Eine kleine Ansammlung an Briefen (Angst)

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Moin,
ich bin wieder mit einer weiteren Geschichte am Start. Diese ist ein bisschen länger, als ihre Vorgängerin, aber ja. Baum.
Und auch diese Story ist kein Meisterwerk und hat definitiv nicht den Literaturnobelpreis verdient, aber ich hoffe, dass sie euch dennoch gefällt. (Ich habe/hatte verdammte Kopfschmerzen, während ich das schreibe/schrieb, also verzeiht mir)
Und nun geht's auch sofort los.
Viel Spaß

Eine unheimliche Stille lag über dem Haus in dem Remus Lupin lebte. Noch vor knapp 24 Stunden war alles gut gewesen. Zumindest so gut es eben ging. Nun war alles anders. Remus lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Sein Gesicht war tränenüberströmt, sein Inneres verletzt, wobei dies bei weitem untertrieben war. Es existierte kein Wort, welches seinen Gefühlszustand hätte beschreiben können. Zuvor hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, was wäre, wenn er alles verlieren würde. Jetzt war dieses Szenario eingetroffen: Lily und James Potter sind vom dunklen Lord ermordet worden, Peter wurde ebenfalls das Leben genommen und Sirius hatte sie alle verraten und letzteren ermordet. Ausgerechnet Sirius, der über Jahre hinweg ein guter Freund war. Sirius, der sein Freund war und mit dem er die letzten vier Jahre glücklich zusammen gewesen ist. Jetzt würde er für den Mord an Peter und den Verrat an den Potters nach Askaban kommen.
Remus schluchzte auf. Die Vorstellung, dass Sirius an einem derartigen Ort verweilen musste brach ihm das Herz. Er wusste, dass James, Lily und Peter nun in einer anderen Welt waren, einer Welt in der es ihnen gut ging. Sirius dagegen war am Leben und würde nun sein Leben in einer Zelle, umgeben von Dementoren fristen müssen. Jeder Vernünftige würde da den Tod vorziehen. Und nicht nur der Black hatte ein schweres Schicksal, auch der kleine Harry war nun ein Waisejunge. Was würde aus ihm werden? Nun wo der Krieg vorbei war?
Und was würde aus ihm werden?
Voldemort war zwar gefallen, doch er wollte dieses friedliche Leben nicht, wenn er ohne seine Familie war. Das waren sie nämlich gewesen.
"W-was soll ich... nun tun?", fragte er sich selbst.

Einige Zeit später stand er auf, um sich etwas zum Trinken zu holen. Er wollte nicht zaubern. Seine Schritte waren langsam, sein Körper fühlte sich viel zu schwer an und er fühlte sich erschöpft.
Alles im Haus erinnerte ihn an seine Freunde. Die Bilder, die Unordnung, die gesamte Atmosphäre.
Die Erinnerungen... er wusste, dass sie ihn verfolgen würden. Auch wenn es schmerzte, wusste er, dass sie ihm dabei helfen würden, über all das Leid der letzten Jahre hinwegzukommen.
Die nächsten Minuten verweilte er in der Küche, ehe er sich wieder in sein Schlafzimmer zurückzog.
Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Erinnerungen fielen ihm ein. Sie spielten sich wie in einer Art Schnelldurchlauf in seinem Kopf ab. Eine stach besonders hervor.
Auf seinem Bett sitzend dachte er daran, wie Sirius und er erst kürzlich hier lagen:

"In letzter Zeit denke ich immer wieder daran, was wohl wäre wenn der Krieg vorbei wäre. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen", sagte Sirius. Die Vorstellung gefiel ihm und wahrscheinlich allen anderen Zauberern auch.
"Das wäre schön", antwortete Remus.
"Was wir alles machten könnten... Wegziehen oder so"
"Hast du da eine spezielle Vorstellung?", fragte Remus interessiert.
"Nein, ich habe mir nur gedacht, dass ein Tapetenwechsel nach allem, was passiert ist, ganz gut wäre"
Remus nickte.
"Wir könnten auch einfach Urlaub machen. Irgendwo, wo es ruhig ist", meinte er.
"Ja, das wäre schön. Ach übrigens, ich habe etwas für dich", wechselte Sirius das Thema. Remus blickte neugierig auf: "Was denn?"
"Accio." Sirius schwang seinen Zauberstab und eine kleine Kiste erschien. "Bitteschön, es ich habe etwas reingetan. Für den Notfall. Das heißt, du kannst sie nur öffnen, wenn wir, durch was auch immer, für längere Zeit voneinander getrennt sein sollten und du einsam bist. Ich hoffe, dass sie dir helfen wird."
Remus lächelte und gab seinem Gegenüber einen kleinen Kuss: "Danke, Tatze."

Remus stand auf und holte die Kiste, die etwa so groß, wie ein durchschnittliches Buch war, aus einer Schublade heraus. Er hoffte inständig, dass sein Freund einen solchen Moment gemeint hatte. Eine weitere Frage kam in den Raum: War Sirius überhaupt ein Freund? War er es jemals gewesen? Doch das interessierte den jungen Werwolf nicht. Zumindest wollte er sich nicht dafür interessieren, da er Angst vor der Wahrheit hatte. In diesem Moment wollte er einfach nur diese Kiste aufmachen.
Mit ihr in der Hand setzte er ich auf den Boden. Er hatte schon einmal versucht sie zu öffnen, doch der Versuch ist kläglich gescheitert.
"Hoffentlich funktioniert das."
Vorsichtig öffnete er den Riegel und es funktionierte. Langsam öffnete er die Kiste, als ob etwas gefährliches in ihr verborgen sein könnte.
Die Box war von innen magisch vergrößert und enthielt Pergamentblätter, die er für Briefe hielt und zwei Schokofrösche. Neugierig nahm er die Schokofrösche und das erste Pergamentstück heraus.
Auf dem obersten Blatt, bei dem es sich definitiv um einen Brief handelte, war oben im Eck eine eins draufgeschrieben. So begann er den Brief zu lesen:

Wolfstarshit- Eine OS-SammlungWhere stories live. Discover now