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Lest doch mal in meine neue Kurzgeschichte rein ->Adeline
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I lied when I said I was fine.
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Für den restlichen Tag ignorierte ich Jace Nachrichten und beschäftigte mich mit Hausaufgaben und meinem Buch.
Gegen halb sechs trug ich dann etwas Make Up auf da ich tagsüber darauf verzichtete, es aber mochte wenn ich ausging.
In eine kleine Handtasche packte ich schließlich meine nötigsten Sachen ein und schloss dann das Haus ab. Per App kontrollierte ich noch schnell ob die Alarmanlage an war und machte mich dann auf den Weg in die Stadt. Zum Glück war Archie mit seinem Auto unterwegs, sodass wir nicht nach Hause laufen mussten.
Für den Weg machte ich mir wieder Kopfhörer rein und summte fröhlich ein paar der Melodien mit. Es hatte sich zum Glück etwas abgekühlt, sodass es mehr als angenehm war die Sonne auf der Haut zu spüren.
Ein weit entferntes Geräusch erweckte während der Pause von zwei Liedern meine Aufmerksamkeit sodass ich auf Pause drückte und unnötiger Weise zusätzlich die Kopfhörer heraus nahm.
Ich lauschte und hörte es dann klar und deutlich. Es war das Heulen eines Wolfes und es war gar nicht so weit entfernt.
Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und etwas unsicher sah ich mich um. Ich hatte den Wald schon längst hinter mir gelassen und befand mich auf offenem Feld, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, als würde der Wolf neben mir im Gras lauern. Das war natürlich vollkommen verrückt, schließlich waren das relativ scheue Tiere, doch ich konnte mich nicht ganz beruhigen.
Ich entschied bei dem nächsten Heulen, das dem Abend eine schaurige Stimmung verlieh, einfach schneller zu gehen und entspannte mich erst wieder, als der Weg neben der Straße entlang führte.
Das war doch dumm, sagte ich mir selbst zu meinem Verhalten, aber ich konnte es nicht ändern.
Als ich jedoch die spielenden Kinder und lachenden Mütter sah wich jegliche Anspannung von mir ab. Wahrscheinlich hätte ich nicht mal nachts um drei Angst haben müssen, wenn ich allein durch diese Stadt lief.

Ich war natürlich zu spät, doch mein Bruder hatte sich daran nicht gestört, denn er saß schon in Amarahs Begleitung an einem der Tische vor der Bar.
„Hallo ihr zwei", begrüßte ich sie. Lächelnd nahm mich Amarah in den Arm, während ich meinem Bruder einen Kuss auf die Wange gab.
„Wir beide standen etwas verloren hier herum, daher haben wir vom jeweils anderen gedacht, dass er ebenfalls auf dich wartet", erklärte Archie wie die Situation zu Stande kam und beide lachten dann. „So viel später bin ich doch gar nicht", erwiderte ich empört und setzte mich auf den freien Stuhl vor mir.
Wir hatten wirklich einen schönen Blick auf die Einkaufszeile, die zwar nach und nach schloss, aber dafür schön beleuchtet war.
„Fünfzehn Minuten", sagte Archie und zuckte dann mit den Schultern. „Du warst schon später."
Nun lachten wir alle und erleichtert, dass der Abend mehr als entspannt werden würde, ließ ich mich in den Stuhl sinken.

Wir saßen jetzt schon zwei Stunden im Moon und sprachen über Gott und die Welt. Währenddessen hatten wir uns Nachos und andere kleine Snacks bestellt, von denen nur noch die Reste auf dem Tisch standen.
„Ich geh mich mal frisch machen", sagte ich und stand auf.
„Pass auf die Kellner auf", sagte Amarah daraufhin und lächelte etwas gequält, obwohl sie es als Scherz gemeint hatte. „Wie geht es deiner Hand denn?"
„Schon besser, es war gar nicht so schlimm", wimmelte ich sie schnell ab und machte mich schon auf den Weg zu den Waschräumen. Hoffentlich würde sie es darauf beruhen lassen, denn auch Archie hatte das Ausmaß meines Unfalles nicht genau gesehen und würde an die Decke gehen, würde er den langen und dunkelrot verkrusteten Schnitt sehen.
Vorhin hatte es an einer Stelle sogar noch mal etwas geblutet, vermutlich wegen der ungünstigen Position durch Jace. Der hatte es auch irgendwann aufgegeben mir zu schreiben, worüber ich froh war. Natürlich mussten wir das zusammen machen und vermutlich würde ich ihn auch morgen wieder in der Schule sehen, doch sein unverständlicher Wutausbruch und der Rauswurf hatten mich gekränkt.
Ich verstand nicht mal genau wieso, immerhin kannte ich ihn erst einen Tag.
„Oh hey Valeria." Ich sah zur Theke und entdeckte Terrie, der gerade Gläser abtrocknete.
„Hey Terrie, musst du wieder arbeiten?", fragte ich, um etwas Smalltalk zu führen und setzte mich auf einen Barhocker.
„Meiner Mum gehört die Bar, also bin ich eigentlich immer hier", erklärte er und deutete auf die andere Bedienung, eine Frau Mitte Vierzig, die ziemlich geschickt zwei volle Tablets balancieren konnte. „Wie gehts dir denn so? Ach so und wenn du irgendwie für einen Arzt Geld ausgeben musstest, oder für irgendwas anderes, dann sag mir das, okay? Ich hab meine Mum deswegen gefragt und sie meint wir haben eine Versicherung, die alles übernimmt falls du etwas brauchst."
Dankbar lächelnd sah ich wieder zu ihm und machte eine wegwerfende Geste.
„Mir gehts prächtig, Amarah hat mich auch schon mit Fragen gelöchert." Er lachte und lehnte sich dann etwas an die Theke, sodass wir uns in die Augen gucken konnten, sonst war er größer als ich.
„Ich hoffe doch du beehrst uns bald wieder?"
Ich sprang vom Hocker und grinste Terrie dann wissend an.
„Ich steh so auf die Schmerzen durch Scherben, da muss ich einfach wieder kommen." Er lachte und verabschiedete sich schließlich von mir, ehe er wieder die Leute in der Bar bediente.
Als ich wieder heraus kam waren Amarah und Archie in ein angeregtes Gespräch vertieft, weshalb ich mein Handy hervor holte und die Nachrichten kurz abcheckte.
Jace schrieb nur irgendwas von, dass er es nicht verstand und ich doch bitte zurück komme sollte. Dabei fiel mir ein, dass ich noch seine doofen Klamotten hatte.
Am besten ich gab sie morgen Monique. So war ich aus der ganzen Sache raus.
„Ich will den Abend nur ungern jetzt beenden, aber ich muss morgen arbeiten und Valeria hat Schule", hörte ich meinen Bruder sagen und blickte daher auf.
„Natürlich. Danke für den schönen Abend und hoffentlich sehen wir uns bald wieder." Wir umarmten uns zum Abschluss und gingen dann gemeinsam zu Archies Auto, während Amarah nur zwei Straßen weiter wohnte.
„Sie ist wirklich ein nettes Mädchen", murmelte mein Bruder und sah verträumt zu den Sternen hoch. Es war einfach unglaublich sie hier jeden Wolkenfreien Abend sehen zu können. In Seattle war die Lichtverschmutzung schon so weit voran geschritten, dass man in der Innenstadt keine Sterne mehr sehen konnte.
„Magst du sie?", fragte ich vorsichtig. Archie hatte eine heftige Trennung hinter sich und war seit dem nicht wirklich interessiert an Mädchen. Doch ich kannte meinen Bruder und so wie er Amarah angesehen hat musste sie etwas in ihm berührt haben.
„Ich weiß nicht Pumuckl. Na komm, wir müssen ins Bett." Er legte lachend einen Arm um mich und zwickte mich in die Seite. Ich musste mir einen Schrei unterdrücken, immerhin schliefen hier schon Leute, und rannte dann vor zum Wagen.
„Ich krieg dich!", rief mein Bruder, doch da war ich schon auf den Beifahrersitz gesprungen.
„Hexe", zischte er.
„Teufel", erwiderte ich und streckte ihm die Zunge raus.

Während der Rückfahrt lachten und alberten wir herum, doch kaum dass wir im Haus waren, überfiel mich die Müdigkeit. Hoffentlich verschlief ich morgen nicht.
Meinen Handywecker stellte ich auf 6:30Uhr da ich noch duschen musste und trat dann noch mal ans Fenster. In mir war wieder dieser Drang hinaus zu gehen und zu gucken was dort im Wald lauerte. Wahrscheinlich war dort nichts, außer vielleicht der Wolf, den ich gehört hatte.
Wie auf Kommando erklang in dem Moment ein Heulen, meine Fenster waren geschlossen und dämpften es ab, doch es war definitiv zu hören.
Kurz überlegte ich zu Archie zu gehen, doch der schlief sicherlich schon, immerhin musste er auch arbeiten morgen.
Ich schloss einfach die Vorhänge und machte leise Musik an, um mich darauf konzentrieren zu können. Früher hatte mir das beim Einschlafen geholfen. Hoffentlich war dem immer noch so.
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Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und würde mich über likes und kommis freuen😝☺️

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Der 𝕽𝖚𝖋 des WolfesWhere stories live. Discover now