Kapitel 31

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„Kumpel, Kumpel", flüsterte Harry neben mir bei der Gesamtversammlung und tippte mir auf den Arm, „Kumpel, Kumpel!"

„Was?", flüsterte ich zurück und versuchte mich auf den Schulleiter zu konzentrieren, der irgendwas erzählte.

„Rate was morgen ist", flüsterte er und tippte weiter auf meinen Arm.

„Freitag."

„Genau. Ferien", flüsterte er und hörte nun auf zu tippen, „wie toll ist das bitte?"

„Super toll."

„Und rate was noch ist", flüsterte er aufgeregt grinsend.

„Du gehst-"

„Ich gehe mit Daphne zu ihrer Familie!", flüsterte er, „so krass, ich glaub es nicht."

„Was flüstert ihr da?", flüsterte nun Agnes hinter uns.

„Er lernt Daphne's Familie kennen", gab ich zurück.

Agnes verdrehte lächelnd die Augen, „das hast du uns heute schon ein Dutzend mal gesagt."

„Ich weiß", sagte er stolz und drehte sich nach vorne.

Ich seufzte und sah wieder nach vorne.

„Dude, wo ist Aarany?", fragte er mich.

„Sie sagte, und ich zitiere: ich geb mir diese dumme Rede über Menschenrespekt nicht von diesem respektlosen, homophoben Stubenhocker."

Harry schmunzelte, „und wo ist sie jetzt?"

„Aus Provokation sitzt sie draußen in der Cafeteria und isst", schmunzelte ich.

~*~

„Und wie war die dumme Rede?", fragte Aarany und stöpselte ihre Kopfhörer aus.

„Dumm", seufzte Elle und setzte sich neben ihr, „jedes Jahr sagt er exakt das selbe."

„Und immer wieder ‚wenn ihr andere nicht respektiert-"

-„erwartet nicht, dass ihr respektiert werdet."- sagten wir alle gleichzeitig.

„Vielleicht solltet ihr ja das nächste mal die Rede halten", ertönte plötzlich die Stimme unseres Direktors neben uns, „Aarany, auf ein Wort."

Sie verdrehte die Augen, „bis später, Leuts."

Damit ging sie und ihr Vater in Richtung Büro.

„haust sie eigentlich immer noch bei dir?", fragte Agnes.

„Sie ist praktisch bei mir eingezogen", antwortete ich und holte mein Brötchen aus meiner Tasche.

„Hat sie ihr eigenes Zimmer?", fragte Elle.

„Nope, immer noch bei mir im Zimmer."

„Hat sie ihr eigenes Bett?", fragte nun Agnes.

„Ja, Agnes. Natürlich hat sie ihr eigenes Bett. Wo soll sie denn sonst schlafen?", fragte ich sie verwirrt und biss von meinem Brot ab.

„Mit dir im Bett?"

Ich verschluckte mich, „w-warum?", hustete ich.

„Hier, Bro", Harry reichte mir seine Wasser falsche und nahm mein Brötchen ab.

„immer für mich da, Bro", murmelte ich geehrt und trank 'nen Schluck.

Daphne schüttelte lachend den Kopf, „Ja, Keith hat ihr sogar seinen Schreibtisch gegeben, damit sie einen Schminktisch hat. Und sie hat eine Kleiderstange bekommen, was voll cool aussieht und das Zimmer authentisch aussehen lässt."

„Wow", murmelte Agnes, „findet ihr das komisch? Bin ich die einzige die das komisch findet?"

„Den Schreibtisch hab ich eh nie benutzt und ihre Klamotten können nicht durchgängig im Koffer sein", sagte ich, „dieses Metal Ding ist vielleicht eineinhalb Meter lang und war davor im Abstellraum. Meine Mutter hat ihr das dahin gestellt. Keine große Sache."

„Deine Wohnung ist doch so groß, wieso ist sie nicht in einem der Gästezimmer?", fragte Agnes.

„Jasper hat es doch, oder?", antwortete Elle.

Ich nickte, „Agnes warum fragst du überhaupt so viel?"

„Es erscheint mir alles so komisch", sagte sie.

„In wie fern komisch?", hinterfragte ich.

„Diese Art von komisch, wo sie denkt, dass ihr beide was am laufen habt", sagte Harry genervt, „war es so schwer einfach zu sagen?", fragte er Agnes, die nur ihre Schultern zuckte.

„Ich hab nichts mit Aarany am laufen, Agnes", sagte ich, „wir sind Mitbewohner und so groß ist meine Wohnung nicht. Wir sind zu fünft, da wird es schon eng."

„Was auch immer", lenkte Daphne nun zum Thema Wechsel, „wie wärs wenn wir über unsere Leistungskurse reden? Ich hab englisch im LK gewählt, weil ich die englische Literatur mag. Und du Schatz?"

„Physik", sagte er, „ist das einzige Fach, was ich so gut kann."

„Ich hab Chemie gewählt", seufzte Agnes.

„Ebenfalls Chemie", sagte Elle.

„Mathe", murmelte ich.

„Also außer Agnes und Elle ist sonst niemand im selben Kurs und es steht ja nicht einmal fest ob die beiden in einem Kurs kommen", sagte Harry seufzend, „Leute, wir driften auseinander. Zuerst ist jeder in einer anderen Klasse, fast, und dann wählen wir auch noch andere Kurse!"

„beruhig dich, Bro", murmelte ich und legte meinen Arm um ihn, „wir sehen uns ja noch."

„Und dann gehen wir aufs College und dann arbeiten und dann hat niemand mehr Zeit für niemanden", schmollte Harry.

„Hey, shh", versuchte ich ihn zu beruhigen, „zuerst gehst du mit Daphne ihre Familie besuchen, weißt du noch?"

„Schatz, das wird der Hammer."

„Ich weiß", sagten Daphne und ich gleichzeitig.

„Keith, dude, ich hab mit meiner Freundin geredet", sagte Harry, lachen unterdrückend.

So mit saßen wir da am lachen und es fühlte sich an als wären wir mal kurz wieder zurück in der 11ten Klasse.

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