HAZEL EYES - 1.2 (Remus)

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Hier ist die Fortsetzung! Die meisten von euch wollten beide Fortsetzungen sehen... also mach ich beide!
Hier ist erstmal Remus Perspektive!
Morgen kommt dann die Fortsetzung der "Geschichte"...

Remus drückte die Klinke hinab und streckte seinen Kopf durch die Tür. Augenblicklich stürmte jemand auf ihn zu und fiel ihm um den Hals.
„Moony, altes Haus! Gut dich zu sehen!", rief Sirius erfreut.
Remus erwiderte die Umarmung, wenn auch nicht ganz so stürmisch wie sein alter Schulkamerad.
„Wie geht's dem ungezogenen Kaninchen?", erkundigte der Schwarzhaarige sich mit gedämpfter Stimme.
Das "ungezogene Kaninchen" war eigentlich Remus Lykanthropie. Zu seiner Zeit in Hogwarts hatte James die Infektion als Remus "kleines, haariges Problem" bezeichnet, weshalb die anderen Schüler wohl dachten, er habe ein ungezogenes Kaninchen.
„Dem ging's schonmal besser. Ziemlich ermüdend... Aber es hält sich in Grenzen", antwortete er. Sirius nickte und bedeutete ihm, sich zu setzen.
Am Tisch im Salon des Grimmauldplatz 12 saßen bereits einige Leute. Remus begrüßte die schwatzende Runde und setzte sich auf den freien Platz neben Sirius.
Es waren überwiegend bekannte Gesichter dabei. Minerva McGonagall, die Hauslehrerin von Gryffindor; Albus Dumbledore, dessen blaue Augen fröhlich glitzerten; Severus Snape, der verdrießlich vor sich hin starrte. Auch Hestia, Emmeline, Sturgis, Elphias, Kingsley und Mundungus, der eigenartig auf seinem Stuhl lümmelte, waren da. In der Küche stand ein rothaariges Ehepaar, die Weasleys.
Remus wendete sich an Sirius. „Wo ist denn Mad-Eye?"
„Ach, weißt du's noch gar nicht? Wir bekommen ein neues Mitglied. Eine Aurorin. Übrigens auch meine Cousine zweiten Grades. Mad-Eye holt sie gerade ab... Sie verspäten sich wohl etwas."
Kaum hatte Sirius geendet, ertönte ein lauter Knall, der alle Ordensmitglieder zusammenschrecken ließ.
„Das war das Trollbein", murmelte Sirius, „Drei... zwei... eins..."
Blutsverräter! Dreckige Halbblüter! Ihr Gossenkinder! Besudelt mein Erbe!", schrie Sirius Mutter, Mrs Black.
„Dieser verfluchte Dauerklebe-Fluch", zischte Sirius verärgert, „Da ist sie schon tot und nicht mal jetzt hab ich meine Ruhe von der alten Sabberhexe! Verfluchtes Porträt..."
Er sprang auf und eilte in den Flur. Remus folgte ihm. Sein Blick fiel auf Mad-Eye, der versuchte die Vorhänge von Mrs Black zeternden Porträt zuzuziehen. Sirius kam ihm mit ernzürnter Miene zur Hilfe.
Nun erregte etwas zu seinen Füßen seine Aufmerksamkeit. Auf dem Boden lag eine junge Frau. Sie trug einen knielangen, schwarzen Umhang und Boots mit Nieten. Besonders auffallend waren ihre schulterlangen, bonbonrosa Haare. Sie war es also, die über den Trollbein-Schirmständer gestolpert war.
Remus unterdrückte ein Schmunzeln und hielt ihr seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
Sie griff nach seiner Hand und er zog sie auf die Beine. Jetzt konnte er ihr Gesicht sehen. Es war blass und herzförmig. Ihre Augen gefielen ihm besonders. Sie waren mitternachtsblau und funkelten lebhaft. Die junge Aurorin war wirklich ausgesprochen hübsch.
„Alles in Ordnung?", erkundigte er sich wobei er nicht aufhören konnte, in ihre schönen Augen zu schauen.
„Ja, geht schon, danke", antwortete sie. Ihre Stimme klang hell und freundlich. Der nervöse Unterton darin war dennoch nicht zu überhören.
„Verzeihen Sie mir diesen... unglücklichen Auftritt. Ich würde gern sagen, dass ich mich sonst anders aufführe. Aber ich bin leider immer so tollpatschig", erklärte sie verlegen.
Remus lachte leise auf.
„Ich bin übrigens Nymphadora Tonks, aber Tonks reicht vollkommen. Ich mag meinen Vornamen nicht besonders", stellte sie sich vor und streckte ihre Hand aus.
„Oh, wirklich? Ich finde ihn sehr schön. Aber gut... Freut mich, Tonks", sagte Remus und schüttelte lächelnd ihre Hand. „Ich bin Remus Lupin, aber Remus reicht. Wir sind hier alle beim 'Du'."
Sirius trat nun neben Remus.
„Und du bist?", fragte Tonks neugierig.
„In vielerlei Hinsicht ist es enttäuschtend, dass du mich nicht erkennst", sagte Sirius feixend.
Tonks legte die Stirn in Falten und Sirius hielt ihr galant seine Hand hin.
„Sirius Black mein Name. Dein Cousin zweiten Grades. Außerdem gefürchteter Massenmörder und ehemaliger Askaban-Insasse. Freut mich, dich endlich kennenzulernen, Cousinchen."
Tonks wurde plötzlich noch blasser und starrte Sirius schockiert an. Remus bedachte seinen besten Freund mit einem entnervten Blick und sagte an Tonks gewandt: „Keine Sorge, er ist unschuldig. Wir erklären dir alles nachher."
Tonks nickte und lächelte gezwungen. Sirius hob amüsiert eine Augenbraue und beugte sich ein Stück zu ihr vor. „Aber ärger mich lieber nicht. Wer weiß... Vielleicht schneid ich dir in der Nacht die Kehle durch."
„Ich werd mich zurückhalten", lachte Tonks. „Gibt es noch mehr Massenmörder hier?"
„Nein, aber einen Werwolf", sagte Sirius sofort. Remus warf ihm einen entsetzten Blick zu. Sein Freund bewies mal wieder das Taktgefühl eines Trolls. Aber jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen.
„Einen Werwolf? Wer?", wollte Tonks nun wissen.
„Ich... ", antwortete Remus leise. Er wandte seinen Blick ab und sah zu Boden. Er wusste, dass Werwölfe im Ministerium unbeliebt waren und Tonks ihn nun wahrscheinlich verachten würde.
„Oh... Deshalb die Narben?"
Remus nickte seufzend. „Sehen ziemlich grausig aus, was?"
„Ich hab schon schlimmeres gesehen, glaub mir", sagte sie lächelnd.
Remus sah erstaunt auf. Sie schien das ehrlich zu meinen. Er lächelte ebenfalls zaghaft.
„Hast du etwas gedacht, ich würde jetzt nichts mehr mit dir zu tun haben wollen?", fragte sie.
Remus zuckte mit den Schultern. Wenn er ehrlich war, hatte er genau das gedacht.
„Wir müssen dringend an deinem Selbstbewusstsein arbeiten", meinte Tonks und lächelte entwaffnend.

Wie immer würde ich mich über Reviews freuen!

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