Kapitel 11

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Jimin PoV

„Es wird langsam spät. Ich sollte nach Hause. Oh, morgen werde ich dich nicht besuchen können", sagt Jungkook. Fragend sehe ich ihn an.
„Morgen muss ich üben, für die Mathearbeit am Donnerstag. Da kann ich dich aber dann wieder besuchen. Ein Tag wirst du auch ohne mich überstehen, oder?"

Als Antwort nicke ich, versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass es mich traurig macht.
Doch durch das Lächeln, welches Jungkook nun im Gesicht trägt, gehen auch meine Mundwinkel leicht nach oben.

„Na dann, wir sehen uns." Er steht auf und will zur Zimmertür gehen, doch bevor er diese erreicht stehe auch ich auf und umarme ihn von hinten. Fest, aber nicht zu fest, drücke ich mich an ihn. „Ich will nicht, dass du gehst", schmolle ich und sehe hinauf, während er sich in meinen Armen dreht, so dass wir Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen.

„Du bist echt süß, weißt du das?", lacht er und wuschelt mir durch meine Haare. „Es ist nur ein Tag."

„D-du kannst ja hier lernen."

„Da könnte ich mich gar nicht konzentrieren. Ich würde mich nur auf dich fokussieren, das weiß ich jetzt schon", meint er.

Traurig sehe ich ihn an. „Okay... dann nicht."

„Jetzt sei doch nicht so traurig. Da bekomme ich ja jetzt schon ein schlechtes Gewissen."

Verwirrt kneife ich meine Augenbrauen zusammen. „Wieso das?"

„Mein bester Freund schläft am Wochenende bei mir, also kann ich da auch nicht besuchen", erklärt er knapp und meine Stimmung wird immer trüber. „Du hast gesagt, du lässt mich nicht allein", meine Stimme klingt weinerlich, Tränen bilden sich in meinen Augen, mein Griff um ihn wird fester.

„Ich lasse dich auch nicht allein. Aber du musst verstehen, dass ich auch mal wieder was mit meinem Kumpel machen will, auch wenn ich viel lieber mit dir Zeit verbringe."

„Wirklich? Tust du das?", wieder schaue ich hoch, direkt in sein schmunzelndes Gesicht. „Ja. Also? Lässt du mich jetzt los? Meine Mutter sorgt sich sonst noch, wenn ich nicht bald Zuhause bin."

„Nein. Ich begleite dich ein Stück", bestimme ich. Da er nichts dagegen sagt, verlassen wir beide das Zimmer. Wir laufen nebeneinander, wobei ich ich immer noch meine Arme um ihn habe.

Vor dem Fahrstuhl bleiben wir stehen. Wir verabschieden uns voneinander und als er in den Fahrstuhl einsteigt, trennen sich unsere Wege für heute.

Alleine gehe ich wieder zurück, begegne dabei andere Patienten, welche mich mit undefinierbaren Blicken anschauen. Mein Gang verschnellert sich, so wie auch mein Atem. Mein Herz beginnt zu rasen. Erleichtert bin ich als ich wieder in meinem Zimmer bin. Doch dort breche ich auf einmal in Tränen aus, lasse mich mit dem Rücken an der Tür hinuntergleiten.

Immer wieder kneife ich meine Augen zu, dabei kommen mir die verschiedensten Bilder von Früher in den Kopf. Kinder und Jugendliche die mich auslachen und auf mich einschlagen, genau wie mein Vater. Wie mir alle sagten, ich solle sterben. Wie einige versuchten mich umzubringen.
Diese Angst die ich jeden Tag hatte. Den eigenen Wunsch zu sterben.

Eine Weile sitze ich noch weinend auf dem Boden, warte darauf dass sich meine Atmung wieder regelt, was auch dann nach ungefähr einer halben Stunde endlich eintritt.

Wie immer total fertig mit den Nerven gehe ich zu meinen Kleiderschrank. Dort hole ich mir meine Schlafsachen heraus. Dabei gleitet mein Blick zum Schreibtisch, auf die Zeichnung von mir selbst.

Es ist alles gut", wiederhole ich Jungkooks Worte, welche er mir schon mehrmals sagte.

„Es ist alles gut."

"

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hospital patient 「jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt