Kapitel 50

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Choi Jimin begann seinen ersten Arbeitstag als Auszubildender noch enthusiastischer als zuvor, wovon ich nicht einmal gedacht hätte, dass es möglich sei. Sobald er da war, hatte ich ihm gesagt, dass wir täglich die Zäune ablaufen müssten, bevor sie Hunde raus könnten. Natürlich fragte er mich, was das Problem sei und ich sagte einfach, dass es eine Drohung gäbe. Es war nicht komplett gelogen, beinhaltete aber auch nicht die volle Wahrheit. Es dauerte einen Moment, bis ich ihn davon abbringen konnte die Polizei zu rufen.

Jeder von uns begann am Tor und marschierte in eine andere Richtung, ehe wir uns nach ungefähr der Hälfte trafen. Keiner von uns hatte Giftköder finden können, dafür jedoch kehrte er mit einem kleinen Igel zurück. Da der Herbst allmählich begann und der Winter nahte, beschlossen wir, dass wir den kleinen Igel zufüttern würden. Er war noch deutlich zu klein für diese Jahreszeit und würde den Winter so niemals überstehen. Wir suchten nach einem geeigneten Platz und ließen ihn dort laufen. Fern ab der Hunde aber mit einem kleinen Napf, den wir täglich auffüllen würden.

Da ich die Hunde nicht sofort raus gelassen hatte, waren sie bereits gefüttert. Während ich mich daran machte sie nach draußen zu lassen, ging Jimin direkt an die Arbeit.

Während der Mittagspause klingelte mein Telefon und kündigte Joon an.

„Hey", sagte ich und beantwortete den Anruf mit einem Blick zu Jimin. Würde er schon heute seine erste Chance auf einen Außeneinsatz bekommen?

„Jeanhee", hörte ich Joon sagen. „Ich brauche deine Hilfe. Adresse schicke ich dir, aber du solltest wissen, dass es sich um Wildhunde handelt."

„Wildhunde?", fragte ich überrascht und Jimin sah mich fragend an.

„Habe ich Wildhunde gesagt?", fragte Joon. „Ich meine wilde Hunde. Straßenhunde. Wie auch immer du sie nennen willst. Jedenfalls sind sie draußen, nicht in der Sicherheit von vier Wänden. Es ist schwer, sie einzufangen."

„Halt alle zurück, bevor sie die Hunde verjagen", sagte ich. „Ich mache mich sofort auf den Weg."

„Danke!"

„Jimin", sagte ich, sobald ich aufgelegt hatte. „Bereit für deine erste Hunderettung?"

Augenblicklich stand er auf. Er war mehr als bereit.

Gemeinsam flitzten wir zu meinem Auto und machten uns auf den Weg. Kurz hatte ich mir eingebildet jemanden zu sehen, als ich ins Auto stieg, doch als ich genauer hinsah, waren dort nichts als Bäume und Büsche.

Jetzt beeinflusste meine Paranoia schon den Arbeitsalltag. Das ging deutlich weiter als mir lieb war.

Wir erreichten den Zielort relativ schnell und Joon erwartete uns schon sehnsüchtig.

„Ich würde ja fragen, wer deine Begleitung ist, wenn es nicht mein Neffe wäre", lachte er.

„Wo sind die Hunde?", kam ich direkt zum Punkt.

„Siehst du die Rohre da hinten?", fragte er und deutete auf einen Haufen breiter Rohre mitten auf einem Schrotthaufen. „Da drin sind zwei, soweit ich weiß. Dahinter im Busch sind auch noch welche. Und ein weiterer ist irgendwo zwischen all dem anderen Schrott dort verschwunden."

„Alles klar", sagte ich und öffnete den Kofferraum meines Wagens. „Dann sollten wir erst dafür sorgen, dass sie nicht abhauen können."

Joon kannte die Prozedur und nickte nur, Jimin beobachtete gespannt, wie ich ein übergroßes Netz aus dem Auto zog und es ihm in die Hand drückte.

Alle mussten mit anfassen und schließlich hatten sie einen großen Kreis um mich und die Hunde gebildet aus dem hoffentlich kein Hund entkommen würde.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt