𝟷ᵖʳᵒˡᵒᵍ

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1912, das Jahr der Titanic. Eine Yoonmin Geschichte.


𝑱𝒊𝒎𝒊𝒏

Nervös stand ich hinter der Frau an der Kasse und sah auf ihre Manteltasche, aus der ihre Geldbörse rausschaute.

Ich ging einen Schritt näher auf sie zu und tat so, als ob ich stolperte. So viel ich gegen sie und schnappte mir dabei ihre Geldbörse aus ihrer Tasche. Eigentlich war das gut dafür, dass ich es das erste Mal mache, oder?

"Oh, alles gut kleiner?" Fragte sie. Ich nickte schnell und trat dann aus der Schlange, die zur Kasse des kleinen Ladens führte, raus.

Als ich aus der Tür des Ladens war, wollte ich anfangen zu rennen, doch ich wurde an der Schulter festgehalten.

Aus Schock bewegte ich mich nicht.

"Du dreckiger Dieb!" Sagte die Person und drehte mich um. Ich sah die Frau, die ich bestohlen hatte und einen brutal aussehenden Mann.

"Was denkst du, dass du hier einfach zu eine Dame bestehlen darfst?!" Er spuckte mir während seiner Rede ins Gesicht.

"N-nein.. so ist das d-doch ni-nicht.." Stammelte ich.

Der Mann sah das aber nicht so wie ich und schlug mir mit seiner Faust in mein Gesicht, so dass ich auf den Boden flog.

"Hey, ihr beiden!" Er rief zwei stark aussehende Männer zu sich. "Hebt ihn hoch, sodass der Kopf unten bleibt!"

Verängstigt drückte ich die fremde Geldbörse an mich und wollte einfach weg, doch das wurde natürlich nichts.

Die zwei Männer nahmen meine Fußgelenke in ihre Hände und hoben mich hoch, sodass mein Kopf unten baumelte und das Blut in diesen floss.

Gerade wollte der Mann wieder auf mich einschlagen, da hielt ihn die Frau, die ich bestohlen hatte, auf.

"Hören sie schon auf! Sie sehen doch wie abgemagert dieser Bursche ist! Er kann ja auch nichts dafür, wenn er soviel Hunger hat." Sie sah mich mitleidig an.

Oh, stimmt. Jetzt, wo ich kopfüber über dem Boden hing, ist mir mein loses Shirt natürlich heruntergerutscht und entblößte meinen abgemagerten Körper.

"Und sie zwei, lassen sie ihn runter." Ich wurde nicht gerade sanft auf den Boden gelassen.

Ich hielt mir meinen schmerzenden Kopf und sah zu der netten Frau hoch. Ich seufzte und beschämt hielt ich ihr ihre Geldbörse hin.

Sie nahm sie lächelnd an und ich wollte gerade gehen, da hielt sie mich auf.

"Kleiner, das hier ist für sie. Sie müssen vor Hunger fasst sterben." Mitleidig sah sie mich an.

Ich sah in ihre Hände, wo ein fünfzig Pfund Schein und ein kleines Brötchen war.

"F-für mich?" Sie nickte. Schnell nahm ich die Sachen an und drückte sie an mich, da es die kostbarsten Sachen sind, die ich besitze.

"Danke." Sagte ich und verbeugte mich leicht.

"Nichts zu danken, kaufen sie sich ein Ticket für die Titanic oder so. Wie heißt es in Amerika so schön? Vom Tellerwäscher zu. Milliardär."

Ich nickte. Dann werde ich das machen, wenn die nette Frau mir das gesagt hat.

"Okay, dann gehen sie jetzt aber und essen sie ihr Brötchen auf." Ich nickte und drehte mich um, ehe ich schnell von dem Laden wegrannte.

Dann brauch ich jetzt ein Ticket.

Ich ging zum Hafen, während ich natürlich mein Brötchen am essen war. Schnell fand ich einen überfüllten Ticketstand.

Nach ein paar Minuten des warten war ich an der reihe.

"Ein Ticket bitte." Sagte ich und gab der Verkäuferin mein fünfzig Pfund Schein.

"Dritte Klasse dann. Möchten sie alles inklusive für fünfundvierzig Pfund haben?" Ich nickte.

Kurz war es leise, sie machte ein paar Sachen.

"Hier ist ihre Karte und ihr Restgeld. Gute Fahrt." Ich bedankte mich und ging dann zu dem Schiff.

Das wird eine tolle Fahrt, ich spüre es schon in meinen Knochen.

𝗧𝗶𝘁𝗮𝗻𝗶𝗰 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿOù les histoires vivent. Découvrez maintenant