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Kapitel 14

Ich werde durch das Fluchen einer wütenden Paige wach. »Mir ist Scheiß egal, wer er ist Enrico. Meinetwegen kann er der Mann vom Mond sein. Ich möchte jetzt zu Sky. Ich schwöre dir Ethan, wenn du mich jetzt nicht durch diese Tür lässt, dann gebe ich dir gleich ein Problem, das du mit deinem Penis haben kannst.« Ich springe vom Sofa auf. Moment mal bin ich nicht auf dem Sessel eingeschlafen? Egal, ich muss zu Paige.

Mit einem Schwung öffne ich die Tür, ziehe sie an Ethan vorbei und schließe sie wieder. »Sky ist alles in Ordnung?«, fragt sie mich besorgt. Ich verdrehe die Augen, wieder diese frage, ob alles in Ordnung ist. »Nein Paige, nein, nichts ist in Ordnung. Mein verdammter Vater hat mich beim Pokern an Ethan verscherbelt. Wenn ich da nicht mit mache, wird er meinen Vater töten. Also wie du siehst, nein es ist wirklich nichts in Ordnung.« Fauche ich sie an.

Paige steht mit offenen Mund da und starrt mich an. Ich lasse meine Schultern hängen, nehme sie an der Hand und führe sie zum Sofa. Dann erzähle ich ihr all das, was ich weiß Ethans und meines Vaters Version. »Also heißt, dass du bist seine?«, sie überlegt. »Seine, was sollst du sein? Putze, Betthäschen, Geliebte, Kumpel. Hat er dir das nicht gesagt?« Ich zucke mit den Schultern. »Nein, er sagt jedes Mal nur, du bist mein. Aber was ich hier soll, das weiß ich nicht. Das Betthäschen kann er sich abschminken, das werde ich mit sicher nicht und die Geliebte auch nicht. Ich möchte so wenig, es geht mit ihm zu tun haben. Weder er noch mein Vater sind die guten in der Sache. Aber mein Vater, ist mein Vater, ihn liebe ich und werde ihm das irgendwann mal verzeihen.« Ein trauriger Blick von ihr und dann ein schelmisches lächeln. Sie springt vom Sofa auf, zieht mich mit sich hoch. »Komm wir müssen mal aus diesem Haus raus. Ich weiß, das ist alles eine große Scheiße aber! Rico hat mir den Garten gezeigt. Ich sag dir Sky, er ist einfach nur ein Traum. Der wird dich auf andere Gedanken bringen.« Sie lächelt mir zu. »Wer ist ein Traum? Der Garten oder Enrico«, frage ich sie neugierig. Denn jedes Mal wenn sie seinen Namen erwähnt, hat sie dieses Funkeln in den Augen und dieses bestimmte Lächeln auf den Lippen. »Den Garten natürlich, was denkst du denn du hohle Nuss.« Ich lache laut auf. Paige öffnet die Tür aber von den beiden keine Spur, ist auch besser so. Paige führt mich durch das große Wohnzimmer, hier steht eine schöne riesen graue Couch, die Wohnwand ist in einem schwarz-weiß gehalten. Was aber der totale Augenmagnet ist, ist der Riesen große Fernseher. Diverse Spiele Konsolen tummeln sich davor. Eine Glasvitrine ist von oben bis unten mit Spielen für die Konsolen vollgestopft. Ob die Männer ihre Abende hier vor dem TV mit zocken verbringen? »Sag mal Paige, sind dir hier schon andere Leute begegnet?« Sie dreht sich abrupt zu mir um, so das ich in sie rein Laufe. »Ja ein Paar von ihnen habe ich schon kennengelernt. Einer Hübscher als der andere. Also ich kann nicht einschätzen, ob die das Mafiadings drauf haben aber eins muss man Ethan lassen, Geschmack hat der Goldgräber.« Sie zwinkert mir zu. Worauf ich nur die Augen verdrehe. »Geh weiter und zeig mir den schönen Garten Spinnerin.«

Sie öffnet eine Schiebetür, die in den Garten hinausführt. Vor mir erstreckt sich eine große Trasse mit Gartenmöbeln. Das muss man Ethan lassen, Geschmack hat er wirklich. Auch hier steht ein großer Tisch, damit wohl alle daran Platz haben. In einer Ecke entdecke ich eine Sitzecke, also ich vermute, hier muss keiner stehen bleiben, wenn sie sich zum Grillen versammeln. Aber was mir dann ins Auge fällt, ist die Hollywood-Schaukel. Ich gehe zu dem guten Stück hin und setze mich darauf. Es fühlt sich an wie ein kleines Stück von zu Hause. Sofort muss ich an Mason denken. Als kleine Kinder konnten wir uns Stunden auf der Schaukel beschäftigen und noch heute, wenn wir unsere Eltern Besuchen setzten wir uns immer für ein kurzen Moment gemeinsam drauf. »Sky kommst du?«, reißt Paige mich aus meinen Gedanken.

Ich stehe auf und folge ihr durch den Garten, überall wo man hinschaut, sind Palmen und die schönsten Blumen. Hier draußen könnte ich mich wohlfühlen, eine Decke, Sonne und ein gutes Buch es wäre Perfekt. Paige steuert auf den Pavillon zu, den ich aus dem Fenster in meinem Zimmer entdeckt habe. Sie setzt sich, auch ich setze mich ihr gegenüber auf die gepolsterte Bank. Hier im Inneren ist es gemütlich. Ein paar Kissen und decken liegen auf den Bänken verteilt und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Sonne geht unter und um uns fängt es an zu Dämmern. Über unseren Köpfen springt eine Lichterkette an, was das alles noch um einiges gemütlicher wirken lässt. »Es ist wunderschön hier, hier könnte man den ganzen Stress für eine kurze Zeit vergessen«, sage ich zu Paige. Sie verschränkt die Arme über dem Kopf. »Oh ja, obwohl das Haus auch seinen Reiz hat.« Ich verziehe das Gesicht. Nein, ich kann mit dem Haus nichts Tolles verbinden, es ist die Fahrt in die Hölle für mich, aber ich will nicht wieder darüber nachdenken. Für ein Moment möchte ich einfach nur vergessen, in welcher Situation ich bin. »Paige, was läuft da zwischen dir und Enrico?« Sofort funkeln ihre Augen auf und dieses eine Lächeln legt sich um ihre Lippen. »Ich weiß es nicht Sky. Er ist interessant und es ist was ganz Neues, Interesse an jemand älterem zu haben. Er ist irgendwie nicht wie die ganzen Jungs an der Uni, ich meine ich kenne ihn ja noch nicht wirklich, aber trotzdem scheint er anders zu sein. Und mein Gott er ist eine Rakete im Bett. Ich hatte bis jetzt keinen Mann, der so ein Stehvermögen hat. Es wundert mich, dass ich heute nicht breitbeinig laufe. Sein Würstchen, nein Streich das sein Schwanz das passt wirklich dazu, ist der Hammer. So einen hatte ich noch nie.« Ich pruste los und auch Paige muss mit lachen. Mit ihr Zeit zu verbringen ist Balsam für die Seele. Wir Unterhalten uns bestimmt noch Stunden, mittlerweile ist es um uns herum stockdunkel, nur die Lichterkette spendet uns etwas Licht. Wir beide haben uns in Decken gewickelt und Paige erzählt mir von einem ONS der ein totaler Reinfall war. »Boss ich habe sie gefunden, sie sitzen im Pavillon«, ertönt eine Männerstimme.

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