14.

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„Katarina! Hier drüben." rief Raphael und winkte der jungen Lehrerin zu, um sie auf sich aufmerksam zu machen.
„Raphael, hey, na wie gehts dir? Wir haben uns ja so lange nicht mehr gesehen" begrüßte Katarina ihren alten Freund. Sie umarmten sich kurz und stiegen dann im Raphaels Auto, neben dem dieser gewartet hatte.
„Naja, abgesehen davon das ich mir riesige Sorgen um Magnus mache und seit Tagen schon nicht mehr richtig schlafe, weshalb ich wohl eher tot als lebendig aussehe gehts mir gut. Im Job läufst gut, ich habe gerade eine Beförderung bekommen und wieder guten Kontakt zu meiner Schwester aufgebaut. Sie ist vor einer Weile aus dem Pflegeheim entlassen worden, sie hat ihre Depressionen gut überwunden und der Arzt meinte solange sie nicht wieder zu allein oder gelangweilt ist und nicht in alte Muster zurückfällt, ist es unwahrscheinlich das es zurückkommt." berichtete der Schwarzhaarige.
Katarina nickte interessiert „Das ist schön zu hören, Rosa hat es verdient ein normales Leben zu führen, sie ist ein so guter Mensch."
„Ja... ja da hast du Recht" bestätigte Raphael nahm seine Augen aber nicht von der Straße, er war schon immer ein sehr vorsichtiger rücksichtsvoller Fahrer. „Und wie läufts bei dir?" fragte er dann.
Katarina erzählt such noch ein bisschen, und der Rest der Fahrt führten sie ein angenehmes lockeres Gespräch, so wie man es eigentlich nicht erwarten würde wenn man gerade auf dem Weg zur Polizei war um das 2-wöchige verschwinden eines guten Freundes zu melden. Denn auch wenn während ihres Gespräches beide den bitteren Geschmack der Realität im Mund hatten, half dieses vertraute Gefühl bekannter Zweisamkeit alles etwas zu verdrängen.

„Wir sind da" murmelte Raphael irgendwann und parkte den Wagen auf den vorgesehenen Parkplätzen. Er zog die Handbremse und die beiden stiegen aus.
Katarina atmete nochmal durch, dann folgte sie Raphael, der bereits einen Schritt vorgegangen war, die große Treppe zur Tür des Polizeireviers hinauf.
  Drinnen war keine angenehme Atmosphäre und die beiden fühlten sich gleich einwenig unwohl, auch wenn die Polizei je eigentlich genau das Gegenteil bewirken sollte.
„Ähm Entschuldigung." versuchte Rafael die Aufmerksamkeit der Empfangsdame zu bekommen. Sofort blickte diese von dem Bildschirm hoch und setzte ein übertrieben breites Lächeln auf, das keinesfalls echt aussah. „Ja bitte?" fragt sie und musterte Katarina und Raphael genau. „Äh... also wir würden gerne jemanden vermisst melden, einen Freund, er ist schon eine ganze Weile Verschwunden und... äh" versuchte Katarina zu erklären was los war, ohne sich selbst als komplette Idiotin dazustellen die es 2 Wochen nicht kümmerte nichts von ihrem besten Freund und Kollegen zu sehen oder zu hören.
  „Ah ja ich versteh schon, bitte die Details können sie gleich dem zuständigen Detektiv mitteilen. Eine Sekunde bitte"
Katarina und Raphael nickten und schauten der jungen Dame dabei zu, wie sie zum Telefon griff um einen Polizisten zu rufen der sich den beiden annehmen könne.
Kurze Zeit später kam schon ein großer, gutgebauter, dunkelhäutiger Mann, mit einem freundlichen Lächeln durch eine Tür. Er streckte Raphael- und nachdem dieser sie geschüttelt hatte- Katarina sein Hand hin. „Hallo, mein Name ist Garroway, sie können Luke sagen, wenn sie sich dann besser fühlen. Ich weiß Polizeireviere sind nicht immer besonders einladend und freundlich." stellte er sich vor und Katarina schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Auf die beiden Besucher stellten sich vor.
  „Also, folgt mir doch bitte in mein Büro, da können wir eure Anliegen besprechen." forderte Luke sie auf und ging einige Schritte vor.
  Katarina und Raphael folgten ihm. Raphael war etwas misstrauisch, er bezweifelte das der überfreundliche Polizist die Sache mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandeln würde, er sprach es aber nicht aus, da er vermutlich eh nichts daran ändern könnte und keinen Streit mit Katarina oder einen Beamten anfangen wollte.
  „Setzt euch doch bitte" bot der Detektive an, als sie ein kleines gemütliches Büro betraten. Es waren zwei Schreibtische dort, sie standen ‚Rücken an Rücken' beide mit einem Monitor und jeweils einem Stuhl, so das die beiden Arbeitenden Polizisten sich gegenübersaßen.
  An der kurzen Seite des einen Schreibtisches standen zwei Stühle und Luke ließ sich auch einem der Schreibtisch-Stühle nieder. Er holte einen Notizblock und Stift heraus und fuhr den Computer hoch. Raphael und Katarina setzten sich auf die Besucherstühle.
  „So... dann erzählt mal. Es geht um eine Verschwundene Person?" frage Luke und sah zu den beiden Besuchern.
„Ja" antworte Raphael knapp. „Okay" antworte Luke und machte sich eine Notiz. „Wer? Und wie lange vermisst ihr sie schon?"
„Also er heißt Magnus Bane, ist 23 und Lehrer an der New Yorker-90-Gesamtschule da Arbeite auch ich. Wir kennen uns zwar schon seit unsere Kindheit aber eigentlich sind wir Kollegen." erkläre Katarina.
Luke nickte und schrieb eifrig mit. „Und in welcher Verbindung stehen sie zu Magnus, Raphael?" wand er sich dann an den schweigsamen Schwarzhaarigen. „Er ist mein Cousin, wir trinken alle 2 Wochen einen Kaffee, da ich durch meinen Job und andere Private Dinge wirklich kaum Zeit habe. Aber diese Treffen sind uns sehr wichtig. Er hat noch nie eins verpasst und kam auch nie zu spät. Aber letztens war es so. Er kam einfach nicht, ich konnte ihn nicht erreichen, weder über Anrufe noch Nachrichten, Zuhause bei ihm war keiner. Die Post vor seiner Tür stapelt sich. Er... er ist eigentlich niemand der Spontan irgendwas tut, er bleibt lieber in seiner Komfortzone." erklärte Raphael und Luke nickte nur immer und schrieb weiter. Ab und zu blickt er auf und schenkt Katarina ein beruhigendes Lächeln.
„Er hat sich auch bei seinem Arbeitgeber nicht gemeldet... das würde er immer tun. Es ist als wäre er vom Erdboden verschluckt." fügte Katarina hinzu und erschauderte bei dem Gedanken was passier sein müsste, um Magnus davon abzuhalten sich zu melden.
  „Aha. Und wie lange genau ist Mr. Bane jetzt schon verschwunden?" fragte Luke die Frage vor der Katarina sich stark sträubte.
Sie sah zu Raphael und nahm dankbar wahr, das er verstand und vorhatte die Frage zu beantworten, damit sie das nicht tuen muss.
  „Seit knapp 2 Wochen. Seit dem 20. September"
Luke schaute überrascht auf „So lange schon?" fragte er etwas geschockt. Raphael nickte und Katrina senkte den Blick, sie wusste das es sehr sehr unwahrscheinlich war, jemanden der schon so lange verschwunden ist wiederzufinden, alle Spuren sind schon längst erkaltet.
„Oh. Also... okay und warum kommt ihr erst jetzt? Wenn Magnus doch eigendlich jeden Tag zur Arbeit kommen müsste und du Katarina ihn täglich sehen... Macht er sowas öfters oder warum habt ihr solang gewartet?" fragte der Detektiv und spielte mit dem Stift zwischen seinen Fingern.
„A-Also, nein. Wie gesagt er bleibt lieber in seiner Komfortzone. Er tut keine besonderen, aufregenden, neuen Sachen. Und... Raphael sieht ihn ja eh nur alle 2 Wochen, deshalb ist es ihm aufgefallen und ich...i-Ich" Katarina entwich ein Schluchzen. Die Schuldgefühle zerfraßen sie. Sie wusste ja selbst nicht warum sie nichts getan hatte. War Magnus ihr egal? Nein definitiv nicht, aber sie hatte 2 Wochen lang seine Abwesenheit einfach ignoriert. Sie fühlte sich so schrecklich.
Eine Hand legte sich auf ihren Rücken und streichelte sie sanft. Dankbar blickte sie zu Raphael, der etwas näher gerückt war, um sie zu trösten.
Verständnisvoll wartete Luke bis Katarina sich beruhig hatte und führte dann vorsichtig die Befragung fort.
Die beiden Besucher wurde noch einiges gefragt, um ihre Beziehungen zueinander, einpaar persönlichen Dingen zu sich selbst oder zu Magnus, und noch eine Menge andere Dinge.
Raphael hatte sich geirrt. Detektive Garroway nahm die Sache todernst und blieb die ganze Zeit freundlich und unterstützend. Zum Glück, weil Katarina wohl bei jedem anderen total zusammengebrochen wär.
Kurz bevor die beiden gingen, gab Luke ihnen das Versprechen alles zu versuchen, um Magnus wieder zu finden, aber erklärte ihnen auch das Erfolg dabei zu haben relativ unwahrscheinlich sei.
Katarina und Raphael bedankten sich noch und fuhren dann nach Hause. Auf dem Weg hielten sie noch in einem kleinen Café und tranken einen Kaffee zusammen.

Detektive Garroway tippte die einzelnen Daten in den Computer und erstellte eine Akte und einen Bericht zum Fall ‚Verschwunder Magnus Bane'. Er wollte den Jungen Mann unbedingt finden, zumal er nur Polizist geworden war um andern zu helfen und Katarina und Raphael wirklich seine Hilfe brauchten. Er hatte zwar noch keine Ahnung was da passiert war, denn normal war es keinesfalls, aber er würde sich voll in diesen Fall reinhängen, das stand fest.
Nachdem es schon fast dämmerte war er endlich fertig und hatte auch schon einige Ideen wie er den Fall angehen könne. Luke machte sich auf den Weg zum Büro seines Bosses.
  „Valentin Morgenstern" stand an der Tür an der er klopfte und ein lautes „Herein!" ertönte kurz darauf.
Valentin Morgenstern war ein kleinerer Mann mittleren Alters. Er war etwas lauter und grober, hatte das Revier aber steht's mit Bravur geführt. „Mr. Morgenstern? Ich habe hier einen Vermissten-Fall. Ein gewisser Magnus Bane ist seit fast 2 Wochen verschwunden. Ich habe bereits mehrere Ansätze zur Spuren-Verfolgung ausgearbeitet und wollte sie nur um Erlaubnis bitten mit meinem Partner gleich loszulegen." erklärte Luke und legte sie mitgebrachte Akte vor Valentin auf den Tisch. Neugierig schlug dieser sie auf und las einige der sehr interessanten Informationen.
Der Mann hinter dem Schreibtisch hob den Kopf, als Luke sich Räusperte. „Ähm, ja klar natürlich nehmen sie sich was sie brauchen und fordern sie ruhig Verstärkung an wenn sie sie brauchen" genehmigte der Boss schließlich Luke's Anliegen. Dankbar verabschiede Luke sich, druckte sich noch eine Kopie der Akte aus, da Valentin seine behalten hatte, und begab sich dann mit seiner Partnerin Olli auf die Jagt.

Grinsend griff Valentin zum Telefon nachdem Detektive Garroway sein Büro verlasen hatte. Er wähle eine bestimmte Nummer und schon nach wenigen Tuten wurde abgenommen.
  „Ja." bellte eine unfreundliche Stimme ins Telefon. „Valentin hier, der Polizeichef den der Boss manchmal benötigt. Ich hab da was, was ihn vielleicht interessiert. Stell mich durch."
  Man hörte ein verächtliches Schnauben und dann das bedeutende Tuten. Kurz darauf vernahm Valentin eine andere Stimme. „Valentin, schön wieder von dir zu hören, mir ist zu Ohren gekommen du hättest relevante Informationen für mich..." säuselte eine verschmitzte Stimme am anderen Ende.

„Asmodeus, oh ja, es geht um Magnus Bane..."

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Für alle dies interessiert:
Mein Handy ist heile und wieder bei mir 😁👍🏼 besser als je zuvor und ich bin gerade so erleichtert und happy das ich meine Freude teilen wollte, darum hier noch ein Kapitel😂😂

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