„Das Foto hängt ja", merke ich schmunzelnd an, als ich das Zimmer von Jimin betrete und unser Bild über seinem Bett an der Wand kleben sehe.
„Ja, ich habe mit Frau Ahn gesprochen. Ihre Augen strahlten, als sie das Foto gesehen hatte und hat direkt alles stehen und liegen lassen, um es für mich aufzuhängen", sagt er, während ich mich zu ihm aufs Bett setze.
Mein Blick gleitet zu Jimin, dieser hat im Gesicht extreme Augenringe. „Hast du die Nacht nicht geschlafen?", frage ich neugierig und auch ein wenig besorgt nach.
Als Antwort nickt er. „Jedesmal wenn ich meine Augen schloss, kamen mir Bilder in den Kopf. Ganz andere als sonst und sobald ich meine Augen öffnete fing ich an zu weinen", erzählt er und man kann deutlich erkennen wie seine Augen glasig werden.„Hey, ich weiß nicht was das für Bilder waren, aber ich kann dir versichern, dass alles gut ist, okay?"
Er schnauft, ehe er mich nickend ansieht. „Ich hoffe...", flüstert er, sieht dabei hinunter.
„Sag mal, wie ist eigentlich der Alltag hier so?", frage ich, wodurch er wieder hinaufschaut.
„Hmm, die anderen stehen alle um 7 oder 8 Uhr auf und gehen um 9 bis 12.30 Uhr zur Schule. 13 Uhr gibt es Mittagessen. Von 14 bis 17 Uhr ist Zimmerzeit, um 17.30 Uhr ist dann Abendessen. Danach gehen viele schon auf ihre Zimmer, andere bleiben bis 22 Uhr in den Aufenthaltsräumen. Am Wochenende kann man ausschlafen. Frühstück kann man sich dann selbst machen, sofern ein Mitarbeiter dabei ist. Einige brauchen aber keinen Aufpasser. Es gibt außerdem verschiedene Therapien wie Musik, Kunst, Backen und Kochen oder Sport", erklärt er. Aufmerksam höre ich dabei zu, habe jedoch erneut eine Frage. „Du sprichst eher von den anderen, aber was ist mit dir?"
„Naja, ich gehe nicht wie die anderen zur Schule und bin auch sonst eher in meinem Zimmer. Essen wird mir meist gebracht, außer Dienstag und Donnerstag. Da soll ich mich zu den anderen gesellen."
„Wird dir dann nichts gelehrt, wenn du nicht zur Schule gehst und hast du Therapien?",
„Doch, mir wird was gelehrt. Wenn die anderen zur Schule gehen, bekomme ich zwei Stunden privaten Unterricht hier. Von Therapien her, habe ich nur Kunsttherapie."
„Okay. Das ist echt interessant, weißt du? Ich wäre so einen Tagesablauf gar nicht gewohnt. Aber echt, nur zwei Stunden Unterricht? Ich sitze immer von 8 bis 15 Uhr in der Schule, das ist doch unfair", jammere ich und schmolle gespielt, weswegen Jimin lachen muss.
„Dein Lachen ist wunderschön", platzt es aus mir heraus. Direkt verstummt er und hält sich die Hand vor dem Mund. Überrascht wegen dieser Reaktion, weiten sich meine Augen. „Tut mir leid, hab ich was falsches gesagt?"
Schnell schüttelt er seinen Kopf. „Nein, nein! Mir hat nur noch niemand so etwas gesagt", gesteht er.
„Dann wurde es ja mal Zeit", meine ich lächelnd. Er erwidert mein Lächeln, gähnt jedoch direkt darauf.
„Bist du müde?", frage ich ihn und er nickt.
„Dann schlaf ruhig und wenn irgendwas ist, ich bin hier."„Du willst bleiben, wenn ich schlafe?", hakt er ungläubig nach.
„Ja, ich will sicher gehen, dass du wirklich mal gut schläfst", sage ich und nur kurze Zeit später ist der Blondhaarige auch schon neben mir eingeschlafen. Da er aber ziemlich unruhig wirkt, versuche ich ihn zu beruhigen, indem ich ihm über den Rücken streiche, jedoch scheint das nicht wirklich zu helfen. So versuche ich was anderes, lege mich neben ihn und nehme ihn in meine Arme. „Es ist alles gut, hörst du?", flüstere ich und tatsächlich schläft er jetzt wie ein Baby.
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hospital patient 「jikook」 ✓
Fanfiction„Dieser Junge ist krank." „Und, macht ihn das zum Monster?" ━━━━━ TRIGGERWARNUNG ° Suizidalität ━━━━━ Start: 31.08.19 Ende: 04.10.19