Kapitel 51.

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Jungkook

"Dad! Hör auf, sowas zu sagen!" meinte ich fast empört und löste mich sofort von Taehyung, um auf meinen Vater zu zu gehen doch er schob mich nur sanft von sich weg und lief auf Taehyung zu, der meinem Vater zwar tief in die Augen sah und stark blieb, doch ich konnte erkennen, wie schwer er schluckte, als mein Vater dann auch vor ihm stand.

Das hier... Hatte ich niemals für ihn gewollt. Das ganze musste ihn so sehr daran erinnern, was seine Eltern damals gesagt hatten.

"Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht an meinem Sohn vergreifen. Hast du ihn manipuliert oder sogar dazu erpresst? Was, was hast du ihm angetan, Kim Taehyung?" rief er und wollte gerade nach Taes Shirt greifen und ihn wütend zu sich ziehen, doch ich stellte mich sofort, mit Tränen in den Augen zwischen die beiden und musterte meinen Vater fast hilflos, der seinen wütenden Blick aber kein einziges Mal von Taehyung nahm.

"Jungkook, hör auf-" "Nein, ich höre nicht auf. Dad, Taehyung hat nichts getan. Er war immer nett zu mir und er hat niemals etwas getan, was ich nicht wollte. Du hast keine Ahnung, wer er ist. Alles was du siehst ist jemand, den du verabscheust, bloß weil er Schwul ist. Aber das ist dumm, das ist einfach nur unfair, weil er das nicht verdient hat! Und ich, ich habe das auch nicht verdient!" meinte ich, mit Tränen in den Augen und ich spürte, wie Taehyung mich von ihm weg ziehen wollte, doch ich ließ ihn nicht.

Ich starrte nur weiterhin tief in die Augen meines Vaters, der kein einziges Mal seine Miene geändert hatte.

"Geh mir aus dem Weg Jungkook. Geh in dein Zimmer, wir reden morgen darüber, es ist schon spät. Und du, Taehyung, du wirst jetzt gehen." erklärte mein Dad doch ich ließ nur ein verzweifeltes Keuchen meiner Kehle entfliehen und sah ein letztes Mal zu Taehyung, der mich nur liebevoll musterte und versuchte, für mich stark zu sein während ich gerade vollkommen zerfiel.

Aber ich konnte selbst sehen, wie viel Schmerz hinter seinem Blick Steckte. Er konnte es nicht mehr vor mir verstecken. Und das tat mir noch viel mehr weh als der Fakt, dass mein Vater uns gerade voneinander trennen wollte. Mir tat es unglaublich weh, dass er Taehyung so weh tat.

"Taehyung... Es tut mir so leid..." wimmerte ich und wollte auf ihn zu gehen, doch mein Vater ließ mich nicht, sondern warf mich bloß über seine Schulter und trug mich, während ich immer lauter schrie und zurück zu Taehyung wollte, der aber wusste, dass er nichts gegen meinen Vater tun konnte.

"Hör auf zu schreien, Jungkook. Wir werden morgen darüber reden, du kannst keinen Mann lieben, Jungkook. Egal, was dir dieser Kerl eingeredet hat." brummte mein Vater und ließ mein heulendes ich dann auch wieder runter, als wir in meinem Zimmer angekommen waren. Doch ich ließ ihn nicht gehen, als er gehen wollte.

"Nein, dad. Du verstehst das nicht, wieso hörst du mir nicht zu? Taehyung hat nie etwas getan, was ich nicht wollte. Er hat immer auf mich aufgepasst und im Gegensatz zu euch, versteht er mich. Er versteht wer ich bin, er versteht was ich will und alles was ich will, ist er. Ich will niemand anderen, Dad. Ich liebe ihn, verdammt nochmal und ich weiß nicht, was dein Problem ist, wieso du es so abstoßend findest, dass ich glücklich bin! Weil ich endlich weiß, was ich will!" schrie ich und sofort drehte mein Vater sich zu mir um und spannte seinen Kiefer ein wenig an, jedoch wurde sein Gesichtsausdruck tatsächlich weicher, als er erkannte, wie beschissen ich mich gerade fühlte.

"Jungkook. Du hast noch nie jemanden geliebt, woher willst du wissen, dass du diesen Mann liebst." fragte mein Vater und klang um einiges leiser und beruhigter als zuvor, weshalb ich auch versuchte, mich selbst ein wenig zu beruhigen.

"Das ist ja das Problem, dad. Ich habe noch nie jemanden geliebt, weil ich Mädchen... Nicht anziehend finde. Und ich hatte Angst davor, mich in einen Kerl zu verlieben weil ich Angst davor hatte, was ihr dazu sagen würdet. Ihr hasst solche Menschen, aber so lange sie nicht in eurem Umfeld leben, ist es okay für euch. Aber... Ich bin so... Ich liebe ihn... Wirklich..." sagte ich sanft und holte danach erst einmal tief Luft, doch mein Vater schien immernoch mit sich selbst zu kämpfen und verlagerte sein Gewicht immer wieder vom einen Bein, aufs andere.

Was mir deutete, dass er unfokussiert war und sich anscheinend nicht entscheiden konnte, was er darüber denken sollte.

"Wir reden morgen darüber, Jungkook. Nicht heute. Ich will darüber nachdenken, genau so wie du darüber nachdenken wirst, wie es für dich weitergehen soll. Selbst wenn du sagst, dass du so fühlst, ist es nicht so einfach, wie du das Leben gerne hättest. Denn Taehyung lebt hier und du lebst am anderen Ende der Welt. Er wird nicht einfach hier weg ziehen und sein Leben aufgeben und du kannst das auch nicht. Du bist noch keine 18, weiterhin in der Schule und die wirst du auch zuende machen." erklärte er und klang dabei genau so streng, wie auch ein wenig liebevoll weshalb ich wieder normal atmen konnte und mir die Tränen aus den Augen wischte, weil ich mal wieder viel zu viel geheult hatte.

"Aber was du danach machst... Kannst du entscheiden." war das letzte was er sagte, ehe er sich umdrehte und aus meinen Zimmer ging, weshalb ich bloß leise seufzte und mich zurück in mein Bett fallen ließ. Ich wusste nicht genau, was mein Vater jetzt dazu gesagt hatte. Ob es ihm egal war oder nicht, oder ob er tatsächlich darüber nachdachte... Mich zu unterstützen. Was meine Mutter dann dazu sagen würde, wäre mir egal.

Aber ich musste mit Taehyung reden. Sobald seine Schicht zu Ende wäre, musste ich unbedingt mit ihm reden.

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Omgomgomgomgomg

Bad Boys // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now