13 Kyoto

1.6K 131 38
                                    


Sie hatten sich ein kleines, bescheidenes, altes Auto geließt. Ein gelbes Cabrio, Baujahr 1954.
Es war besonders günstig gewesen da niemand ein so altes Auto wollte.
Kuroo aber schon.

Der Große hatte schon seit er 15 war von genau so ein Auto geträumt und das sie jetzt genau so eins zufällig hier in Tokio fanden das dazu noch so günstig war glich beinahe einem Wunder.

Mit 15 hatte er angefangen mit Kenma Abends abzuhauen, wenn seine Eltern schliefen. Erstmal hatten sie nur in Kenmas Wald auf der großen Lichtung am See, wo manchmal der Mond sich auf der Wasseroberfläche spiegelte , ihr Lieblingsplatz, die Nächte verbracht.  Doch immer und immer mehr hatten sie sich weiter gewagt und waren weiter hinaus gefahren.
Bis sie schließlich mit den Motorrad zum Meer fahren konnten.
Ab da an hatte der kleinere mindestens fünf mal im Monat die Schule geschwänzt um den Sonnenaufgang mit Kuroo zu erleben.
Er war dankbar für die Zeit in der er nicht in der Schule sein musste. Denn manchmal wurde ihm alles viel zu viel.
Deshalb färbte er sich die Haare blond. Nicht um irgendwie anders zu sein oder aufzufallen. Nein. Kenma war einfach nur am Boden und hatte das Gefühl etwas müsste sich ändern. Also tat er etwas um wieder etwas zufriedener mit sich selbst zu sein.

Nun fuhren sie noch ein letztes mal durch Tokio und genossen den leichten Fahrtwind der an ihnen vorbei zog.

Es war so warm, dass sie das Dach herunter gelassen hatten und nun mit lauter Musik durch die Straßen fuhren.
Vorbei an den Geschäften und vorbei an den Menschen.

Nichts konnte sie noch aufhalten. Niemand konnte ihnen ihre Freiheit nehmen.
Doch Kenma würde Tokio vermissen das wusste er.

Als sie aus der Stadt heraus fuhren wurden die Häuser nach und nach immer niedriger und zuletzt standen sie nur noch vereinzelt am Straßenrand.
Langsam wurde die Landschaft offener und die Menschen immer weniger.

Die Sonne schien ihnen ins Gesicht als sie durch die ruhige und idyllische Berglandschaft fuhren.
Es war ein ziemlich ruhiger Tag für die beiden und sie hatten viel über das sie reden konnten. 

“Wie geht's dir Kenma?“, mit einem Lächeln auf dem Lippen richtete der größere sein Blick in Richtung Horizont an den man einige Berge und Täler sehen konnte. Er mochte wie sich neuerdings der Namen seines kleinen anfühlte wenn er ihn aussprach. Und er mochte es immer mehr neben ihm aufzuwachen und neben ihm einzuschlafen.
Er liebte Kenma so sehr, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte wenn der kleine ihm scheue Blicke zuwarf, neben ihm oberkörperfrei schlief oder sich vor seinen Augen umzog.
Auf einmal wurde die Nähe des jüngeren viel intensiver für ihn. Er wollte mehr.

Kuroo würde liebend gern einfach für immer mit ihm um die Welt reisen doch wusste er, dass sie irgendwann nach Hause zurück kehren würde.
Doch wo dieses Zuhause war wusste keiner von beiden.

“Gut.“, etwas belustigt schaute er zu Kuroo. Kenma wusste nicht ganz ob er es gerade ernst meinte oder ihn nur ein wenig auf den Arm nahm.
Er sah ihn prüfend an. Seine perfekten Lippen hatten sich zu einem leichten und unbeschwerten Lächeln geformt und seine Haare wehten leicht im Wind.
Seine Augen waren in die Ferne gerichtet doch sie strahlten nur vor Leben. Er sah wunderschön aus. So friedlich und ein wenig in seiner eigenen Welt gefangen.

“Ich meine es ernst“, er wand seinen Kopf wieder zu dem kleinen doch das Strahlen in seinen Augen erlosch nicht als er Kenmas Gesicht musterte. Viel mehr wurden es noch intensiver.

Was hatte das zu bedeuten?

“Ich bin glücklich. Wirklich glücklich“, er lächelte ehrlich und seinen Wangen wurden leicht rot als auch Kuroo lächelte.
Da war wieder das Gefühl... nur diesmal ließ der kleine es zu. Es würde ihm nichts weiter bringen seine Gefühle für Kuroo zu verhindern. Egal wie sehr er sich dagegen wehrte, die Gefühle waren real. Und jetzt als er sich eingestanden hatte für den älteren mehr als nur Freundschaft zu empfinden war es nicht mehr so bedrückend. Niemals wollte er wieder über ein Mädchen nachdenken. Nie wieder wollte er auch nur daran denken jemanden anderen als Kuroo zu wollen.
Um ehrlich zu sein gefiel Kenma die Vorstellung Kuroo als Freund zu haben. Sehr sogar. Er wollte ihn sehr.
Doch er wusste das sie nur beste Freunde waren. Nicht mehr nicht weniger.  Und er wusste das Kuroo nicht auf Jungs stand.

Die eine Hand hatte der größere am Steuer und die andere auf den Fensterrahmen gelegt.
Es wurde langsam dunkler und die Sonne ging gerade unter als sie in Kyoto ankamen.

Links und rechts von ihnen standen kleine Einfamilienhäuser in denen vereinzeln Licht brannte und hin und wieder sah man ein paar Leute die, von Straßenlaternen bedeuteten Wege entlang gehen.

Hier war die Stimmung viel ruhiger als in Tokyo und irgendwie machte alles Kenma hier so schläfrig. Es war so unglaublich beruhigend für ihn die Lichter an sich vorbeiziehen zu sehen.
Ohne es zu merken schlief der kleine ein doch Kuroo konnte es nicht übers Herz bringen ihn zu wecken. Also nahm er ihn langsam hoch und drückte seinen Kenma so sanft wie es ging an seine Brust um ihn bloß nicht aufzuwecken.

Etwas überfordert schloss er die Tür ihres Ferienhauses auf und ging durch den schmalen Flur entlang an verschiedenen Türen bis er schließlich an der Schlafzimmertür ankam, sie öffnete, den Raum betrat und Kenma genau so sanft wie er ihn vorher an sich gedrückt hatte auf das Doppelbett legte.

Kuroo konnte kaum seine Augen von ihm lassen. Er saß bestimmt schon eine halbe Stunde einfach so auf der Bettdecke und starrte seinen besten Freund an.
Noch nie hatte er jemanden mehr gewollt als ihn in diesem Moment. Er wollte ihn so sehr, dass er nicht schlafen konnte.

Der kleine weinte diesmal nicht als der größeren ihn in den Armen hielt. Im Gegenteil. Kenma lächelte leicht und sah zufrieden aus als er sich weiter an seinen Kuroo kuschelte.

//

Hey!
In letzter Zeit schaffe ich es einfach nicht mehr wirklich viel zu schreiben. Die ganze Sache mit Schule und den ganzen Stress geht mir einfach zu nah.

Ich habe einfach nur das Gefühl ich bekomme die Wörter nicht mehr richtig raus. Vielleicht hat es einfach damit etwas zu tun das ich im KreaTIEV verstecke.

Danke an jeden der bis jetzt für diese Geschichte gevotet und Kommentiert hat.

Ly💗

Sucht nicht nach mir // KurokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt