Jason Todd

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Alles war dunkel. Dunkler als die Nacht, als hätte jemand sämtliches Licht verschluckt. Da waren keine Sterne, keine flackernde Laterne, nichtmal ein Mond, der sich hinter dunklen Wolken versteckte.
Pure Schwärze umfing ihn. Hüllte ihn ein. Begrub ihn. Legte sich über ihn, wie ein Leichentuch.

Sein Atem ging unregelmäßig und flach.
Vielleicht weil er auf dem Bauch lag, Vielleicht weil seine gebrochenen Rippen die Lunge durchbohrten oder einfach nur weil die Luft erfüllt war von dem Geruch seines eigenen Blutes. Kupfern und süßlich, wie in einem Schlachthaus. mit einer leichten Note von Rauch und Benzin.

Doch er roch sein Blut nicht nur, er schmeckte die rote Flüßigkeit auch.
Mit der Zunge tastete er den Innenraum seines Mundes ab, wie viele Zähne er wohl verloren hatte? Waren es zwei, drei oder doch die ganze Vordere Reihe. Wahrscheinlich letzteres.
kein Wunder , dass das Blut aus dem Mund Floß, als er diesen öffnete, um besser Luft zu bekommen.

Sein Husten klang erstickt und noch mehr Blut fand dabei den Weg nach draußen. Er konnte spüren, wie es langsam an seiner Wange hinunter Floß, um anschließend auf dem Boden zu tropfen.
Und doch blieb noch so viel in seinem Mund, dass er sich daran verschluckte.
Ein weiteres Husten.

Seine Lunge protestierte, brannte wie Feuer. Doch das tat sie schon die ganze Zeit.
Sie wollte nicht mehr. Genauso wenig wie seine Augen sich öffnen wollten. Schwer lagen seine Lider.

Sie wollten und konnten nicht mehr.
Auch er wollte nicht mehr.
Doch noch konnte er nicht gehen.
Noch nicht.
Nicht jetzt, nicht hier, nicht so.
Nicht allein. Um Gottes Willen bitte nicht allein. Bitte...Bitte nicht....

Kurz atmete er tief durch, wobei er den Schmerz in seiner Brust so gut es ging ignorierte, das husten unterdrückte, genauso wie das schmerzhafte Stöhnen, dass sich eine. weg aus seiner Kehle bahnen wollte. Nur ein von Schmerzen verzerrtes Gesicht erlaubte er seinem Körper.

Verklebt durch das Blut in seinem Gesicht und angeschwollen durch die Hiebe auf sie, wunderte es ihn, als er seine Augen doch einen Spalt breit öffnen konnte. Nicht weit, aber durch aus weit genug um etwas zu sehen.

Früher einmal hatten diese Grünen Augen vor Freude und Stolz geglitzert. Regelrecht gelacht hatten sie und das hatte sie wie Smaragte Funkeln lassen. Doch nun gab es keinen Hauch mehr von dem ehemaligen Glanz, sie wirkten ausgestorben und hohl, wie die eines alten Mannes auf dem Sterbebett.

Als hätte dieser Verrückte all die Freude aus ihm heraus geprügelt. Gewundert hätte ihn es nicht, so oft wie der Scheißkerl auf ihn eingeschlagen hatte.

Fast spürte er noch die Anwesenheit des Jokers  im Raum, hörte das irre Lachen, sah das verzerrte Grinsen und schmeckte die Brechstange in seinem Gesicht.

Die Brechstange sauste wieder und wieder auf ihn, hinterließ gebrochene Knochen, ausgeschlagene Zähne und, was das schlimmste war, Angst.
Angst die in jede Pore kroch, ihn erfüllte und regelrecht schmerzte. Sie beschwerte seine Brust und lies ihn auf eine ganz andere Weise schwer atmen.

Sie war noch immer da. Das grünhaarige Monster hatte sie nicht mitgenommen, als er das Schiff wie eine Ratte verließ.

In der Lagerhalle befand sich keiner. Nur er, zerschunden und gebrochen auf dem Boden liegend.
Doch irgendetwas sagte ihm, dass er nicht hier bleiben durfte. Sein Puls beschleunigte sich und erneut durchzuckte ihn ein Schauer der Angst. Gänsehaut rann ihm, zusammen mit kaltem Schweiz über den Rücken.
Doch weiterhin lag er zitternd am ganzen Körper da, starr vor Angst und Schmerzen.

Random OneshotsWhere stories live. Discover now