Not again!

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'Peng!' Ich sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite. Am Handgelenk traf mich der Schuss dennoch. Die Schmerzen, ich erkannte sie sofort. Der selbe Schmerz wie damals. Es war der selbe Arm und sogar beinahe die exakt gleiche Stelle. Das Schwert fiel klappernd zu Boden. Ich schnappte überrascht nach Luft. Der Schrei blieb mir im Hals stecken.
"Was treibst du hier?", hörte ich eine mir bekannte Stimme fragen. Ich sah in die Richtung und blickte direkt in den Lauf einer Handfeuerwaffe. Als ich mich vergewissern wollte, wer eben diese in Händen hielt, erschrak ich. Es war die Frau vom Flughafen. Plötzlich bemerkte ich die Ähnlichkeit  die Frau Yardvine mit der Mörderin meiner Schwester und meiner Eltern hatte. Mein Blick huschte zu Ed. Er blutete und schien sich sehr zu fürchten. Sein Gesichtsausdruck war der selbe wie der meines Vaters, nachdem ich ihn gefunden hatte. Ich begann zu zittern. Sie war es. Ich war mir ganz sicher. "Mörder!", quietschte ich mitten in einem Gefühlschaos aus Wut, Trauer und Angst. Warum hatte ich das nicht früher bemerkt? Die Frau blickte irritiert lächelnd auf mich. "Noch seit ihr beide am Leben, ich kann also noch nicht als Mörder verurteilt werden", meinte sie. "Ich weiss dass du schon getötet hast", erwiderte ich. "Und schon wieder bin ich erstaunt was du alles weißt. Wie hast du es diesmal herausgefunden?", fragte sie lächelnd. "Gar nicht", zischte ich, "ich war dabei. Dein Komplize hat mir damals auch das Handgelenk durchlöchert. Du hast mich geschlagen und dann aus den Augen verloren. Ich war dabei als du Arrow, meine Schwester...". Ich konnte meinen Satz nicht beenden, die Erinnerung an das Geschehene schmerzte zu sehr. Bilder von Arrow und dem Weihnachtsbaum schossen durch meinen Kopf. Nein, das durfte doch nicht war sein! Diese Frau?! 
Ich sank auf die Knie und zitterte unkontrolliert. Nach den ganzen Therapien dachte ich, ich hätte es verarbeitet. Es war äusserst untypisch für mich Angst zu haben.
Die Frau richtete die Waffe nun auf Onkel Ed: "Ich frage dich ein letztes mal... Wo ist die verdammte Diskette?!"
Ed blickte zu mir. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Ohne es auszusprechen entschuldigte er sich dafür. Dafür dass er mich hier mit hinein gezogen hatte und dafür, dass ich das nun schon wieder erleben musste. 
Ich versuchte mich aufzuraffen und es zu verhindern, doch meine Beine hielten der Belastung nicht stand. Warum? Warum konnte ich einen anderen Verbrecher mühelos mit einem gezielten Handkantenschlag ausser Gefecht setzen, nun jedoch nicht einmal aufstehen?
Ed blickte mich weiterhin an. Dann sagte er schliesslich traurig: "Hallo, Fay. Wie war deine Reise?"
'Peng!'
Ed sackte zusammen und ich wusste, dass er nie wieder aufstehen würde. Seine Augen blickten noch immer in meine Richtung, doch sie waren leer.
Das Bild meines Vaters blitzte für einen Augenblick auf.
Ich war völlig sprachlos.
"Fay also. Du bist also tatsächlich die Fay Evans. ich hielt es erst für einen Zufall... Sag mal, solltest du nicht längst tot sein? Hättest du damals nicht in diesem Keller ersticken sollen? Nun, was solls, dann stirbst du eben heute. Blöd nur, dass ich bereits alle Kugeln für den Taugenichts verschwendet habe. Sorry, Little Lady. Schätze, ich werde bei dir das neuste Gift testen... Es heisst 'LSDMP7'. Bin gespant wie lange es in der flüssigen form dauert" Sie sprach als wäre es ihr täglich Brot und als wäre es ganz normal Leute zu töten. Sie zog eine Spritze mit blauer Flüssigkeit auf und bückte sich zu mir hinunter. Ich war noch immer bewegungsunfähig. Sie packte meinen rechten Arm und injizierte mir das Gift. Als sie die Spritze wieder heraus zog flüsterte sie es mir ins Ohr. Sekunden darauf krümmte ich mich vor schmerzen. Es fühlte sich so an, als ob man mich häutete. Ich schrie und winselte.
Dies waren Fay Evans letzte Momente.


The Daughter of Sherlock Holmesحيث تعيش القصص. اكتشف الآن