürzte sich auf einen Arm ab. Sie spürte ihren pulsierenden Herzschlag in jeder Faser ihres Körpers und noch nie hatte sie sich so berauscht gefühlt. Sie wäre am liebsten sofort in den Schlaf gefallen und fühlte sich weit entfernt, von ihrer selbst.
Mit geschlossenen Augen nahm sie nur zaghaft seine streichelnde Hand an ihrem Oberschenkel wahr. Sie spürte seine warmen Lippen, die sich auf ihre legten und seufzte leise in den Kuss hinein. Seine Hand fuhr ihr sanft über ihren Bauch und ihrer Seite. Weit weg von der Realität sah sie Adrien vor ihren geistigen Auge. Spürte seine warme Umarmung und seine Nähe. Sie war ihm so nah.
Phillip schob ihre angewinkelten Knie auseinander, um den Platz zwischen ihnen einzunehmen. Er spürte ihren beschleunigten Atem und beugte sich über sie. Sanft küsste er ihren Hals, bis zu ihrem Schlüsselbein. Wieder nahm er ihre Lippen in Beschlag und schob ihr Kleid hoch, um sich freie Bahn zu verschaffen. Seine Finger fuhren sanft über den Spitzenstoff ihrer Mitte und leise stöhnte sie in den Kuss, den sie nicht zu erwidern schaffte. Es erregte ihn, sie so Willenlos unter sich liegen zu haben. Ihr leises stöhnen, ihr zuckender Körper. Sie berührte ihn nicht. Viel zu weit weg war sie in ihrem Traum mit Adrien gefangen und vernahm seine Berührungen. Sie sehnte sich so sehr nach ihm. Nach Nähe.
Phillip streifte ihren Bolero und Kleidträger ein Stück über ihre Schultern und fuhr ihr mit seinen Fingern über ihr freiliegendes Schlüsselbein. Viel zu unkontrolliert ging er immer wieder seinen Zwängen nach. Seine Lust auf willenlose Mädchen kontrollierte ihn mit jedem mal mehr.  Sein eigener Körper, der sich zitternd zurückzog, nach dem Schrei nach Erlösung, steuerten ihn, befahl ihm zu Handeln.
Er streifte ihr das Höschen von den Beinen und öffnete den Kopf und Reißverschluss seiner Hose. Gierig presste er seine Hüfte gegen ihre Mitte und fing ihr atemloses stöhnen in einem fordernden Kuss auf.
Er wollte sie.
Jetzt.
Seine Lust, sie zu spüren, trieb ihn in den Wahnsinn und er konnte nicht länger warten. Er griff sich in seine Shorts um seinen hartes Glied endlich seine Genugtuung verspüren zu lassen. „Heute gehörst du mir, Schlampe“, hauchte er ihr atemlos ins Ohr, als ihre Augen aufgingen und sie geschockt auf Phillips Silhouette im Mondlicht aufsah.
Diese Stimme, die nicht zu ihrem viel zu realen Traum von Adrien gehörten, holten sie zurück und verpasste ihr einen Adrenalinausstoß. Sofort merkte sie, dass was nicht stimmte, als sie etwas festes an ihrer entblößten Mitte spürte.
Ruckartig stieß sie sich mit den Beinen ein Stück von ihrem gegenüber weg. „Hör auf!“, schrie sie schon fast, als ein erneuter Schwindel ihren Kopf einnahm und sie zurücksacken ließ. „Bestimmt nicht“, hauchte er und packte sie am Fußgelenk, um sie näher zu sich zu ziehen. „Es geht ganz schnell“ Er zog sie zu sich und fing ihre strampelnden Beine auf. Vergeblich versuchte sie ihn von sich zu drücken, als er  ihr ins Haar griff und sie schmerzhaft aufstöhnen ließ.
„Du machst mich nur noch wilder“, flüsterte er ihr ins Ohr und in ihr stieg die reine Panik auf. Wie war sie nur hierher gekommen? Wieso war er hier? So wollte sie ihre Unschuld unter keinen Umständen verlieren. Er griff ihre Handgelenke und drückte sie zu Boden, um ihre keine Bewegungsmöglichkeit zu geben. Sie wusste, es gab kein entkommen und presste unter Tränen ihre Augen zusammen.

„Wenn dir dein Leben lieb ist…“, hörte sie eine ruhige bedrohliche Stimme und alles in ihr zog sich zusammen.

Halte mich - Miraculous Where stories live. Discover now