Kapitel 33+

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Meine Augen sind so gut wie geschlossen, doch bevor ich wieder einschlafe oder ohnmächtig werde zuckt etwas vor meinen Augen hin und her, wie ein Schatten.
Es ist als wäre dauerhaft in einem dunklen Traum, als würde ich darin Leben.
Unzählige mal hatt er meine Narben und mich einfach nur betrachtet, ist näher gekommen und dann einfach wieder zurück gewichen.
Er hat sich so oft Entschuldigt, dass ich aufgehört habe zu zählen.
Anfangs hatt es mir nichts ausgemacht, mit Matt in eine Zelle gesteckt zu werden und von ihm als
'Nahrungsquelle' benutzt zu werden, da er mir von seinem Blut gegeben und meine Wunden geheilt sind, aber jetzt macht er sich nicht einmal mehr die Mühe dazu.
Mein Kleid - das einzige was mich noch annähernd warm hält- hatt nach diesen 5 Tagen, die ich ungefähr hier bin, ziemlich gelitten, ist zerrissen und blutgetränkt.
So sitze ich hier, halb erfroren, fast verhungert und an meinem Hals mit einer sehr schmerzhaften und wahrscheinlich infizierten Wunde versehen.
Und jetzt, als Matt vor mir steht , unter den Augen die dünnen Adern und im Mundwinkel getrocknetes Blut kleben, will ich mich mit aller Kraft wehren, aber ich kann es nicht.
Ich lasse den langen, schmerzhaften Biss über mich ergehen, bevor ich letztendlich bewusstlos werde.

Das nächste Mal, als ich wach werde, blendet mich eine grelle Neonröhre an der Decke und ich bin dazu gezwungen, die Augen wieder zu schließen.
Dabei will ich meine Arme über die Augen heben, doch beide sind mit engen Metallschienen am Tisch befestigt, auf dem ich liege.
Ich versuche mich zu befreien, habe aber durch all die Bisse kaum noch Kraft.
Also bleibe ich liegen, starre an die Decke und warte, bis jemand die Tür auf und wieder zu knallt.
Trotz das ich es erwartet habe, zucke ich so stark zusammen, dass ich die Aufmerksamkeit der Person sofort habe, die in den Raum gekommen ist.
,, Ich glaub das Menschsein bekommt dir nicht wirklich, Liebes. Hm. Was meinst du?", sagt er schadenfroh und betrachtet meinen Körper von oben bis unten.
Eine einzelne Träne rennt mir über die Wange und ich will schreien, wimmern und mich mit Worten wehren aber ich kann nicht.
Nicht weil mein Mund trocken und meine Kehle raus ist, sonder weil ich es wirklich nicht mehr kann, so sehr ich es auch versuche.
Ich bekomme Panik und zappele hin und her.
Was hat er mit mir gemacht.
,,Ich wundere mich, das du es erst jetzt bemerkst, wo du doch sonst immer so viel geredet hast.
Aber es wird dir nicht schaden"
Dann spüre ich etwas spitzes im Nacken und schlafe ganz langsam ein.
Als ich dann ein letztes Mal im Keller aufwache, sehe ich seine blauen Augen, die besorgt auf mich herunter sehen.
Ich registriere immer nur fetzen und kann mich auch hinterher an nicht viel erinnern.
Sein dunkles Haar und dann die Hände die mich raus ans Tageslicht bringen, in dem mein Herz endgültig zu versagen droht, dann aber doch weiter schlägt weil ich eine Kämpferin bin.

Damon

Unter ihren Augen liegen dunkle Schatten und unter ihre Augenlidern zucken die Augen ab und zu mal hin und her.
Seit Tagen warte ich hier, in der Hoffnung sie wird ihre Augen jeden Moment öffnen.
Doch das tut sie nicht.
Sie tut auch sonst nicht viel.
Sie tmet etwas flach und stockend, ihr Herz macht manchmal Aussetzer aber trotzdem lebt sie noch.
Und das ist erstmal das, was für mich zählt.
Aber sie ist mir so fremd und alles an ihr kommt mir anders vor und komisch

Wochen später

,,Du siehst wirklich sehr hübsch aus in dem Kleid. Ein Traum", grinse ich und nehme einen Schluck aus meinem Glas.
Ich blicke an dem weißen, wallenden Kleid herunter, das Elena's Figur gekonnt betont.
Sie ist wunderschön, aber sie erinnert mich zu sehr an Delia und da verspüre ich wieder den Schmerz, ein stechen in meiner Brust.
Es ist traurig, wie heruntergekommen ich bin.
Ich bemitleide mich dafür sogar selber.
,,Damon sei nicht traurig, die Ärzte kümmern sich um sie und tun seit Wochen nichts anderes, als alles zu versuchen.
Bald wacht sie wieder auf, da bin ich mir sicher.",sagt Elena, tritt von dem Sockel herunter und nimmt mich in den Arm.
Das macht sie fast jeden Tag und ich sage ihr immer, das es auch nichts hilft, wenn sie mich nur umarmt.
Aber dieses Mal lasse ich es.
Schon seit Wochen steckt sie tief in ihren Hochzeitsvorbereitung und sie ist glücklich, so sieht es zumindest aus.
Immerhin hat sie alles an ihrer Seite was sie braucht und will, sie hat mehr Glück als ich.
Es kommt mir so vor, als hätten immer alle mehr Glück als ich.
,, Wo ist eigentlich Stefan?", frage ich und sehe sie an.
Sie nimmt sich ein Glas Champagner und trinkt einen Schluck.
,,Er ist bei Jeremy.
Er ist jetzt wieder fast normal.
Du weißt schon, in drei Tagen ist die Hochzeit und Stefan tut alles damit er dabei sein kann.", sagt sie und ihre Augen glänzen dabei, wie bei einem kleinen Kind an Weihnachten.
Ich würde gern sagen, das Stefan lieber alles tun soll, damit Delia dabei sein kann, aber auch dieses Kommentar spare ich mir.
,, Hör mal. Ich wollte noch zu Delia ins Krankenhaus, macht das dir was aus. Ich mein, ich war ja sowieso nur hier, damit du mich ablenkst, aber trotzdem"
,,Nein, Caroline kommt ja gleich wegen den Brautjungfernkleidern und den Blumen und ach was weiß ich noch", sagt sie lächelnd und schiebt mich in Richtung Tür.
,, Los verschwinde endlich"

