36. Kapitel - Überall nur er

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Ja ich bin alleine und das Gefühl ist einfach nur beschissen. Die ersten zwei Tage hab ich mich einfach nur in meiner Wohnung verkrochen aber irgendwann hat mich dann mein Magen nach draußen gelockt. In der Nähe meiner Wohnung befindet sich eine Wohltätigkeitorganisation wo man einmal am Tag gratis ein warmes Essen bekommt. Es ist wirklich deprimierend dorthin zu gehen aber ich hab keine andere Wahl.

Das seltsame Gefühl von Leere, dass ich spüre seid Louis einfach abgehauen und unsere Beziehung beendet hat, verschwindet nicht. Ich vermisse ihn. Ja klar, zuvor als er auf Tour war hab ich ihn auch vermisst. Aber dieses Gefühl jetzt ist etwas ganz anderes.

Denn ich weiß, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Das kann ich eigentlich nicht glauben. Wie kann ein Mensch einfach so aus deinem Leben verschwinden? Aber so ist es und es ist so unwirklich dass ich ihn jetzt wirklich nie wieder so sehen werde.

Ich bin müde. Ja müde, ich hab einfach keine Lust mehr auf diesen ganzen Scheiß. Als ich Katie angerufen habe und ihr erzählt habe was passiert ist habe ich das erste Mal seit langem Ehrlichkeit in ihrer Stimme herausgehört als sie gesagt hat, das sei das Leben. Liebe kommt und Liebe geht. Sie hat es gewusst oder zumindest geahnt dass das nicht lange halten kann. Wie bescheuert bin ich eigentlich? Habe ich wirklich gedacht dass wir bis an unser Lebensende glücklich miteinander sind? So wie im Märchen?

Ehrlich gesagt ja, ja ich hab gehofft dass das funktionieren würde. Wer wünscht sich das nicht für seien Beziehung. Ich war dumm und naiv, aber vor allem dumm. Wie konnte ich nur auf die verrückte Idee kommen, dass das zwischen Louis und mir halten würde? Er ein Popstar ich das Mädchen mit den vielen Problemen im Rollstuhl.

Vielleicht hat es ja was gutes dass es jetzt vorbei ist. Vielleicht waren wir einfach nicht füreinander bestimmt. Vielleicht werden wir, oder zumindest er, jetzt glücklich. Ach verdammt was denk ich dar für eine Scheiße, das glaubt doch kein Mensch! Ich will nicht glücklich sein, ich will auch nicht dass er glücklich ist. Ich will ihn. Ich will dass er mich in den Arm nimmt, einen seiner Witze macht und mir sagt dass alles gut wird. Ja das will ich. Wie in den letzten zwei Wochen versinke ich wieder mal in Selbstmitleid hier in meinen vier Wänden.

Ich gehe zwar immer noch jeden Tag in die Schwimmhalle, da dass das einzige ist was mich ablenkt. Aber wenn ich wieder zu Hause bin kommt auch der Liebeskummer zurück. Wie gerne hätte ich jetzt meine beste Freundin hier an deren Schulter ich mich ausweinen kann. Aber Katie ist in Südafrika und ich in London.

Irgendwann raff ich mich dann mal wieder auf und gehe nach draußen. Es heißt ja Sonnenlicht ist gut für die gute Laune aber nicht in meinem Fall. Es ist zwar schönes Wetter und sogar richtig war aber entspannen kann ich mich nicht. Ziellos streife ich durch die Stadt, das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Aber sobald ich mich dem Zentrum nähere wird mir bewusst dass das keine gute Idee war.

Überall hängen Plakate mit den Gesichtern von One Direction, genauso wie das Plakat vor meinem Schlafzimmerfenster, das konnte ich aber in den letzten Tagen ganz gut Ignorieren, da ich einfach die Vorhänge zugelassen haben. Egal wo ich hinschaue fast überall blicke ich ein grinsendes Gesicht von Louis, Harry, Liam, Zayn oder Niall.

In der Hoffnung dort endlich meine Ruhe zu finden mache ich mich auf den Weg in den Hyde Park. Obwohl ich sonst eigentlich nicht dahin gehe da es mit dem Rollstuhl ziemlich anstrengend werden kann, brauch ich heute einfach einen Tapetenwechsel. Im Park war heute wie zu erwarten viel los. Kinder tollen umher und ihre Eltern hinterher.

Auf den Grünflächen liege Menschen jedes Alters auf Decken, Handtüchern oder einfach nur auf dem Boden und genießen die Sonnenstrahlen. Wenn man die ganzen verliebten Pärchen mal ignorieren kann ist es ganz schön hier. Ich such mir eine Bank in der Sonne, hebe mich aus dem Rollstuhl und lasse mich auf dem warmen Holz nieder. Das werde ich mir wohl nie abgewöhnen könne. Ich weiß selbst nicht wo dieses Bedürfnis immer wenn es geht vom Rollstuhl wegzukommen herkommt, aber es ist einfach so.

A new Beginning (Louis Tomlinson/ 1D FF)Where stories live. Discover now