Hoffnung

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Ich halte es nicht mehr länger aus dabei zuzusehen wie Zayn sich immer weiter von mir entfernt. Am Liebsten würde ich ihm jetzt hinterherrennen, aber mir wird schnell klar, dass das nichts bringen würde und er trotzdem nicht sofort mit der Wahrheit rausrücken würde. Vielleicht will er es mir einfach gleich tun, immerhin bin ich auch nicht sofort mit der Wahrheit gekommen. Eigentlich habe ich sie ihm nie gesagt, bis er aus unerklärlichen Gründen alles herausgefunden hat. 

Aber das würde doch gar nicht zu seinem Charakter passen. Erst jetzt wird mir klar wie gerne ich doch wüsste wie er es jetzt herausbekommen hat. Sich jetzt einfach so plötzlich an mich zu erinnern, kommt mir irgendwie unrealistisch vor.  Doch wenn es so wäre, muss es dafür doch irgendeinen Auslöser geben. Nur was war er dann?

Einen Spaziergang werde ich jetzt ganz bestimmt nicht mehr machen, egal wie neugierig ich auf die ganze Gegend hier bin. Doch jetzt wo ich erstmals sowieso nicht gehen werde, nicht bevor mir Zayn alles erzählt, was er mir verheimlicht hat, sollte ich vielleicht doch mal schauen wie die Gegend hier aussieht.

Schweren Herzens laufe ich zum Haus zurück. Jetzt bin ich nicht nur verletzt, sondern auch verwirrt. Ich öffne die Tür und sofort werde ich von zwei leuchtend blauen Augen angesehen. Niall. Er sitzt noch immer am Tisch, nur dieses Mal nicht mit einem Joghurt, sondern mit einem Keks in der Hand.

„Willst du auch einen?“, fragt er, nachdem er geschluckt hat. 

Ich schüttele nur mit dem Kopf und mache mich dann auf dem Weg zur Treppe, doch eine Sache macht mich trotzdem stutzig.

Ich laufe einige Schritte zurück und sehe zu Niall. Dann frage ich: „Sag mal, hast du gelauscht?“

„Wie gelauscht?“, fragt er unschuldig und schaut seinen Schokokeks genau an.

Es regt mich auf, dass er diesem Keks mehr Aufmerksamkeit als meiner Frage schenkt und überhaupt sein ganzes Verhalten.

„Als ich draußen mit Zayn geredet habe.“

„Du hast mit Zayn geredet?“, fragt er verwundert. „Ich dachte du wolltest die Gegend durchsuchen.“

Es fällt mir schwer die Augen nicht zu verdrehen, aber mir kommt es wirklich so vor, als ob er mich anlügen würde. Vielleicht liegt es auch einfach nur an seiner ganzen Erscheinung. Wie soll ich jemanden mit einem Keks in der Hand und der sonst gerne essen tut auch Ernst nehmen?

Mir wird klar, dass die Diskussion sinnlos ist und so laufe ich wieder zu den Treppen. 

Zu meiner Überraschung meldet sich Niall dann doch zu Wort: „Liz! Warte mal.“

Ich drehe mich erwartungsvoll um.

Dieses Mal scheint im der Keks egal zu sein: „Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht zwischen dir und Zayn stehen möchte. Er ist mein bester Freund und wie ein Bruder, deswegen will ich nicht schlecht über ihn reden oder mich auf deine Seite stellen. Aber ich kann auch nicht ganz glauben, dass du ihm was Schlimmes wolltest oder seine Gefühle nicht echt waren, deswegen habe ich die ganze Sache auch einfach ignoriert.“

Aha, das ist also der Grund. Er scheint der Vernünftigste hier zu sein. Er wartet darauf, ob ich etwas sage und als ich nichts zu erwidern habe, setzt Niall fort: „Aber anfangs war ich natürlich schon total geschockt. Ich meine, als er hier ankam und auf dich los ging, konnte ich nichts verstehen und du tatst mir Leid, aber als er dann hier drin uns allen erklärt hat was los ist, wusste ich auch nicht was tun. Und später dann, als die Frage aufkam, ob ich so wie Harry oder doch so wie Louis denken soll.“

„Hat er erzählt wie er es herausgefunden hat?“, frage ich ihn hoffnungsvoll. Meine Stimme hört sich wieder einmal ganz fremd an. 

Niall schüttelt mit dem Kopf: „Nein, das leider nicht.“

Zayn - Do You Remember?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt