Kapitel 28

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Irgendein Idiot klingelte an der Tür und trieb mich damit fast in den Wahnsinn. Gott sei Dank öffnete Mrs. Hudson schnell die Tür, sodass das nervige Geräusch bald nachließ.

Schritte waren auf der Treppe zu hören und dann erfuhr ich, wer es wagte, mich an meinem Hochzeitstag aus dem Konzept zu bringen und zu stören.

Es war...Greg? Schon perfekt angezogen, in einem schwarzen Anzug und einer schwarzen Fliege stand er da und grinste vor sich hin.

Was machte er denn hier?

Ach ja! Ich hatte ihn gebeten mir zu helfen.

Sherlock war bereits am frühen Morgen zu Mycroft gefahren, damit wir uns nicht sehen, bevor wir vor dem Standesamt waren. Und wieder eine dieser dummen Traditionen. Daher hatte ich Greg hergebeten, damit er mir helfen und mich etwas unterhalten konnte, da es sonst ziemlich still geworden wäre. Doch jetzt wünschte ich mir, dass ich es nicht getan hätte.

„Na, John. Wie geht es dir?"

„Ach. Mir geht's prima. Ich finde meine Schuhe nicht, bekomme diese beschissene Fliege nicht gebunden und dein Geklingel hat mich fast in den Wahnsinn getrieben! Nicht zu vergessen, das ich in DREI STUNDEN VOR DEM ALTAR SEIN MUSS!!!!!", rief ich aufgebracht und leicht panisch. Aber auch nur ganz leicht!

„Wow! Beruhige dich erst einmal. Wir haben noch jede Menge Zeit.", lachte Greg.

„Zeit? ZEIT?! Das sind gerade mal drei Stunden!", rief ich aufgebracht und fuchtelte mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum.

„John. Atme einmal tief durch und entspann dich. Das wir alles schon.", versuchte er mich zu beruhigen. Klappte nur nicht wirklich.

Verzweifelt suchte ich weiter nach meinen Schuhen, die jedoch nirgends zu finden waren.

„Weshalb ich eigentlich hier bin...mir ist da was eingefallen..."

„Und damit kommst du jetzt?!", rief ich aufgebracht.

„Es ist eine Tradition.", Greg strahlte.

„Muss das wirklich sein?", fragte ich genervt. Hatte ich nicht schon ausreichend gesagt, dass ich auf Traditionen scheiße?

„Ja es muss.", grinste er.

Ein Seufzten entfloh mir. Ich würde ihn eh nicht stoppen können.

„Also. Was besagt diese Tradition?"

Greg räusperte sich: „Etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues. Das muss die Braut am Hochzeitstag an sich tragen. Es steht für die vier Blätter am vierblättrigen Kleeblatt und soll der Braut und dem Bräutigam Glück für die Ehe bringen."

Genervt stöhnte ich auf. Ist ja ganz knuffig, aber warum kommt er damit erst jetzt?

„Und woher sollen wir das jetzt herbekommen. Außerdem...warum soll ich das machen und nicht Sherlock? Und, wieso müssen wir das überhaupt machen? Wir sind beides Männer, also müsste das eigentlich keiner von uns machen!"

„Aber es ist Tradition, John!"

„Ich scheiß auf die Tradition!"

Ohne auf mich einzugehen redete er auf mich ein: „Außerdem ist ja auf jeden Fall klar, dass du dies übernehmen musst."

„Was soll das denn heißen?", rief ich entrüstet.

„Naja. Immerhin bist du doch, derjenige, der meistens unten..."

„...Ahhhhhhhhhhh!!!!! Stopp! Ich mach es ja schon! Aber, woher weißt du überhaupt..."

„...Ha!!! Ich wusste es!!! Jetzt schuldet mir Myc 20 Pfund! Ha!", unterbrach er mich.

„Das heißt, du wusstest es gar nicht? Und warum wollt ihr unbedingt wissen, wer meistens unten liegt? Ich will doch auch nicht wissen, wer bei euch..."

„...Das ist einfach. Das bin..."

„Lalalalalalalaaaaaaaaaaa!", rief ich und hielt mir die Ohren zu. Kindisch. Ich weiß. Aber effektiv.

Greg lachte auf und hielt sich den Bauch. Er war sichtlich amüsiert.

Ich fand das ganze weniger lustig.

„Schon gut. Schon gut. Ich hör ja schon auf. Haha. Also? Schon eine Ahnung, was wir nehmen sollen?"

Wer zuletzt lacht, lacht am besten Where stories live. Discover now