Prolog

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Mein Blick ist in die Ferne gerichtet. Auf den Boden weit unter mir. Hier oben bin ich alleine, das Schlagen meiner Flügel, das einzige Geräusch. Der Himmel ist grau, Regentropfen prasseln auf mich, rollen über meine Schuppen und fallen hinunter. Blitze zucken und Donnert grollt ganz nah. Aber das interessiert mich kaum. Nein, mein Interesse gilt der kleinen Gestalt, nichts weiter als ein roter Punkt, der sich auf dem Boden bewegt. Die Zeit drängt, für eine ausgiebige Suche, fehlt mir die Zeit. Nun da ich zurück gekommen bin, werde ich meine Welt freundlich begrüssen. Bei dem Gedanken zucken meine Mundwinkel und meine Brust wärmte sich vor Freude und Feuer. Bald schon, sehr bald, würde ich wieder Angst und Schrecken bringen. Doch zuerst brauche ich einen Menschen, jemand, der die Legenden und grausigen Geschichten über mich nicht kennt. Jemand, der keine Vorurteile gegen mich hegt. Ihm und nur ihm werde ich lehren was ich weiss. Dies würde mein Schüler und mein Champion sein. Die Probleme, welche sich mit meiner Wahl anbahnen, hängen mit dem typischen, menschlichen Verhalten zusammen. Die Menschen sind laut, tollpatschig, schwach. Keine Krieger, keine Spione. Und genau das benötige ich. Doch ich würde es versuchen und wenn es nicht funktioniert... dann würde es wohl einen Menschen weniger geben, der die Welt verpestet. Langsam setzte ich zum Sinkflug an, spüre den Wind und die Kraft meine Schwingen. Kurz darauf sehe ich den panischen Ausdruck in den Augen meines Opfers, das Erstaunen. Ungläubigkeit. Der Duft nach Angst und Unbehagen hüllt sie ein. Dieser süsse Geruch der Angst. Oh wie ich ihn vermisst habe.

Liebe, Drachen, heisse Typen und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt