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"Was war das?", fragte ich sofort. Jeglicher Schmerz war innerhalb von Sekunden verschwunden. "Was war das?", fragte ich wieder, da ich von keinem eine Antwort bekam. Ich sah meine Mutter an mir vorbeihuschen. Wieso hatte sie es so eilig? Irgendwas verheimlichen die doch vor mir!

"Woher kam dieses Babygeschrei?!", rief ich gereizt. Junghyun und ich sind ihre einzigen Kinder, also was hat das zu bedeuten? Wieder hörte man den Schrei und dann war es still. Ich begann zu zittern, da ich einen Verdacht hatte, wem das Baby gehörte.

"Ich will sofort zu diesem Baby!", knurrt ich.

"Hier ist kein Baby. Das war von den Nachbarn.", sagte mein Erzeuger. Seine Stimme und seine Körperhaltung sprachen etwas ganz anderes. "Lüg mich nicht an!" Ich versuchte mich an meinen Vater vorbeizudrücken, wurde aber gegen die Wand geschubst.

"Du gehst nirgendswo hin!"

Ich spürte nicht den Aufprall gegen die Wand. Ich spürte keinen einzigen Schmerz mehr.
In meinem Kopf schwirrte nur dieses eine Wort: Haru.

Ich kenne meinen Sohn und ich weiß wie es sich anhört, wenn mein Baby schreit. Ich drängte mich mit aller Kraft an meinen Vater vorbei und sprintete meiner Mutter hinterher. Vermutlich drehte hier gerade mein Mutterinstikt durch, aber das war auch gut so. Es war nur ein Zeichen für mich, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege.

Ich riss die Tür auf und stolperte in das Zimmer, was sich als mein ehemaliges Kinderzimmer rausstellte. Schwer atmend sah ich zu meiner Mutter, die mit dem Rücken zu mir stand.

"Geh sofort weg von meinem Sohn!", knurrte ich. Mein Vater tauchte auch mit kurzer Verzögerung auf. Sie fing an zu lachen, genau wie Vater. Was hab ich für kranke Eltern?

"Wieso nimmt ihr mir meinen Sohn?! Ihr seit grauenvolle Eltern!", schrie ich. Sie hörten nicht auf zu lachen. Es war krank. Die komplette Situation war einfach krank. Es wirkte alles wie in einem schlechten Liebesfilm, aber leider ist das die pure Realität.

"Bist du dir sicher, dass du den Jungen sehen willst?" Die Stimme meiner Mutter war kalt, eiskalt. Ich bekam Gänsehaut. Sie drehte sich zu mir, erst jetzt erkannte ich ihr Grinsen. Meine Augen wanderten zu ihrem Armen und dort lag er. Mein Sohn.. Ich schluckte.

"Was habt ihr mit ihm gemacht?!", schrie ich und begann augenblicklich bitterlich zu weinen. Wieder ertönte ihr Lachen. "Ihr seid krank!" , schluchzte ich.

"Nein. Einzig und allein Kim Taehyung ist krank. Dieses Kind muss sterben. Es hat es nicht verdient zu leben.", sagte mein Vater kalt.

"Wie kannst du sowas grausames sagen? Was hat Tae damit zu tun?", schluchzte ich und sah auf meinen Sohn. Er hatte die Augen geschlossen, hatte blaue Flecken an seinem zierlichen Körper. Ich konnte sogar Wunden mit angetrockneten Blut erkennen. Er hatte immer noch die Klamotten an, die ich ihm vor wenigen Tagen angezogen hatte. Es beunruhigte mich, dass Haru so ruhig war. Aber ich erkannte, wie sich seine Brust leicht hob und wieder sank.

"Ich habe ihm etwas gespritzt, damit sollte bald sein Herz stehen bleiben."

𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓  • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum