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 Kapitel 7

Paige springt mir um den Hals und wir beide drohen gleich wieder auf dem Boden zu landen, aber Ethan stützt mich von hinten. »Sky, ich dachte, dieser Bastard bring dich um«, tränen, kullern ihr die Wange hinunter. »Matthew wollte mich nicht loslassen, damit ich dir helfen kann«, sie küsst mich überall im Gesicht, was mich leicht zum Schmunzeln bring. Als sie mich loslässt, streichel ich ihr über die Wange, wische ihr die Tränen weg. »Zum Glück ist ja doch noch alles gut gegangen«, sage ich ihr, damit auch sie sich ein wenig beruhigt. »Ethan.« Es ist das erste Mal, das ich ihn beim Namen nenne, aber nach dieser ganzen Sache ist das mein gutes Recht. Ein leises Knurren dringt von ihm an mein Ohr. »Wir möchten jetzt beide wirklich nach Hause, das war echt genug Aktion für ein ganzes Leben. Kannst du uns bitte ein Taxi rufen?« Ich merke wie er sich hinter mir versteift, so das ich mich doch noch zu ihm umdrehe. Eine Falte hat sich auf seiner Stirn gebildet, weil er die braun in die Höhe zieht. »Sky das geht nicht. Wir können euch jetzt nicht einfach nach Hause lassen, ihr kommt mit zu mir. Duscht, esst etwas und schläft euch erst mal aus.

Morgen sprechen wir, dann über das Ganze hier.« Jetzt bin ich es die knurrt. Der verarscht mich doch. »Das ist nicht grade dein Ernst, oder? Ich will nicht zu dir! Ich will nach Hause, verstehst du. Wir sagen nichts der Polizei, du brauchst dir deswegen keine Sorgen machen. Ich will den Wahnsinn nur hinter mir lassen.« Er fängt an zu lächeln und mir fällt ein Stein vom Herzen, dass er es geschnallt hat. »Ich habe keine Angst vor den Bullen oder das ihr mich verpetzt, die können mir nichts. Ihr kommt mit und ich will jetzt auch nicht weiter diskutieren. Du musst ins Warme, sonst erkältest du dich noch.« Hat der Typ einen Knall? Was denkt er, wer er ist? Ja ich weiß ein verdammter Mafiosi. Ich drehe mich wieder zu Paige, sie bekommt auch grade Enricos Jacke umgelegt. »Boss David ist startklar, Matthew hat Dr. Smith angerufen, dass er zur Villa kommt, wir können also los.« Ethan nick nur. Als er mich an die Hand nimmt und losgehen will, ziehe ich meine Hand zurück. »Wir gehen nirgendwo hin, dann laufen wir eben nach Hause.« Ich schnappe mir Paige und will auf dem Absatz kehrtmachen. Die Rechnung habe ich aber ohne die beiden Männer gemacht, Paige quiekt auf, als Enrico sie schnappt und über die Schulter wirft und los stampft. Sie schlägt ihn immer wieder auf dem Rücken. »Lass mich runter. Du anabolischer Teddybär mit zu kleinem Penis.«

Ethan will auch mich an der Hand packen, aber ich weiche ihm aus. »Vergiss es, du fasst mich nicht an.« Er lächelt und entblößt seine schönen weißen Zähne. Mit einem Satz ist er bei mir und bevor ich reagieren kann, hänge ich wie ein Sack über ihm. »Lass mich herunter, das ist Entführung. Du kannst mich nicht gegen mein willen mitnehmen.« Seine Hand landet mit einem Klaps auf meinem Hintern und ich bin schockiert darüber. Es tut nicht weh, kribbeln nur ein wenig. »Ruhe, ich entführe dich nicht, ich beschütze dich, aber darüber reden wir morgen.«

Wir sitzen in einem anderen Wagen, was aber nicht weniger nach Luxus schreit. Ich schaue immer wieder aus dem Fenster, aber in der Dunkelheit kann man kaum etwas erkennen. Sie haben mir eine Flasche mit Wasser gegeben, das ich diesen ekligen Geschmack aus meinem Mund bekomme. Die Fahrt dauert lang und immer wieder nicke ich ein. Ich darf aber nicht schlafen, das kann ich mir in dieser Situation nicht erlauben. Als wir an einer Villa ankommen, klappt Paige und mir der Mund auf. Ich meine okay, als Mafiosi hat man bestimmt eine menge Kohle aber Hallo, wir stehen hier vor einem verdammten Schloss. Eine Riesen Rasenfläche erstreckt sich vor dem Haus. Es gibt nur ein schmalen Steinigen weg, der vom Tor zum Eingang führt, der Rest ist von Grün umgeben. Bäume und Pflanzen zieren das alles zu etwas Schönem. Kleine lichter leuchten an den richtigen Stellen, um alles noch besser in Szene zu setzten. Am Tage sieht das alles bestimmt noch schöner aus. Wir bleiben vor einer Treppe stehen, es sind nur ein paar Stufen aber Ethan muss mich natürlich die fünf Stufen Hochtragen, wie soll es den anders sein.

Als er mich oben absetzt, öffnet sich die Tür. Ein älter Herr im Anzug erscheint vor uns. »Guten Abend Mr. White, Mr. Sanches, die Damen!«, der ältere Herr verbeugt sich vor uns. Sieht aus wie ein Butler. Hat man so etwas heutzutage noch. »Abend Oliver, können Sie bitte Elisabeth Bescheid geben, dass wir gerne etwas Essen würden und zwei Gästezimmer vorbereiten!« Der Herr nickt und verschwindet. Als wir eintreten, bleibt mir die Luft weg. Es sieht hier aus wie in einem beschissenen Palast. Unter unseren Füßen erstickt sich ein Grau, weißer Marmorboden. Ich habe wirklich angst mit meinen dreckigen nackten Füßen hier ein Schritt weiter zu treten und überall Fußabdrücke zu hinterlassen. Über uns hängt ein Riesenkronleuchter, die Wände sind weiß gehalten aber viele Bilder lassen diesen Flur warm und wohnlich wirken. Um die obere Etage zu erreichen, muss man über eine Glastreppe hochlaufen. Ich komme mir vor wie in einem Prinzessinnen-Film und Paige scheint es nicht anders zu gehen, denn sie steht, immer noch mit offenem Mund da und kommt genauso nicht aus dem Staunen raus. Ethans Hand legt sich auf meinen unteren Rücken, drückt mich leicht nach vorne, aber ich schüttle nur den Kopf. Ich meine es ist ja schon leicht gestört, dass wir überhaupt mitgegangen sind. Aber jetzt weiterzugehen, macht das alles noch realer. Ich wollte doch nur, mit meinen Mädels einen schönen Abend verbringen. Er bückt sich zu mir herunter, als sein Atem meine Haut streift, läuft mir ein Schauer den Rücken hinab. »Du brauchst keine Angst haben, ich tue euch nichts. Habe ich dir das heute nicht schon ein paarmal bewiesen?« Ich nicke. Er hat ja recht aber auf ihn wurde nicht mit einer Waffe auf den Kopf gezielt, wenn er mich gleich nach der Notaufnahme mit einem Taxi fahren lassen hätte, wäre dass alles nicht passiert. Aber was denke ich da. Er ist ein Mafiosi, er hat sicher schon schlimmere Sachen erlebt oder sie sogar getan.

»Ja, schon aber zu 50 % war das auch alles deine Schuld«, sage ich zu ihm und verschränke die Arme vor meiner Brust. Paige nickt. »Wo sie recht hat, hat sie recht. Würdet ihr nicht mit uns The fast and the Furious spielen, wären wir nicht in dieser Situation«, sie zwinkert mir zu. Ich glaube, sie hat genauso wie ich den größten Schock überwunden und hat jetzt ihre Maske wieder aufgesetzt, spielt wieder die toughe Frau. Ethan schüttelt den Kopf, ein Leichtes schmunzeln umspielt seine Lippen. »Komm, wir zeigen euch eure Zimmer, dann könnt ihr Duschen und etwas Essen.« Enrico schnappt sich Paige und zieht sie, die halbrunde Treppe hoch. Sie beschimpft ihn wieder mit den verschiedensten Ausdrucksweisen. Er wirft nur den Kopf in den Nacken und lacht laut auf.

Auch ich werde wieder von hinten gedrückt und schaue zu ihm hoch. Seine blaugrünen Augen funkeln in dem Licht hier »Vertrau mir«, spricht er mir leise zu. »Ethan, ich kann hier nicht mit meinen dreckigen Füßen durch laufen.« Wieder knurrt er, als ich seinen Namen ausspreche. »Das ist nur Dreck, das kann man sauber machen. Komm, ich trage dich hoch. Ich möchte auch Duschen und aus diesen Klamotten heraus.« Erst jetzt schaue ich an ihm herunter. Sein Hemd ist, an machen stellen gerissen und Blutsprinkler sind zu sehen, mir wird wieder flau im Magen. Aber bevor ich mich da weiter reinsteigern kann, hebt er mich auf seine Arme und geht zu Treppe. Moment mal hat er auch Duschen gesagt? Ich hoffe nicht, dass er mit mir unter die Dusche möchte. Nein, auf kein Fall, dann bin hier schneller weg, als er gucken kann. Er stößt die Tür mit dem Fuß auf und stellt mich im Raum ab.

VerspieltWhere stories live. Discover now