Ich lache und sprinte zu meinem Wagen, wo ich den Motor anschalte und direkt losfahre.
Als ich noch nicht ganz aus der Ausfahrt raus auf die Straße gebogen bin, klingelt mein Handy
Auf dem Bildschirm blinkt die Nummer von Meredith auf und wieder habe ich so ein flaues Gefühl im Magen.
,,Alles Okay, ist was passiert?", frage ich und bekomme meine Antwort erst nach ein paar Sekunden.
,, Ja es ist was passiert, Damon.
Es geht um Delia, sie -",
Ich halte einen kurzen Moment die Luft an und warte bis sie weiterspricht, aber das tut sie nicht
Ich befürchte, das etwas schlimmes passiert ist und ich will eigentlich garnichts sagen, aber ich muss.
,,Sie ist was?! Meredith, komm schon"
,, Wach. Sie ist Wach aber -"
Doch ich habe schon aufgelegt und bin mit einer mords Geschwindigkeit auf dem Weg ins Krankenhaus.
Ich kann es immer noch nicht glauben und als ich durch die Gänge renne, werde ich von einigen Krankenschwestern böse angeschaut, die ich versehentlich anrempel.
Aber das ist mir im Moment vollkommen egal, denn ich will einfach nur zu ihr, zu Delia.
Ich will sie sehen und sie in meinen Armen spüren und voller Vorfreude betrete ich ihr Zimmer.
Doch als ich mitten drin stehe, merke ich das er ganz leer ist.
Die Blumen, die ich ihr gestern mitgebracht habe und auch Delia selbst ist verschwunden und das Bett ist sorgfältig an die Wand geschoben.
Ich will mich gerade umdrehen und nach einer Schwester suchen, als Meridith vor mir steht, mit einer Krankenakte in der Hand
,,Ach Damon, gut das du es bist.
Ich habe schon befürchtet, Duckie könnte wieder da sein", lacht sie und trägt etwas auf ihrem Brett ein.
,,Wo ist sie?", frage ich und packe sie am Handgelenk.
Mein Ton ist drängend, aber Meredith schüttelt meine Hand ab und bleibt ruhig.
Ich tippe nervös mit dem Fuß auf den Boden.
,,Folgen Sie mir, Sie wurde nur verlegt in ein größeres Zimmer", sagt sie und geht den Gang entlang, bis wir am Ende des Flures sind.
Sie bleibt vor einem Zimmer stehen und drückt dann die Klinke herunter, um in den Raum einzutreten.
Erst versperrt mir Meredith die Sicht, aber dann tritt sie beiseite.
Ich kann sie nur von hinten sehen! denn sie sitzt mit dem Rücken zu mir auf der Bettkante und schaut aus dem Fenster.
In ihren Ohren stecken Kopfhörer.
Auch wenn sie normal aussieht täuscht der erste Blick.

Ihre Haltung ist nicht so gerade wie sonst, ihre Arme sind überall mit blauen Flecken übersät, die nun gelb und grün umrandet sind und sie ist sehr dünn geworden
Das macht mir alles Angst.
Das ist nicht normal für einen Vampir und erst recht nicht für sie, aber immerhin lebt sie noch.
,, Sie ist keiner mehr,Damon", sagt Meredith in die Stille herein und als ich sie fragend ansehe, redet sie weiter
,,Ich meine weder ein Vampir noch eine Hexe.
Sie heilt wie ein Mensch und isst wahrscheinlich auch wie ein Mensch.
Keine Spur davon, das sie überhaupt noch übernatürlichen ist.
Nur eines bereitet mir ein wenig Sorgen.
Sie redet nicht und ich weiß nicht, ob sie nicht will oder ob sie nicht kann, aber sie tut es einfach nicht.
Wir haben heute morgen alle möglichen Tests durchgeführt, aber keinen schlägt an.
Vielleicht können Sie was machen." sagt sie hoffnungsvoll und tritt dann ein paar Schritte vor, um Delia die Kopfhörer von den Ohren zu nehmen.
Ich sehe, wie Meredith ein paar Worte zu ihr sagt und Delia einen Zettel mit ihrer Antwort drauf hochhält.
Meredith nickt und tritt zur Seite und erst dann sieht sie mich auch an.
Ihre Augen werden groß, als könne sie nicht glauben, was sie da sieht doch dann steht sie noch wackelig auf, steht einen Moment und springt mir so energisch in die Arme, wie sie kann.
Und ich halte sie einfach nur und bin froh sie wieder zu haben.
Aber etwas sagt, mir das wieder was nicht stimmt.

Doppelt & Dreifach // tvd WIRD ÜBERARBEITET #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt