Der letzte Tag

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Am nächsten morgen wachte Ginny schon um fünf Uhr auf. Es war so weit. An diesem Tag würden sie Hogwarts den Rücken zukehren. Sie legte sich wieder hin, da es sie eigentlich erst in drei Stunden aufstehen musste, doch egal wie oft sie sich von der einen auf die andere Seite und wieder zurückdrehte, sie konnte einfach nicht einschlafen. Nach einer halben Stunde des erfolglosen hin und her Schmeißen, stand sie auf und ging ins Badezimmer, um sich zu duschen. Als sie wenig später fertig angezogen, jedoch mit nassen Haaren das Zimmer wieder betrat, saß Harry bereits aufrecht im Bett und schaute sie an.

„Auch schon wach?", fragte sie und setzte sich neben ihn auf das Bett.

„Ja, ich kann einfach nicht mehr schlafen", antwortete er mit noch verschlafener Stimme. Daraufhin drückte er Ginny einen Kuss auf den Mund, erhob sich und ging ebenfalls ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Und so saßen die beiden bereits um sechs Uhr fertig gemacht in ihrem Zimmer und überlegten, was sie noch in den noch fast zwei Stunden vor dem Frühstück noch machen konnten. Sie entschieden sich dafür noch ein letztes Mal in Hogwarts einen Besen zu besteigen und über die Ländereinen zu fliegen. Also griffen sie nach ihren Besen und machten sich auf den Weg nach draußen. Wortlos stiegen die beiden in die Luft und lieferten sich kleine Wettrennen. Ginny genoss diesen letzten Flug auf dem Hogwartsgelände. Nach eineinhalb Stunden landeten sie gezwungenermaßen, da es Zeit für Frühstück war.

„Das hat echt gut getan. Ich meine, wenn wir irgendwann mal wieder hier sein sollten, können wir immer über die Ländereinen spazieren. Fliegen werden wir hier nicht mehr so schnell", sagte Harry und legte einen Arm um seine Freundin, während sie sich in Richtung Schloss bewegten. Dort angekommen brachten sie erst einmal ihre Besen wieder auf ihr Zimmer, ehe sie sich auf zum Frühstück in der Großen Halle machten.

„Na, bereit für ein letztes Frühstück in Hogwarts? Wir sollten es genießen! Ein paar Mal werden wir zwar noch Mums Frühstück genießen können, doch das ist sobald wir ausgezogen sind auch nicht mehr der Fall. Dann sind wir komplett auf uns allein gestellt. Ich hoffe für dich Harry echt, dass Ginny mittlerweile wenigstens Rührei machen kann, ohne die Küche abzufackeln!", wurden die beiden am Gryffindortisch von Ron begrüßt. Ginny setzte sich mit Harry zusammen gegenüber von ihm und Hermine, aber nicht ohne ihm vorher einen Schlag auf den Oberarm zu verpassen.

„Das ist mir egal. Sowas können wir noch lernen!", erwiderte der Schwarzhaarige und küsste seine Freundin auf die Wange. „Irgendwie kriegen wir uns schon ernährt!"

„Heute schon einen kleinen Ausflug gemacht?", wollte Hermine wissen.

„Ja, wir beide hatten ein Doppeldate mit unseren Besen", antwortete Ginny schmunzelnd.

„Habe ich mir es doch gedacht, dass die zwei Gestalten auf ihren Besen da draußen ihr beide seid!"

„Du hast uns gesehen?", fragte Harry seine beste Freundin überrascht.

„Ja, ich war auch schon früher wach, also habe ich mich in den Gemeinschaftsraum ans Fenster gesetzt und gelesen, weil dein lieber Bruder wahrscheinlich der einzige Siebtklässler ist, der heute von seinem Wecker geweckt werden musste", sagte Hermine und deutete auf Ron.

„Was kann ich dafür, wenn ihr alle nicht schlafen könnt?!", fragte er daraufhin leicht empört. Von seiner Freundin und seiner Schwester bekam er nur ein Kichern als Antwort.
Nun war der Zeitpunkt gekommen. Es war halb elf und alle Schüler aus Hogwarts machten sich in den kutschen auf den Weg zum Hogwarts-Express. Die Siebtklässler schauten dem Schloss noch lange hinterher. Es war für sieben beziehungsweise acht Jahre ihr Zuhause gewesen und es jetzt vorerst für immer zu verlassen, ließ keinen kalt. In diesen vier Wänden war viel passiert. Gute und Schlechtes. Doch nun mussten sie endgültig damit abschließen. Unweigerlich traten sie in den Hogwarts-Express ein und setzten sich in ein Abteil zu Neville und Luna. Alle schwiegen fast die komplette Fahrt über und gingen ihren Gedanken nach. Nach ein paar Stunden fuhren sie in den Bahnhof Kings Cross ein, wo schon ein Haufen Eltern auf die Ankunft ihrer Kinder warteten. Auch Molly und Arthur begrüßten Ron, Hermine, Harry und Ginny.

„Da seid ihr ja. Ich würde euch ja fragen, wie euer Jahr war, aber wir haben uns erst am Freitag gesehen", sagte Molly und schloss jeden von ihnen in die Arme.
Und schon machten sie sich auf den Weg zum Fuchsbau, wo zu ihrer Überraschung Fred, George, Bill, Percy und Charlie.

„Was macht ihr denn alle hier?", wollte Ginny wissen und umarmte ihre Brüder.

„Freust du dich etwa nicht uns zu sehen?", fragte Bill gespielt beleidigt.

„Doch, das war nur eine Frage! Wo habt ihr eure Frauen gelassen?"

„Sind wir hier im Kreuzverhör?" Fred verschränkte die Arme vor der Brust und grinste seine kleine Schwester an.

„Du weißt doch, dass unser Schwesterchen ziemlich neugierig ist", sagte George und gesellte sich zu seinem Zwilling.

„Ja das ist sie und damit sie nicht anfängt rumzunerven: Fleur ist beruflich in Frankreich und besucht auch noch ihre Familie, keine Ahnung was die Freundinnen von den Zwillingen machen. Wahrscheinlich brauchen sie endlich mal ihre Ruhe. Charlie könnte unmöglich einen seiner Drachen hier her bringen und meine Freundin muss arbeiten", antwortete Percy auf Ginnys Frage und erhielt dafür einen belustigen Blick von Charlie und leicht empörte Gesichter von Fred und George.

„Jedenfalls... Wir haben gekocht, da Mum euch unbedingt abholen wollte", ergänzte Charlie, woraufhin Ron sowas wie: „Ob da auch was essbares bei rausgekommen ist?!"


Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich versuche immer noch pünktlich an meinen Uploadtagen ein Kapitel hochzuladen. In den nächsten zwei Wochen schaffe ich montags definitiv nicht. Ich versuche aber meine Uploadtage, an denen ich immer ein Kapitel hochlade, einzuhalten also Mittwoch und Samstag.

-L

Everything's over? - Hinny FanfictionWhere stories live. Discover now