Epilog

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Ich blicke an mir hinunter und sehe den Traum aus weißer Seide meinen Körper hinab fließen. Meine feuerroten Haare sind locker hochgesteckt und mit kleinen, glitzernden Steinchen verziert.

Hermine Granger, meine beste Freundin, steht hinter mir und schiebt mir die letzte funkelnde Spange ins Haar. 

"Ginny, du bist wunderschön. Ich bin so stolz auf dich." Verstohlen wischt sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich bin dieser Frau vor mir so dankbar für alles, was sie für mich getan hat. Sie hat in den schlimmsten, sowie den besten Zeiten meines Lebens zu mir gestanden. 

"Los geht's, Mine. Lassen wir meinen zukünftigen Ehemann nicht warten."

Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich Hermine gebeten, meine Trauzeugin zu sein. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken hat sie 'Ja' gesagt, was mich unendlich erleichtert hat. Erleichtert, da ich am Anfang wahnsinnig viel Angst hatte. 

Als Blaise mir den Antrag machte, bin ich direkt in Panik geraten. Dabei war es wunderschön. Ein halbes Jahr nach der Geburt unseres Sohnes haben wir unsere Reise nach Paris nachgeholt. Eines Abends haben wir uns, mittels Magie, auf die Spitze des Eiffelturms gestohlen, wo Blaise ein Picknick vorbereitet hatte. Dort oben, im Schein der Lichter von Paris, hat er mich schließlich gebeten, seine Frau zu werden. Was soll ich sagen? Als Antwort hat er eine ausgewachsene Panikattacke erhalten, welche er jedoch ohne Probleme zu stoppen wusste. Nachdem sich meine Nerven etwas beruhigt hatten, habe ich ihm versprochen, ihn zu heiraten.

Und heute stehen wir hier. 

Heute werde ich Blaise Zabini heiraten. Den Mann, der mir gezeigt hat, wie man weiter träumt, selbst wenn das Leben zum Albtraum wird. Ich muss lächeln. Eine Reaktion, die ich nicht unterdrücken kann, sobald ich an meinen Verlobten denke. 

"Mommy?", eine zarte Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Sohn kommt auf mich zugetapst und streckt die Arme nach mir aus. Schnell nimmt Hermine ihn hoch, um Falten und Flecken auf meinem Kleid zu vermeiden.
"Komm zu mir, Kleiner.", meint sie.

"Tante Minnie." Das Jauchzen aus seinem kleinen Mund ist das schönste Geräusch der Welt für mich. Genauso wie sein Name zu meinen Lieblingsworten zählt. Ich kann immer noch nicht fassen, wie sehr Blaise mich lieben muss, um unserem Sohn den Namen meines verstorbenen Bruders zu geben. Eine Geste, die mich glücklicher macht, als ich es je beschreiben könnte.
 
"Komm Freddy. Gehen wir zu Papa." Ich knuffe den kleinen Mann in die Seite und verlasse, zusammen mit Hermine, den Raum, der an die Kirche grenzt. 

Als die Türe aufschwingt, setzt Hermine den rothaarigen Jungen auf dem Boden ab und drückt ihm ein kleines Kissen in die Hand, an welchem die Eheringe festgebunden sind. Er stößt einen freudigen Schrei aus und läuft den Mittelgang entlang zu seinem Vater, der vorne in einem schwarzen Anzug steht und mir mit seinem Anblick beinahe den Atem raubt. 

Der Kreis unserer Gäste ist überschaubar, er besteht ausschließlich aus Familienmitgliedern und unseren engsten Freunden, von denen mir nun alle aufmunternd zulächeln. 

Die Musik erklingt und ich schreite den Gang entlang. Ich gehe auf den Mann zu, der vorne auf mich wartet. Ich sehe seine braunen, warmen Augen, die mich liebevoll mustern und fühle mich sofort zuhause. 

Und als ich ihm endlich gegenüber stehe und seine Hand ergreife weiß ich, dass hier und heute alles richtig ist. Es gibt keinen Ort, an dem ich jetzt lieber sein würde und keinen Menschen, mit dem ich diesen Augenblick lieber teilen würde. 

Als der Pastor mit der Zeremonie beginnt wird mir klar, dass ich am Ziel meiner Träume angekommen bin. 

Dream On - Blinny ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt