69 - Happy Ever After 💜

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Hyunjin POV

Nur war endlich der Tag der Party gekommen. Ich hatte mich schon so darauf gefreut und auch Felix hielt vor Aufregung kaum still. Er saß auf meinem Bett und schaukelte nervös hin und her.
"Entspann dich, Babe. Wir können gleich los. Gib mir noch ein paar Minuten." Ich trug meinen Eyeliner auf und räumte daraufhin Felix' Makeup wieder weg. Dann gingen wir nach unten. Dort warteten schon Jackson und Jennie auf uns.
"Hey. Wo sind denn eure Partner hin?", fragte ich und lachte. Jennie umarmte mich. "Die beiden sind schon vorgegangen. Wir haben uns entschieden euch abzuholen. Siehst gut aus." Ich lächelte. "Danke. Kann ich nur zurückgeben." Jennie trug ein rotes weites Kleid, welches ihr bis zu den Knien reichte. Jackson's Anzug war hellblau mit rosafarbenden Blumen am Kragen und einer hellrosanen Krawatte. Beide erinnerten mich an eine Kombination aus Eis und Feuer. Gefiel mir.
Wir setzten uns in den Wagen fuhren los zur Party. Jackson's Vater war so nett und fuhr uns dort hin. "Vielen Dank, dass Sie uns mitnehmen, Mr Wang.", sagte ich. Der Mann sah in den Rückspiegel seines Springers und antwortete: "Kein Problem, Hyunjin."
Felix öffnete das Fenster und streckte seinen Kopf heraus. "Pass auf, dass du nicht aus dem Wagen fällst, Schatz.", lachte ich und hielt ihn am Handgelenk fest. Er drehte sich um. "Mir wird schon nichts passieren. Keine Sorge." Doch ich machte mir Sorgen. Klar war Felix jetzt wieder gesund, doch ich wollte nicht, dass ihm noch einmal etwas schlimmes passierte. Also werde ich auf der Party sehr gut auf ihn aufpassen. Selbst, wenn er es nicht wollte.
Während der ganzen Fahrt verbreitete Jennie jede Menge gute Laune. Sie war so aufgeregt wegen der Party, dass ihr Mund sich nicht mal für eine Sekunde schloss. Es nervte einen schon fast, doch ich war recht amüsiert darüber.
"Werden Jisung und Changbin auch auf dieser Party sein?", fragte Felix dann, mit dem Blick zu Jackson und Mark. Das Paar sah erst sich und dann die Mädchen an. Also gut. Die Frage hatte sich dann erledigt. Jennie warf genervt den Kopf nach hinten seufzte. "Ich habe mal so gar keine Lust, den Zweien über den Weg zu laufen. Hoffentlich beenden wir die Schule schnell, damit ich die beiden nie wieder sehen muss." Felix lachte. Immer, wenn ich ihn so glücklich sah, machte mein Herz einen Sprung nach oben. Und ich konnte jetzt aufhören, mir Sorgen um ihn zu machen, da ich jetzt mit Sicherheit wusste, dass es ihm besser ging. Auch Mr Egmont sagte, dass Felix auf einem guten Weg ist.
"Ich hoffe, es gibt Früchtepunsch.", schwärmte Jisoo laut vor sich hin. Ich sah sie verwirrt an. "Früchtepunsch?" "Ja. Hast du jemals guten Punsch probiert? Die sind mega lecker, wenn nicht zu viel Grapefruitsaft drin ist." Es war sehr amüsant, dass Jisoo sich über einfachen Früchtepunsch vor Freude beinahe ins Höschen machte. Doch ich wollte einfach nur die Party mit Felix und meinen Freunden genießen.

Wenig später setzte uns Mr Wang an der Schule ab. Der Parkplatz unter dem Direktorat war brechend voll und wir hatten Mühe eine Stelle zum Parken zu finden. "Danke, dass Sie uns gefahren haben, Mr Wang.", sagte ich und öffnete die Autotür. Jackson's Vater drehte sich zu uns um und sagte: "Kein Problem. Ich hole euch auch wieder ab, wenn die Party vorbei ist. Jackson, du rufst an, klar?" "Klar, Dad. Wir sehen uns und gib Mom einen Kuss von mir." Jackson's Dad fuhr davon. Schließlich fanden wir ein Fleckchen unter einem Baum. Die Sonne glitzerte zwischen den Ästen hindurch, die einen kühlen Schatten auf die Wiese warf. Aber wo waren die anderen?
Ich lehnte mich gegen Felix' Schulter und seufzte tief. "Was ist, Schatz? Bist du müde?", fragte er. "Nein. Einfach nur froh. Aber ich frage mich, was mit Jisung und Changbin ist. Klar, sie haben Sozialstunden bekommen, aber werden sie uns wirklich entgültig in Ruhe lassen und sind sie auch auf diese Party eingeladen?" Jennie blickte mir in die Augen und antwortete: "Ja. Ich habe sie auch eingeladen, aber nicht, um euch beiden zu schaden. Ich will nur ihr Verhalten im Auge behalten und sehen, wie sie jetzt auf unsere Anwesenheiten reagieren." Ein guter Plan. Aber was wird Felix dazu sagen? Ich bezweifelte, dass er davon begeistert sein wird.
Wir setzten einen Fuß in die Schule und eine Welle von Musik kam uns entgegen. Schüler waren entweder am Tanzen oder saßen an der Getränkebar und tranken. Es herrschte eine solch schöne Harmonie, dass ich für einen Augenblick vergaß, wie hart unsere Schulzeit eigentlich war.
"Kommt schon. Was wollt ihr trinken? Ich hab schon den Stand für den Früchtepunsch gefunden. Und ich liebe Punsch.", schwärmte Jisoo und in der nächsten Sekunde war sie auch schon auf und davon. Ich schüttelte amüsiert den Kopf. Felix und ich liefen zur Getränkebar und nahmen uns was zu trinken.
Als wir uns wieder auf den Weg zu unseren Freunden machten, stießen wir mit jemandem zusammen. Ich sah hoch und war mehr oder weniger erstaunt. Es waren Changbin und Jisung. Sie grinsten so selbstsicher, dass ich ihnen am liebsten mein Frühstück auf ihr Gucci-Hemd gekotzt hätte.
"Was wollt ihr? Wenn ihr nicht vor habt, unsere kostbare Zeit zu stehlen, dann geht uns doch bitte aus dem Weg. Danke.", gab ich als Antwort zurück.
"Wie wir sehen, genießt ihr euren Sieg.", erwiderte Jisung entschlossen und sah mir dabei fest in die Augen. Konnte ich da etwa einen Anflug von Drohung erkennen? Der Kerl lernt einfach nicht dazu. Idiot!
Da kam er mir ganz nah, legte seine Lippen an mein Ohr und sagte leise: "Ab jetzt werden wir euch allen das Leben zur Hölle machen. Du wirst alle deine Freunde verlieren und endest vollkommen allein. Chan wird seinen Schulverweis bekommen und Felix kann dir schön beim Leiden zusehen." Er entfernte sich wieder von mir. Seine Augen funkelten rachsüchtig. Doch mir konnte er keine Angst mehr machen.
"Weißt du was? Es ist mir egal, ob du mir drohst oder nicht. Diese Runde haben wir gewonnen und wenn du Spaß daran hast, andere zu mobben, dann wechsel doch bitte die Schule. Uns macht ihr keine Angst mehr. Versuch es doch noch einmal, wenn du unbedingt deine Zeit verschwenden willst.", erwiderte ich, grinste selbstsicher und verengte die Augen. Changbin wurde stinkwütend und ballte die Fäuste. "Du wirst das noch bereuen, Hwang." "Oh nein. Werde ich nicht. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich habe wichtigeres zu tun, als mich mit euch beiden rumzuschlagen." Ich drängte mich zwischen die beiden durch und gesellte mich zu Jennie und Jisoo. Beide blickten erst zu mir und dann zu den beiden verwirrten Jungs. "Was wollten die denn von dir?", fragte Jennie verwundert. Ich drehte mich ein letztes Mal um und sah Jisung und Changbin wütend davon stampfen. "Sie tun das, was sie am besten können. Leute mobben und ihnen drohen. Doch ich will dem Ganzen ein Ende setzen. Und das habe ich ihnen auch klar zu verstehen gegeben." Ich genoss meinen kleinen Triumph in vollen Zügen.
"Jetzt habe ich mal eine Frage, wo Changbin und Jisung gerade hier waren.", meldete sich Minho zu Wort. Wir hörten ihm alle gebannt zu. "Wer hat eigentlich dieses Foto von Hyunjin und Joy online gestellt?" Das hatte ich vollkommen verdrängt. Da rührte sich auf einmal Chan. "Es war Jisung. Ich hatte ihn dabei beobachtet, wie er das Foto an seinem Laptop bearbeitete. Zu der Zeit war er in seiner Freistunde in der Bibliothek. Ich bat ihn darum, dies zu unterlassen, doch er hörte nicht auf mich. Changbin hat den Text verfasst." Jetzt war ich vollkommen baff. "Du hattest mit dem Bild nichts zu tun?", fragte ich verblüfft. Chan antwortete: "Nein. Ich war derjenige, der sie davon abhalten wollte. Aber das hat nicht funktioniert, wie wir gesehen haben. Die beiden hatten auch tatsächlich fest damit gerechnet, dass Felix an den Folgen sterben wird. Sie wollten alles mögliche in Kauf nehmen, um euch zu trennen. Es war ihnen sogar egal, ob einer von euch sterben würde. Am liebsten würde ich sie dafür büßen lassen." Ich konnte sehen, wie sich sein Unterkiefer hin- und herbewegte. "Aber was willst du gegen sie machen?", fragte ich. "Weiß ich noch nicht. Ich will erst einmal meinen Schulabschluss schaffen und dann Musik studieren. Ich denke, wenn ich erfolgreicher werde als sie, wird das Rache genug sein." Ein selbstsicheres Lächeln breitete sich auf Chan's Gesicht aus. Zum allerersten Mal habe ich ihn aufrichtig lächeln sehen. Er schien wirklich glücklich zu sein.
Felix und ich drehten uns um und beobachteten Jisung und Changbin. Sie saßen auf einer Bank und starrten uns an wie hungrige Wölfe. "Sie werden niemals aufhören. Das ist dir doch wohl klar, Hyunjin?", murmelte Felix und trank einen Schluck von seiner Fanta. Ich seuftze. "Ja. Ich weiß. Ich lass mich aber nicht von den runter machen. Das habe ich lang genug mitgemacht."
Nach all dieser Zeit lernt man einfach, stärker zu sein als vorher. Und das bin ich definitiv geworden.

Chan, Felix und ich holten uns was zu essen an der Snackbar und gesellten uns wieder zu unseren Freunden. Die Sonne ging so langsam unter und der Hozizont wurde in ein goldenens Rot-Orange eingetaucht. Es war so schön und beinahe vergaß ich, dass Jisung und Changbin auch hier waren. Sie standen unter einem Baum und beobachteten uns. Man. Hat man jemals Ruhe vor ihnen?
Ich ignorierte sie und lehnte mich an Felix' Schulter. Der Sonnenuntergang lenkte mich wieder auf das Wesentliche.
"Er ist wunderschön, nicht wahr?", murmelte ich und mir fielen beinahe die Augen zu. "Du meinst den Sonnenuntergang? Ja. Das ist er. Danke, Joy, dass du die Party hier organisiert hast." Das Mädchen mit den schwarzen Haaren lächelte mich an. "Dank mir nicht dafür. Ich habe das gerne getan."
Diese Harmonie zwischen uns war einfach perfekt. Ich hatte alles, was ich jemals wollte. Dieser Moment sollte niemals enden.
Felix drückte mir sanft einen Kuss auf die Stirn. Ich schreckte überrascht hoch, einfach aus dem Grund, weil er das noch nie zuvor bei mir gemacht hat. Doch ich war glücklich darüber.
Wieder kuschelte ich mich an ihn.
"Ist es genau so, wie du es dir immer vorgestellt hast?", fragte ich verträumt. Felix seufzte tief und zufrieden. "Es ist sogar noch besser. Danke, dass du immer für mich da bist, Baby." "Jederzeit, mein Herz." Ich drückte meine Lippen an Felix die seine. Sie waren wie immer butterweich und er schmeckte nach Erdbeer-Cocktail. Alkoholfrei, versteht sich.
Wir hatten alles erreicht, was wir nur erreichen konnten. Und niemand kann uns das jemals wieder wegnehmen.

-ENDE-

Painful Love ♡ HYUNLIXWhere stories live. Discover now